Für Roman Josi ist die Saison 2025/26 ein Neustart. Der 35-jährige Kapitän der Nashville Predators hat seit Ende Februar kein Spiel mehr bestreiten können. Beim Schweizer Verteidiger wurde POTS (Posturales Tachykardiesyndrom) diagnostiziert. Beim Beginn des Training Camp sprach Josi über den langen Weg zur Genesung und ein ganz neues Gefühl auf dem Eis.
Comeback mit einem neuen Nebenmann
„Ich fühle mich gut. Ich habe die Zeit im Sommer genutzt, um mich zu erholen. Ich skate jetzt schon eine Weile und bereite mich vor. Heute war es ein hartes Training, aber es war ein guter Tag“, strahlt Josi bei einem Mediengespräch in Nashville. „Ich habe keine Angst, bin erleichtert und freue mich darauf, dass es wieder losgeht.“
In der ersten Einheit der Predators bildete der in Bern geborene Linksschütze ein Abwehr-Paar mit Neuzugang Nicholas Hague (Vegas Golden Knights).
„Er ist ein großartiger Spieler“, sagt Josi über seinen neuen Nebenmann. „Er ist groß, hat viel Reichweite, spielt hart in der Defensivzone und weiß, wie man vor dem Tor aufräumt. Ich habe schon oft gegen ihn gespielt, er hat einen Stanley Cup gewonnen und viele Fähigkeiten, wie einen guten ersten Pass. Ich habe ihn auch als Mensch besser kennenlernen dürfen. Er ist ein überragender Typ, wir werden gut zusammenspielen.“
„Für mich war es wichtig, endlich Klarheit zu haben“
Hinter Josi liegt ein langer Leidensweg. „Ich hatte viele Kopfschmerzen, nichts Schlimmes, manchmal wurde es mir schwindlig nach dem Aufstehen, ich war müde oder erschöpft, ohne dass es dafür einen Grund gegeben hätte“, blickt der Blueliner zurück.
Am meisten schien den Führungsspieler aber die Ungewissheit zu quälen. „Es hat lange gedauert. Ich habe mich so oft gefragt, was los ist. Ich wusste nur, dass irgendwas nicht stimmt. In der letzten Saison war ich an einem Punkt, an dem es immer schlimmer geworden ist. Nach dem Check im Florida-Spiel hat es sich nicht mehr richtig angefühlt, ich musste herausfinden, was es war“, so Josi. „Als ich wusste, was los ist, konnte ich einen Plan schmieden und die Verletzung behandeln. Das Gute an diesem langen Sommer war, dass ich lernen konnte, wie ich damit umzugehen habe. Ich habe mit den Ärzten und dem Stab gesprochen. Sie haben mir gesagt, dass ich wieder auf 100 Prozent zurückkommen werde. Es kann Momente geben, in denen ich wieder ein paar Symptome spüre, aber zu wissen, was los ist und nicht im Dunkeln zu tappen und die Werkzeuge zu haben, damit klarzukommen, ist wichtig für mich. Das macht einen großen Unterschied. Ich bin wieder bei 100 Prozent und fühle mich auf dem Eis gut. Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die neue Saison.“
Ein Neustart - für Josi und alle anderen
Nicht nur für Josi, sondern für alle Predators soll die Saison 2025/26 ein Neubeginn werden. 2024/25 galt Nashville als Geheimfavorit, scheiterte am Ende aber krachend mit 31 (!) Punkten Rückstand an der Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs und landete mit einer 30-44-8-Bilanz lediglich auf Rang sieben in der Central Division.
„Keiner war glücklich, so wie unsere Saison gelaufen ist. Viele Jungs haben etwas zu beweisen, aber das ist gar nicht schlecht. Jeder hier glaubt fest an unsere Mannschaft. Wir werden ein paar Dinge an unserem Spiel anpassen. Wir wollten hinten größer werden, was das Management auch geschafft hat. Wir waren letzte Saison nicht gut in der Defensive, das wollen wir ändern“, erläuterte Josi.
Freilich hat auch der Abwehrchef an allen Ecken und Enden gefehlt. „Er ist einer der besten Verteidiger in der National Hockey League. Wenn er fehlt, dann schmerzt es. Ihn jetzt frisch und selbstbewusst wieder an Bord zu haben, ist großartig“, sagt Nashvilles General Manager Barry Trotz. „Ein gesunder Roman Josi ist ein unglaublicher Schub für unsere Mannschaft und unsere Franchise.“






















