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Die Edmonton Oilers haben Spiel 3 der Stanley Cup Finals 2024 am Donnerstagabend im Rogers Place mit 3:4 gegen die Florida Panthers verloren. Damit steht es in der Best-of-7-Serie 0-3. Den Unterschied machte eine effektive Phase der Panthers im zweiten Drittel, in der drei Oilers-Fehler binnen 6:19 Minuten eiskalt bestraft wurden. 

„Der Job ist noch nicht zu Ende. Darüber denken wir noch nicht nach. Es liegt noch viel Arbeit vor uns“, betonte Barkov

Knoblauch nimmt drei personelle Wechsel vor

Edmontons Trainer Kris Knoblauch tauschte nach der 1:4-Niederlage in Spiel 2 dreimal Personal: Cody Ceci, Corey Perry und Derek Ryan rotierten für Vincent Desharnais, Sam Carrick und den verletzten Evander Kane in die Aufstellung. Verteidiger Darnell Nurse wurde rechtzeitig fit und konnte spielen. Der Deutsche Leon Draisaitl war Center der zweiten Sturmreihe neben Ryan McLeod und Perry. Im Tor startete Stuart Skinner (19 Saves, 82,6 Prozent Fangquote).

Floridas Headcoach Paul Maurice sah nach zwei Siegen zum Auftakt der Stanley Cup Finals keinen Grund für personelle Wechsel. Auch der angeschlagene Kapitän Aleksander Barkov gab Grünes Licht. Zwischen den Pfosten erhielt Sergei Bobrovsky (32 Saves, 91,4 Prozent Fangquote) den Start.

1. Drittel: Viele Chancen, doch nur Reinhart trifft

Die Panthers hatten ein wenig mehr von der Anfangsphase und verbuchten nach einem Puckverlust der Oilers im eigenen Drittel die erste gute Möglichkeit durch Sam Reinhart, der freistehend mit einer Direktabnahme an Skinner scheiterte (4.). Im ersten Powerplay für Florida hatte ausgerechnet Edmonton die beste Chance, auf die Anzeigetafel zu kommen: Connor Brown tauchte in Unterzahl zweimal alleine vor dem Tor auf, brachte den Puck aber nicht an Boborovsky vorbei (6.). Das Eis war also gebrochen für spannende Folgeminuten, in denen es munter hin und her ging und beide Teams reihenweise gute Chancen austauschten.

„Mir hat die Energie in unserem Team gefallen, wir hatten gute Chancen, um in Führung zu gehen, dann hat ihr Torwart aber klasse Paraden gezeigt“, so Knoblauch.

Auch Maurice stellte klar: „Auch die besten Chancen, die Edmonton hatte, sind nicht reingegangen. Und das lag an Bobrovsky.“

Besonders druckvoll präsentierte sich Edmonton in seinem ersten Überzahlspiel: McDavid (11.) und Draisaitl (12.) ließen beste Möglichkeiten aus vielversprechenden Positionen ungenutzt. Im nächsten Oilers-Powerplay klopften McDavid (17.) und Ceci an (18.), das erste Tor sollte aber auf der anderen Seite fallen.

Barkov eroberte die Scheibe an der rechten Bande im Forechecking und servierte diese mit einem Querpass auf Gustav Forsling. Den Schuss-Pass des Verteidigers tippte Sam Reinhart vor dem rechten Pfosten zum 1:0 für Florida ins Tor (19.).

2. Drittel: Panthers bestrafen Oilers-Fehler gnadenlos

Kurz nach Wiederbeginn nutzen die Oilers eine Unachtsamkeit der Panthers gnadenlos aus: Warren Foegele kommt ab dem Mittelkreis frei aufs Tor zulaufen und überwand Bobrovsky mit einem Schuss in den rechten Knick zum 1:1 (22.).

Edmonton blieb auf dem Gaspedal stehen und machte weiter Druck, doch immer wieder war bei Bobrovsky Endstation. Immer wieder entschärfte der ruhige Russe Großchance um Großchance, darunter auch die von Zach Hyman (29.).

Diese schwache Chancenverwertung sollte Florida kurz darauf bestrafen: Nach einem Ausflug von Skinner hinters Tor wurde dessen Pass auf Ceci von Eetu Luostarinen abgefangen, der den Puck gedankenschnell vor Tor legte, wo Vladimir Tarasenko zum 2:1 einschob (30.).

„Ich muss mir nochmal anschauen, was genau da schiefgelaufen ist“, so Skinner. „Ich habe versucht, den Puck zu spielen, doch er ist irgendwie versprungen. Sie haben ihn bekommen und vors Tor gespielt, ich versuche, ihn zu halten. Beide Dinge haben also nicht funktioniert.“

Und es kam noch schlimmer für die Hausherren: Nach Scheibenverlust von Darnell Nurse vor dem eigenen Tor setzte Matthew Tkachuk Sam Bennett in Szene, der auf 3:1 für die Panthers stellte (34.).

Weit aufgerückte Oilers liefen Augenblicke später erneut ins offene Messer: Evan Rodrigues legte in einer 2-auf-1-Situation quer für Barkov – 4:1 (36.). Florida erzielte also drei Tore binnen 6:19 Minuten.

3. Drittel: Broberg und McLeod sorgen für heiße Schlussphase

Das Schlussdrittel befand sich länger im Leerlauf, ehe holte Philip Broberg die Fans zurückholte: Nach einem Pass von McDavid von hinter dem Tor zog Broberg vom rechten Faceoff-Punkt ab und hatte Glück, dass sein Schuss, der eigentlich rechts neben dem Tor gelandet wäre, vom Ellenbogen des Panthers-Verteidigers Niko Mikkola unhaltbar in die Maschen abgefälscht wurde (47.).

Im weiteren Verlauf probierte Edmonton Schwung aufzunehmen, doch liefen viele Angriffswellen bereits auf einer der beiden blauen Linien auf: Entweder aufgrund des Forecheckings der Panthers vorne oder im engmaschigen Abwehrnetz hinten, was in einer 1-3-1 oder 1-4-Formation aufspannt wurde. Auch stand Florida gut in den Schusswegen und hielt an den Banden mit hartem Körperspiel dagegen.

Gut fünf Minuten vor dem Ende läutete McLeod eine heiße Schlussphase ein. Einen Schuss von Brett Kulak fälschte dieser erfolgreich zum 3:4 ab (55.).

Angefeuert vom lauten Publikum und beschwingt vom Momentum schnürten Oilers die Panthers in deren Zone ein. Bobrovsky aber stand wie ein Fels in der Brandung – auch als Edmonton einen zusätzlichen Angreifer für Bobrovsky brachte. 

„Abgesehen von den Fehlern haben wir gut gespielt“, sagte Draisaitl. „Aber es reicht momentan nicht.“

Faceoff in Spiel 4 ist am Samstagabend (8 p.m. EDT; Sonntag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, MySports, NHL.tv) erneut im Rogers Place in Edmonton/Alberta.