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Die Colorado Avalanche haben die Serie der ersten Runde in den Stanley Cup Playoffs der Western Conference gegen die Calgary Flames am Samstag im Scotiabank Saddledome durch einen 3:2-Sieg nach Verlängerung zum 1:1 ausgeglichen und kehren mit diesem Unentschieden am Sonntag nach Denver zurück.

"Es ist Gleichstand, das ist das mindeste, was wir erreichen wollten", betonte Avalanche-Kapitän Gabriel Landeskog im Anschluss an den Auswärtssieg. "Natürlich wollten wir beide Spiele gewinnen, aber den 1:1-Gleichstand nehmen wir auch."
Vergessen war der gute, aber in der Konsequenz nicht immer überzeugende Auftritt von Colorado in Spiel 1, das dementsprechend mit 0:4 verloren ging und Trainer Jared Bednar zu den Analyse nötigte, nicht einmal mit einer Handvoll seiner Stürmer zufrieden gewesen zu sein.
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Das hörte sich nach dem Sieg schon anders an. "Mir hat es gefallen, wie wir hier aufgetreten sind", zeigte sich Bednar überzeugt. "Ich wollte eine Steigerung zu Spiel 1 sehen und die Mannschaft hat wirklich geliefert. Man muss den Gegner auch mal zu Fehlern zwingen. Das hat uns zuletzt gefehlt und wir haben heute vieles besser gemacht."
Ein starker Rückhalt war erneut Philipp Grubauer im Tor der Avalanche. Es kommt selten vor, dass ein Torhüter an einem Siegtreffer in der Verlängerung unmittelbar beteiligt ist, doch in diesem Fall kann man getrost davon sprechen. Der deutsche Schlussmann wehrte in der neunten Minute der Overtime den Schuss des allein vor ihm stehenden Michael Frolik, der von Matthew Tkachuk von hinter dem Tor angespielt wurde, sensationell ab und leitete so den Gegenzug über Ian Cole, Mikko Rantanen und schließlich dem Torschützen Nathan MacKinnon ein. Keine acht Sekunden lagen zwischen beiden Aktionen.

COL@CGY, Sp2: Grubauers Saves halten spät Remis fest

"Es war ein großartiger Stopp von Grubauer und so entstehen solche Chancen, denn sie kamen von hinter dem Tor", gab Landeskog über den entscheidenden Moment zu Protokoll. "Grubi hat einen Weg gefunden, ich glaube seine Fanghand an den Puck zu bekommen und schon ging es in die andere Richtung. Nate lief los als wäre es das erste Drittel, seine erste Eiszeit. Ich meine, das ist die Art von Geschwindigkeit, die er hat und er ist in großartiger körperlicher Verfassung. Mikko spielte ihn toll an und er macht ihn einfach rein. Es ist das, was gute Spieler machen."
Damit hat Colorado nicht nur die Begegnung für sich entschieden, sondern Grubauer auch das Duell mit Flames-Torhüter Mike Smith, der seine Farben lange im Spiel hielt und mit 34 Saves ebenfalls ein starker Rückhalt war. Aber zum Sieg konnte er die Gastgeber im Gegensatz zum Donnerstag eben dieses Mal nicht führen.
Grubauer fuhr mit 35 Saves und zwei Gegentoren, bei denen er machtlos war, den ersten Sieg seiner NHL-Karriere in den Playoffs ein. Es war sein fünfter Einsatz in der KO-Runde (davon drei für seinen ehemaligen Arbeitgeber Washington Capitals) und der vierte von Beginn an.

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Dass es überhaupt in die Verlängerung ging, hatten die Avalanche ebenfalls dem Rosenheimer zu verdanken, denn bereits 62 Sekunden vor der Schlusssirene im dritten Drittel rettete er in höchster Not gegen den freistehenden Tkachuk und hielt das Unentschieden fest.
In dieser Form wird Colorado Grubauer auch brauchen, wenn die Serie mit Spiel 3 am Montag (10 p.m. ET; CNBC, CBC, TVAS2, ALT; Di. 4 Uhr MESZ) im Pepsi Center fortgesetzt wird, um mit weiteren Siegen an der Überraschung zu basteln, die punktbeste Mannschaft des Westens frühzeitig auszuschalten.
So sehr die Flames durch die Niederlage geschockt wirkten, so sehr werden sie verärgert, aber voll konzentriert und mit mehr Einsatz zurückkommen. Nicht umsonst holten sie während der regulären Saison insgesamt 50 Siege und waren auswärts (24 Siege) kaum schwächer als zu Hause (26 Siege).
"Wir müssen besser sein", formulierte Flames-Kapitän Mark Giordano seine Kampfansage. "Wir müssen ein schwererer Gegner sein, gegen den zu spielen ist und das wissen wir. Wir hatten gute Momente heute, aber wir müssen 60 Minuten lang überzeugen."
Dem pflichtete Calgarys Stürmer Sam Bennett bei: "Im Spiel 3 müssen wir mit der Konsequenz spielen, die sie heute an den Tag gelegt haben und ich denke, wir haben unsere Lektion daraus gelernt."
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Die Avalanche hingegen wollen den Schwung des Sieges mitnehmen. "Jetzt ist es an uns nach Hause zu kommen und diesen Erfolg zu wiederholen", gab sich Landeskog selbstbewusst. "Wir werden uns nicht zurücklehnen und das hier für länger als die nächste Stunde oder so genießen, denn es heißt sich auf Montag vorzubereiten."
Ähnlich formulierte es Sturmkollege T.J. Compher: "Wir hatten immer Selbstvertrauen und das hat sich heute ausgezahlt. Wir wussten, dass wir Spiele gegen dieses Team gewinnen können. Wir kehren mit 1:1 zurück und wollen vor unseren Fans versuchen, die Führung in der Serie holen."
Verzichten müssen sie dabei eventuell auf Verteidiger Sam Girard, der nach einem Check gegen ihn in der Verlängerung nicht weiterspielen konnte. Es wäre ein herber Verlust für die Avalanche.