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Die Edmonton Oilers profitierten in Spiel 4 des Stanley Cup Finals 2024 gegen die Florida Panthers am Samstagabend im Rogers Place vom Ketchup-Effekt: Waren in den ersten drei Spielen nur fünf Tore gelungen, waren es in Spiel 3 deren acht. Wohlgemerkt von sieben unterschiedlichen Scorern. Nach einem Spektakel samt Torfeuerwerk und abgewendetem Sweep wollen die Oilers die positive Stimmung mit nach Süd-Florida transportieren.

SCF, Sp4: Panthers @ Oilers Spielbericht

Der Ketchup-Effekt

„Die Mentalität war die gleiche. Der Glaube war der gleiche. Es war schön, dass wir es dieses Mal hinbekommen haben, ein paar Tore zu schießen“, sagte Edmontons Power Forward Zach Hyman. „Wir haben ein wenig Zweifel auf der anderen Seite gesät. Das war wichtig.“

Satte achtmal schlug es bei den Panthers ein, fünfmal hinter Floridas Starter Sergei Bobrovsky (elf Saves, 68,8 Prozent Fangquote), dreimal hinter dem später eingewechselten Backup Anthony Stolarz (16 Saves, 84,2 Prozent Fangquote).

„Wir hatten viele Chancen in den ersten vier Spielen und haben genug kreiert, um viele Tore zu schießen. Jetzt hat das endlich auch geklappt“, zeigte sich der Deutsche Leon Draisaitl erleichtert. „Ich bin stolz darauf, dass wir drangeblieben sind und hart gearbeitet haben. Hoffentlich können wir darauf aufbauen.“

„Es ist erstmal nur ein Sieg. Mehr nicht. Egal ob du ein oder acht Tore geschossen hast“, beschwichtigte Superstar Connor McDavid. „Jetzt gehen wir nach Florida und müssen unseren Job dort erledigen.“

Dort wird die frenetische Unterstützung der lauten Oilers-Fans fehlen, die bei diesem Torfeuerwerk immer wieder aus den Sitzen gehoben wurden. Diese Atmosphäre übertrug sich freilich auch auf die Spieler auf dem Eis, die sich in einen Rausch spielten.

„Die Fans waren phänomenal. Ich glaube nicht, dass es für das gegnerische Team Spaß macht, hier zu spielen“, sagte Hyman.

„Es hat Spaß gemacht, zu Hause ein paar Tore zu schießen und den Fans etwas zu feiern zu geben“, sagte Torschütze Mattias Janmark. „Es ist auch toll, dass wir den Durchbruch geschafft haben. Jetzt wollen wir uns auch in Florida zeigen und genauso über 60 Minuten weiterspielen. Dann haben wir eine gute Chance, zu gewinnen.“

Viel Gefahr aus der Tiefe

Janmark selbst brachte den Stein mit einem Unterzahl-Tor ins Rollen (4.) und legte auch das 2:0 von Adam Henrique auf (8.). Die dritte Reihe um Linksaußen Janmark (1-1-2), Center Henrique (1-0-1) und Rechtsaußen Connor Brown (0-1-1) brachte es zusammen auf starke vier Scorerpunkte.

„Wir entwickeln immer mehr Chemie und Selbstvertrauen“, so Brown. „Wenn du gewinnen willst, dann brauchst du jeden. Es war wichtig, dass wir den Stein ins Rollen gebracht haben. Das hatten wir gebraucht.“

„Diese Reihe war phänomenal“, staunte Hyman nicht schlecht. „Es waren Tore zum richtigen Zeitpunkt, die auch die Zuschauer angesteckt haben. Du gewinnst nicht ohne jeden einzelnen. Jeder hat etwas beigetragen.“

„Sie waren fantastisch“, lobte auch McDavid. „Die ganze Reihe hat gut gespielt und gescort.“

Das galt übrigens auch für die vierte Reihe um Dylan Holloway (2-1-3), Derek Ryan (0-0-0) und Warren Foegele (0-1-1), die kumuliert ebenfalls vier Scorerpunkte verbuchte.

„Das war ein Teamerfolg“, unterstrich Holloway. „Das war enorm wichtig. Das hat uns den Druck genommen.“

Mehrere Final-Premieren bei den Oilers

Und in der Folge auch die Top-Spieler angetrieben: Connor McDavid (1-3-4) erzielte sein erstes Tor im Stanley Cup Finale. Leon Draisaitl (0-2-2) gab seine ersten beiden Final-Vorlagen. Dazu schlug erstmals in vier Spielen auch das Powerplay in Person von Ryan Nugent-Hopkins (1-0-1) zu.

„Es macht Spaß, ihm zuzuschauen“, sagte Brown über Vier-Punkte-Mann McDavid. „Er gibt den Weg vor. Wir sind froh, dass wir ihn haben. Das machen große Spieler. Sie führen an. Er ist einer der Größten und geht mit gutem Beispiel voran.“

„Je wichtiger das Spiel wird, desto mehr dreht er auf“, stimmte auch Holloway mit ein.

Edmonton will den Rhythmus fühlen

Die Euphorie aus Spiel 4 wollen die Oilers nun in Spiel 5 transportieren und die Serie zurück nach Edmonton holen.

„Das kann etwas auslösen“, glaubt Draisaitl. „Du musst nur zusehen, dass du auch im nächsten Spiel deine Chancen nutzt. Sie werden noch enger verteidigen. Es fühlt sich gut an, ein paar Tore geschossen zu haben. Wir müssen aber voll konzentriert bleiben. Wir wollten so unvorhersehbar wie möglich sein. Wir beherrschen das komplette Repertoire. Heute war es erfolgreich, sie werden sich aber anpassen, deshalb müssen wir immer einen Schritt voraus sein.“

„Jeder Sieg lässt unseren Glauben noch stärken werden“, so Hyman. „Jetzt haben wir uns ein paar Tage mehr gekauft. Wir denken weiter nur von Spiel zu Spiel.“

„Wir wollen diesen Rhythmus fühlen und ihn beibehalten“, blickte Brown voraus. „Wir hatten viele Phasen in dieser Saison, die uns so getragen hat. Unser Glaube ist groß.“

Die Best-of-7-Serie wechselt beim Stand von 1-3 nun zurück nach Süd-Florida. Spiel 5 ist am Dienstagabend (8 p.m. EDT; Mittwoch, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, ProSieben, MySports, NHL.tv) in der Amerant Bank Arena in Sunrise.

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