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Verlieren verboten! Die Edmonton Oilers dürfen sich im Stanley Cup Finale 2024 keine weitere Niederlage erlauben und müssen viermal in Folge gegen die Florida Panthers gewinnen, um den Traum vom Stanley Cup noch realisieren zu können. So weit aber wollen die Oilers gar nicht denken. Die Mentalität sieht vor, es von Spiel zu Spiel anzugehen. Die einzige Mission für jetzt ist also, den Fans einen Heimsieg zu schenken.

Edmonton droht die Elimination

Bildlich gesprochen stehen die Oilers vor Spiel 4 am Samstagabend (8 p.m. EDT; Sonntag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, ProSieben, MySports, NHL.tv) im Rogers Place schon am Abgrund. Ein weiterer Schritt in die falsche Richtung und das Stanley Cup Finale 2024 ist für Edmonton vorbei.

Das erhöht freilich den Druck auf die Mannschaft und seine Top-Spieler wie Connor McDavid (0-3-3), Leon Draisaitl (0-0-0), Zach Hyman (0-0-0), Evan Bouchard (0-1-1) und Ryan Nugent-Hopkins (0-0-0), die es zusammen nur auf vier Assists und kein einziges Tor bringen.

„Es gibt keinen Platz mehr für Fehler“, weiß Power Forward Zach Hyman. „Am besten sind wir, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen und eliminiert werden könnten. Wir müssen und wir werden eine Antwort geben Wir haben volles Vertrauen in unsere Mannschaft.“

„Wir haben uns selbst in ein großes Loch manövriert. Wir müssen unsere Fehler abstellen und uns wieder in eine bessere Position bringen“, so Angreifer Corey Perry. „Wir wollen es von Wechsel zu Wechsel, von Drittel zu Drittel und von Spiel zu Spiel angehen. Du kannst nicht weiter als das erste Drittel morgen schauen. Wir denken über nichts anderes nach.“

Vorschau: EDM-FLA Spiel 4

Über einen Sweep wollen die Oilers gar nicht erst nachdenken.

„Alles, woran ich derzeit denke, ist, wie wir das morgen Spiel gewinnen können“, sagt Verteidiger Mattias Ekholm. „Wir wollen es von Spiel zu Spiel angehen. Wir haben mindestens zwei gute Spiele gezeigt, auch wenn wir diese nicht gewinnen konnten. Es geht nur darum, den ersten Sieg einzufahren, dann geht es weiter.“

„Wir standen in dieser Saison schon oft mit dem Rücken zur Wand, haben aber Wege gefunden, da rauszukommen“, betont auch Stürmer Ryan Nugent-Hopkins. „Der Glaube in dieser Kabine ist groß.“

Ein Dankeschön an die Fans

Für Edmonton geht es auch darum, den eigenen Fans etwas zurückzugeben. Dazu zählt, einen Sweep zu verhindern und ihnen zumindest einen (Heim-)Sieg zu schenken.

Schon in Spiel 3 war die Euphorie in der Stadt riesig. Sowohl auf der „Tailgate Party“ auf dem Vorplatz des Rogers Place im „Ice District“ als auch auf der großen Event-Fläche neben dem Rogers Place, wo neben einer Watch Party auch Bühnenprogramm geboten war, tummelten sich tausende Fans in Blau und Orange. Künstler malten Oilers-Logos und Sprüche mit Kreide auf die Gehsteige rund um die Arena. Egal ob Hotel-Personal, Busfahrer oder Kellner – jeder trug an diesem Tag ein Trikot, um sich mit dem Hockey-Klub zu identifizieren. Auch die Sportbars in der Innenstadt platzten aus allen Nähten. In die Arena drängten Zuschauer mit Gesichtsbemalungen, kreativen Verkleidungen und blau-orangenen Accessoires. Bei Edmontons Toren schnellte die Lautstärke auf 113 Dezibel hoch, was mit einem Presslufthammer zu vergleichen ist.

Ihnen gilt es, nun etwas zurückzugeben. Mindestens ein Sieg im einem Stanley Cup Finale soll es sein.

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„Für uns geht es darum, mit Selbstvertrauen aus der Kabine zu kommen, ein Spiel zu gewinnen und von dort aus weiter zu schauen“, so Stürmer Adam Henrique. „Jeder schreibt dich ab, doch wir glauben ganz fest an uns. Es ist natürlich ein steiler Weg für uns, aber wir schauen nicht aufs große Ganze, sondern nur auf den ersten Schritt dorthin. Und der beginnt mit dem ersten Sieg. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an.“

Schlechte Karten, aber großer Glaube

Die Chancen stehen allerdings schlecht: Mannschaften, die in einem Stanley Cup Finale mit 0-3 zurückliegen, haben nach den Ergebnissen in der NHL-Geschichte nur noch eine Chance von 3,6 Prozent, den Heiligen Gral zu gewinnen. Das gelang in der NHL-Historie erst ein einziges Mal (1942: Toronto Maple Leafs vs. Detroit Red Wings 4-3).

„Wir haben auch in unserer Situation noch viel Grund, optimistisch zu sein“, sagt Trainer Kris Knoblauch. „Wir hatten in dieser Saison schon erstaunliche Phasen, aber es ist nicht zu vergleichen mit einem Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers. Was mich aber optimistisch stimmt, ist die Art, wie wir bislang Eishockey gespielt haben.“

„Es sind Kleinigkeiten, die den Unterschied machen“, meint Nugent-Hopkins. „Sie haben einen Weg gefunden, mehr von diesen kleinen Dingen richtig zu machen. Wir konzentrieren uns jetzt einfach auf das nächste Spiel.“

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