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Die NHL.com-Rubrik 'Fünf Fragen an…' erscheint an jedem Dienstag. Wir sprechen mit Schlüsselfiguren der Szene und stellen Fragen zu den Bereichen Leben, Karriere und den aktuellen Neuigkeiten.
In der vorliegenden Ausgabe geht es um den General Manager und Coach der Florida Panthers: Tom Rowe.

Es ist augenfällig, dass das Team zuletzt deutlich besser auftritt, zurück in die Spur gefunden hat. Gesundheitliche Probleme des Teams waren lange Zeit ein Kernproblem. Aktuell sieht es diesbezüglich deutlich entspannter aus. Das ist sicherlich ein Punkt. Doch was ist sonst noch anders?
"Wir spielen mit mehr Engagement. Und die Jungs haben in der Defensive zuletzt das umgesetzt was wir von ihnen verlangen. Das war davor noch einer der Schwachpunkte unseres Teams. Wir verbessern uns derzeit eigentlich in allen Bereichen. Das Zusammenspiel des Teams ist insgesamt deutlich stärker geworden. So kann sich dann jeder wirklich auch zu hundert Prozent auf seinen Job konzentrieren."
Sie haben die Verteidigung völlig umgestellt als sie den Job von Trainer Gerard Gallant übernommen hatten. Sind Sie direkt davon ausgegangen, dass sich die Jungs innerhalb einer gewissen Zeit erfolgreich würden auf Ihr System umstellen können?
"Ja, schon. Sowas braucht natürlich immer Zeit, muss sich erst einspielen. Man muss das Spiel dann erst wieder neu lesen lernen, wenn sich Taktik und Mitspieler ändern. Wir haben den Jungs diese Zeit auch gegeben. Und natürlich fällt das deutlich leichter wenn der sportliche Erfolg da ist. Wenn man verliert schleichen sich Zweifel ein. Das ist natürlich auch ein wichtiger Punkt bei dem Ganzen gewesen. Wir sind positiv geblieben, so unser Selbstvertrauen nach und nach zurückgewonnen. Wir haben den Jungs gesagt, dass die Defensive immer zuerst kommt, sich erst danach auf die Offensive konzentriert werden soll. Wenn die Abwehr steht, dann kann man sich auch um das Kreative kümmern. Dann kann es so langsam wieder mehr Spaß machen. Doch erst dann. Das war ein wichtiger Punkt für uns nach der Umstellung auf der Trainerposition."

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In den vergangenen fünf Spielen, von denen sie vier gewonnen haben, setzte es trotzdem fünf Gegentore gegen die Ottawa Senators, sechs gegen Los Angeles und noch einmal vier gegen die Nashville Predators. Macht Ihnen das wieder vermehrt Sorgen?
"Gegen L.A. waren wir einfach schlecht. Jeder einzelne von uns. Das war einfach ein schlechtes Spiel. Eine dieser Nächte die man einfach abhaken sollte und zum nächsten Spiel übergehen kann. Das passiert so schon einmal im Laufe einer langen Saison. Ottawa war gegen uns extrem stark. Daran lag es in diesem Spiel. Dann haben wir in Nashville vier Gegentreffer zugelassen. Zwei davon waren aber unglücklich abgefälscht. Doch jetzt wo wir Aleksaner Barkov zurück im Team haben, auch Jonathan Huberdeau und Alexander Petrovic wieder im Kader sind, sowie auch Nick Bjugstad, sind alle wieder versammelt im Kader. Das verschafft uns wieder mehr Sicherheit, weil alle wieder auf ihren angestammten Positionen spielen können."
Das ist spannend. Denn es war ja eben nicht nur der Faktor Verletzungen, der das Team gebeutelt hat, sondern, wie sie sagten, auch die Tatsache, dass viele Spieler auf ungewohnten Positionen spielen mussten zu Saisonbeginn. Können Sie das noch etwas weiter ausführen?
"Natürlich haben wir das Team im Sommer schon so zusammengestellt, weil die Jungs ihre Stärken eben genau auf den Positionen haben wo wir sie auch eingeplant hatten. Als der Kader dann so ausgedünnt war, da haben wir den Jungs natürlich auch ein Stück weit ihrer eigenen Stärken beraubt. Jetzt haben wir wieder unsere gewohnten vier Reihen zusammen und können so wieder die geplanten Dinge mit den Jungs spielen lassen."

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Der Spielplan wird offensichtlich nicht einfacher. Erst geht es nach San Jose, dann zu den Ducks, Kings und Blues, bevor es dann wieder nach Haus geht für Ihr Team. Dann aber folgen acht von 10 bzw. 14 der letzten 23 Saisonspiele daheim. Was ziehen Sie daraus für Schlüsse für ihre Erwartungen für den Saisonendspurt?
"Ja, der Spielplan ist schon ungewöhnlich diesmal. Wir konzentrieren uns aber immer nur auf das nächste Spiel. Das ist der Ansatz. Das bleibt auch so, egal wie der Spielplan in den nächsten Wochen dann auch aussieht. Wir brauchen all unsere Spieler stets voll konzentriert, egal wie viele Minuten sie auch jeweils spielen. Auch als "Healthy Scratch" darf man den Kopf nicht hängen lassen. Bei uns geht es Schlag auf Schlag. Man muss immer an den Erfolg der gesamten Mannschaft denken. Dafür sind alle Spieler wichtig, egal in welcher Rolle. Toll war auch wie uns die jungen Spieler aus Springfield zwischendurch weitergeholfen haben als es personell eng wurde. Wir sind noch immer im Rennen um einen Playoff-Platz und wir wollen dranbleiben. Das ist auch das Positive derzeit bei uns, dass wir noch immer, trotz aller Widrigkeiten beim Saisonstart, mit im Rennen sind."