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Die Schweiz war lange Zeit nahe an der Überraschung, doch am Ende setzte sich Russland im abschließenden Gruppenspiel der Eidgenossen mit 7:4 durch. Die Schweizer werden damit je nach Ausgang des Spiels zwischen Dänemark und Tschechien am Montag entweder als Gruppendritter oder -vierter in das Viertelfinale am Mittwoch einziehen. Die Russen spielen am Montag gegen die ebenfalls ungeschlagenen Kanadier in der Gruppe A um den Gruppensieg.

Sieben verschiedene Spieler trafen für die Russen, während Marco Lehmann zwei Mal für die Schweiz einnetzte, die mit 2:0 und 3:1 in Führung lagen.
"Wir haben gut begonnen", sagte Verteidiger Simon le Coultre. "Wir waren in Führung, aber dann haben uns Fehler das Spiel gekostet. Wir hatten Chancen in Überzahl und haben nicht getroffen. Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen können."
Die Schweizer hatten einen Auftakt nach Maß, indem sie nach nur 49 Sekunden trafen. Marco Lehmann verwertete den Nachschuss, als der Schuss von Sven Leuenberger geblockt wurde und er vor dem Tor den Puck hoch einschießen konnte.
Doch damit nicht genug. Die Russen wirkten in der Defensive unsicher und die Schweiz erhöhte sogar in der 10. Minute auf 2:0. Dieses Mal schoss Janis Moser auf das Tor und Valentin Nussbaumer war zur Stelle, als dieser geblockt wurde.
Kirill Marchenko konnte in der 15. Minute für Russland verkürzen, indem er gegen die Fanghand von Akira Schmid einschoss. Kurz darauf hatte Grigori Denisenko eine große Chance zum Ausgleich, doch Schmid war rechtzeitig mit der Schulter zur Stelle.
Der russische Trainer Valeri Bragin muss wohl in der Kabine getobt haben, denn seine Jungs kamen engagierter aus der Kabine. Allerdings konnten die Schweizer in der 26. Minute durch Lehmann, der von Leuenberger angespielt wurde, sogar auf 3:1 erhöhen.
Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten die Russen nicht 21 Sekunden später zum erneuten Anschluss getroffen. Dmitri Samorukov zog vom Bullypunkt ab und die Scheibe schlug über der Schulter von Schmid im Tor ein.
Drei Überzahlspiele in der Folge waren entscheidend für den weiteren Spielverlauf. Während die Schweiz zwei Möglichkeiten zu weiteren Toren ungenutzt ließ und beide Male Schmid zu verdanken hatte, dass Kirill Slepets nicht alleine auf und davon in Unterzahl traf, nutzte Russland seine Überzahl dazwischen zum 3:3. Vitali Kravtsov spielte Grigori Denisenko perfekt an, der keine Mühe hatte, einzuschießen.
Am Ende des Drittels eine kuriose Szene, mit der die Schweiz die große Chance hatte erneut in Führung zu gehen. Lehmann stahl Samorukov den Puck und zog alleine los. Samorukov foulte ihn und der Schiedsrichter hob den Arm, doch Lehmann stand auf und lief weiter, ehe ihn Samorukov ein zweites Mal von hinten foulte. Die Schiedsrichter sprachen sogleich der Schweiz zwei Penaltys(!) zu. Doch Lehmann und dann Philipp Kurashev konnten Tarasov nicht überwinden und es blieb beim 3:3.
Als Ivan Muranov noch vor der zweiten Pause eine große Strafe erhielt, waren die Schweizer erneut in Überzahl, dieses Mal für fünf Minuten. Doch statt der Führung lagen sie zu Beginn des dritten Drittels plötzlich zurück, nachdem Slepets schließlich doch eine seiner vielen Chancen in Unterzahl nutzte und für die erste Führung der Russen in der 43. Minute sorgte. In der 47. Minute bauten sie diese im Powerplay auf 5:3 aus, als Verteidiger Alexander Alexeyev mit einem flachen Schuss traf.
Yannick Bruschweiler machte es noch einmal spannend, indem er in der 48. Minute auf 5:4 verkürzen konnte. Doch in der 52. und 53. Minute machten Pavel Shen und Kravtsov zum 7:4-Endstand alles klar.
Das weitere Spiel vom Sonntag:
B: Kasachstan - Slowakei 2:11 (0:6/1:3/1:2)
Die Slowakei machten im Endspiel um den vierten Platz oder Relegationsspiele in der Gruppe B gegen Kasachstan mit einem deutlichen 11:2-Sieg klar, dass sie in das Viertelfinale gehören und ihr Gegner um den Abstieg spielen muss. Schon nach 32 Sekunden führten die Slowaken mit 2:0, nach 15 Minuten stand es 6:0.