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Eine tor- und punktreiche Saison sah am Mittwoch ihren nächsten historischen Moment. Als die Edmonton Oilers auswärts im Honda Center die Anaheim Ducks besiegten, erzielt Ryan Nugent-Hopkins seinen 100. Punkt der Saison und sorgte damit für ein Ereignis, das es seit über 25 Jahren nicht mehr gab.

"Er ist in unserem Team, in unserer Stadt und unter den Spielern und Trainern sehr beliebt", schwärmte Trainer Jay Woodcroft von Nugent-Hopkins. "Zu sehen, wie so jemand einen Meilenstein dieses Kalibers erreicht, ist für alle aufregend."
Nugent Hopkins erreichte den Meilenstein von hundert Punkten mit einem Assist zum 3:1. Es war sein 64. Assist, dazu kommen 36 Tore. Er kommt zum ersten Mal in seiner Karriere auf eine dreistellige Punktzahl und gesellt sich damit zu seinen Teamkollegen Connor McDavid und Leon Draisaitl. McDavid führt die NHL mit 148 Punkten (62 Tore, 84 Assists) an, Draisaitl folgt auf Platz zwei mit 123 Punkten (51 Tore, 72 Assists). Nugent-Hopkins zog mit seinem Assist am Mittwoch auf Platz sieben der Liga mit Nathan MacKinnon von den Colorado Avalanche gleich.

EDM@ANA: Bjugstad verdoppelt Oilers-Führung

"Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Marke erreichen würde", gab Nugent-Hopkins zu. "Ich bin aber stolz darauf, es mit diesem Team geschafft zu haben. Ich spiele natürlich mit einigen unglaublichen Spielern. Wir haben durch den ganzen Kader ein unglaubliches Team."
Die Ducks schlugen sich dabei sogar überraschend gut gegen eine in dieser Saison absolut überragende Oilers-Offensive. Das erste Drittel überstand Anaheim ohne Gegentor. Im zweiten Drittel hielten sie immerhin die Starstürmer der Oilers in Schach, kassierten aber Tore durch Klim Kostin (30.) und Nick Bjugstad (33.). Im Schlussabschnitt sorgte Troy Terry sogar für den Anschluss, McDavid und Nugent-Hopkins bereiteten aber den Empty-Netter von Zach Hyman vor.
"Sie haben den Torwart vom Eis genommen, Connor kam an den Puck und hat nach mir Ausschau gehalten", führte Nugent-Hopkins nach dem Spiel nochmal durch den entscheidenden Moment. "Ich bin froh, dass der Puck im Tor gelandet ist, aber vor allem, dass wir gewonnen haben. Das war ein harter Kampf."
Der Sieg, mit dem die Oilers bereits zum zwölften Mal in Folge punkteten (11-0-1), brachte Edmonton im Kampf um Platz eins in der Pacific Division bis auf einen Punkt an die Vegas Golden Knights heran. Die Oilers stehen nach 79 Spielen (47-23-9) bei 103 Punkten, haben aber bereits ein Spiel mehr hinter sich. Auf Platz drei folgen die Los Angeles Kings mit 100 Punkten in 78 Spielen (45-23-10).

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"Wir spielen gerade gutes Eishockey, dafür haben unsere Spieler Anerkennung verdient", lobte Woodcroft. "Ich würde aber auch sagen, dass wir unser volles Potenzial noch nicht erreicht haben. Wir kommen im richtigen Moment in Form, aber ich weiß, dass es noch ein
anderes Level gibt. Das haben wir noch nicht erreicht, die Jungs arbeiten aber definitiv daran."
Das hat Edmonton dem durchschlagskräftigen Angriff zu verdanken, der von McDavid,
Draisaitl und Nugent-Hopkins getragen wird. Die Oilers führen die Liga mit 312 Toren an. Das ergibt einen Durchschnitt von 3,95 Toren pro Spiel und bedeutet eine der besten Offensivleistungen der Franchise-Geschichte. Das heißt einiges für eine Organisation, die die NHL in den 80ern mit Legenden wie Wayne Gretzky, Jarri Kurri, Mark Messier und Paul Coffey dominierte.
Der Motor dieser überragenden Offensive ist das bereits genannte Trio. Nugent-Hopkins steht dabei oft im Schatten seiner beiden Kollegen, allerdings würde man in jedem anderen Team nicht mehr aufhören, von seinen Statistiken zu schwärmen. Nur vier andere Mannschaften haben einen Spieler, der mehr Punkte als er erzielte.
In der gesamten NHL Geschichte hatte zuvor nur 13 Mal ein Team drei Spieler mit
mindestens 100 Punkten. Den Oilers gelang das vor dieser Saison fünf Mal, wobei jedes Mal Gretzky beteiligt war. Zuletzt hatten die Pittsburgh Penguins in der Saison 1995/96 ein solches Trio. Damals kam Mario Lemieux für sie auf 161 Punkte (69 Tore, 92 Assists), Jaromir Jagr auf 149 (62 Tore, 87 Assists) und Ron Francis komplettierte das Trio mit 119 Zählern (27 Tore, 92 Assists).

EDM@ANA: Kostin schießt das 1:0 im zweiten Drittel

Mit dieser historischen Saison hoffen die Oilers auf mehr, wenn die Stanley Cup Playoffs beginnen. Obwohl mit McDavid und Draisaitl zwei hoch ausgezeichnete Stars und zwei der besten Spieler der Welt im Kader stehen, lässt der Erfolg im Kampf um die Meisterschaft auf sich warten. In den vergangenen drei Jahren erreichten sie in der letzten Saison die beste Leistung, als sie ins Western Conference Finale einzogen und dort in vier Spielen gegen die
Colorado Avalanche ausschieden.
Diese Saison soll alles anders werden. Dafür könnten die Oilers sich in eine bessere Position bringen, wenn es ihnen noch gelingen würde, die Golden Knights vom ersten Platz der Division zu stoßen. Am Samstag haben sie die Gelegenheit die nächsten Punkte zu sammeln, wenn sie bei den San Jose Sharks zu Gast sind (4 p.m. ET; NHL.tv; 22 Uhr MESZ).