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Die Florida Panthers haben die erste von vier Matchbällen, den Stanley Cup zu gewinnen, nicht nutzen können. Schlimmer noch: In Spiel 4 am Samstagabend bei den Edmonton Oilers kamen sie in einer 1:8-Klatsche unter die Räder. Nun gilt es, die Lehren aus dieser Packung zu analysieren und die Emotionen im Griff zu behalten.

Ein Ausrutscher oder doch mehr?

Dass eine Mannschaft mit einem 4-0-Sweep in einem Stanley Cup Finale marschiert ist eine absolute Seltenheit (zuletzt im Jahr 1998) und alles andere als selbstverständlich. Floridas Niederlage in Spiel 4 ist also weder Hals- noch Beinbruch. Wenngleich die Art und Weise ein paar Rätsel aufgab.

Nur Evan Rodrigues hatte keinen negativen Plus-Minus-Wert. Einen gebrauchten Tag erlebten die eigentlichen Leistungsträger Aaron Ekblad (-4), Matthew Tkachuk (-3), Carter Verhaeghe (-3) und Sam Bennett (-3). Gleiches gilt übrigens auch für Torwart Sergei Bobrovsky, der auf 16 Torschüsse fünf Gegentore hinnehmen musste (elf Saves, 68,8 Prozent Fangquote). Nach 24:53 Minuten wurde er ausgewechselt.

Kritikpunkt Nummer 1 ist die Effektivität: Die Panthers hätten nach einer druckvollen Anfangsphase in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Am Ende reichten 33 Torschüsse und vier Powerplays (0/4) aber nur zu einem einzigen Tor (Vladimir Tarasenko, 15.). Selbst 49 Checks konnten die Oilers an diesem Abend nicht aufreiben.

„Sie waren stark, schnell und haben den Ton angegeben, wir haben unsere Deckung verloren und müssen uns steigern“, sagte Trainer Paul Maurice am Tag nach dem Spiel. „Das Wichtigste ist ein Thema für dieses Spiel zu finden. Das gab es auch gestern: Sie haben uns mit ihrer Geschwindigkeit erwischt.“

Personelle Wechsel nach intensiven Analysen nicht ausgeschlossen

Florida ist also gewarnt und muss in allen Mannschaftsteilen die Zügel anziehen. Was genau schiefgelaufen ist, will sich Maurice auf dem sechsstündigen Flug nach Süd-Florida noch einmal anschauen. 

„Ich habe mir das Spiel bis jetzt nicht noch einmal angesehen und mache meine Video-Analysen später im Flugzeug“, so der Headcoach. „Dort ist es ruhig und somit ein großartiger Ort, um in Ruhe zu arbeiten.“

Nicht ausgeschlossen hat Maurice auch personelle Wechsel. Hierfür muss der Trainer aber zunächst ganz genau hinschauen: „Heute werde ich das nicht entscheiden. Ich schaue mir erst das Spiel von jedem einzelnen Spieler über die volle Distanz an. Das wird aber erst morgen passieren.“

SCF, Sp4: Panthers @ Oilers Spielbericht

Emotionen als wichtiger Faktor

Bis zu Spiel 5 am Dienstagabend (8 p.m. EDT; Mittwoch, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, ProSieben, MySports, NHL.tv) in der Amerant Bank Arena in Sunrise haben Maurice und sein Team noch zwei Tage Zeit, um einen neuen Ansatz zu finden. Und, um den letzten Schritt zum ultimativen Ziel zu gehen.

Wichtig wird daher sein, die Emotionen dieses Mal besser im Griff zu behalten, weiß auch Maurice: „Die Emotionen im Sport gehen hoch und runter. Je weiter du kommst, desto intensiver werden diese. Es ist wichtig, sie nicht zu ignorieren, sondern es geht darum, sie nicht zu hoch oder zu tief abhauen zu lassen. Nach den ersten drei Spielen war es fast schon ruhig in unserer Kabine. Es wurde auch gestern nach dem Spiel wenig geredet, heute früh gab es dafür viele Gespräche.“

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