Peter Budaj Los Angeles Kings

Er steigt aktuell wieder so ein klein wenig wie Phoenix aus der Asche. Mit Goalie Peter Budaj hatte in der NHL vor Saisonstart wohl so wirklich niemand mehr gerechnet. Doch durch die langfristige Verletzung von Stammtorhüter Jonathan Quick, der den Los Angeles Kings bekanntlich noch bis zum Ende des Jahres fehlen wird, schlug dort urplötzlich doch noch einmal die Stunde des erfahrenen Tschechen, der seine ganz großen Zeiten in der Liga eigentlich bereits vor rund 10 Jahren bei den Colorado Avalanche hatte, nun aber, beim gestrigen 4:2-Erfolg seiner Kings unverhofft den bereits elften Saisonsieg verbuchen konnte, den vierten Erfolg in Serie. Kein Torhüter der Liga hat derzeit mehr.

Kaum zu glauben. Neunzehn mal kam er seit Start der Liga im Oktober inzwischen schon für sein Team im Gehäuse zum Einsatz, ist mit seinen Leistungen nicht unmaßgeblich dafür, dass die Mannschaft besser im Rennen um die Playoffplätze liegt als zunächst von vielen Beobachtern in Anbetracht der großen Verletztenmisere in L.A. befürchtet..
Zeit hier und heute einmal einen kurzen Rückblick auf die lange Karriere des inzwischen schon 34-Jährigen Torhüters zu werfen:
Peter Budaj wurde 1982 in der knapp 80.000 Einwohner-Stadt Banská Bystrica in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Er begann seine Eishockey-Karriere naturgemäß zunächst einmal in seiner Heimat, wo er bis 1999 bei den Junioren spielte. Im Jahre 1999 wechselte er dann jedoch bereits als damals erst 14-Jähriger in die kanadische Juniorenliga Ontario Hockey League zu den Toronto St. Michael's Majors.

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Im NHL Entry Draft des Jahres 2001 wurde der Goalie von den Colorado Avalanche in der zweiten Runde an Position 63 ausgewählt.
In Denver absolvierte er dann auch bereits die Saison 200-03 als Backup hinter Stammtorhüter Philippe Sauve, ehe er ab der Saison 2003-04 dann selber der Stammtorhüter der zu diesem Zeitpunkt stets hoch gehandelten Avalanche in der NHL war.
In seiner besten Zeit dort profitierte er u.a. auch davon, dass der damalige Schweizer Torhüter David Aebischer seinerzeit etwas überraschend von den Verantwortlichen der Franchise zu den Montreal Canadiens abgegeben wurde, sein Nachfolger Jose Theodore dann aber verletzungsbedingt plötzlich über lange Zeit ausfiel. Die Älteren hier werden sich vielleicht noch daran erinnern können.
Zur Saison 2011-12 wechselte Budaj dann innerhalb der NHL nach Montreal. Dort begann sein Stern dann jedoch bereits so langsam etwas zu sinken. Wirklich überzeugen konnte er dort nicht.
Nach drei Jahren in der kanadischen Eishockey-Metropole wurde er dann gemeinsam mit Patrick Holland an die Winnipeg Jets abgegeben. Budaj wurde dort jedoch noch am gleichen Tag über die Waiver-Liste an die St. John's IceCaps in die AHL abgegeben.
Am Ende wurde sein Vertrag nicht verlängert, so dass er sich im Sommer 2015 dann der Franchise der Los Angeles Kings anschloss. Auch dort wurde der Torhüter dann jedoch nahezu ausschließlich in der AHL eingesetzt, wurde nun für die Ontario Reign aktiv.
Zu Saisonbeginn der laufenden Spielzeit 2016-17 erfolgte also mehr notgedrungen als aus Überzeugung die Rückkehr auf die große Eishockeybühne. Budaj nutzte die Chance eindrucksvoll, welche der Ausfall von Quick ihm plötzlich bot.

Nach zunächst einigen weniger überzeugenden Auftritten zu Saisonbeginn mit den Kings, als er, wie die streng genommen aber die gesamte Mannschaft der Sutter-Truppe, unter den diversen Ausfällen im Team litt, konnte er seine Leistungen von Woche zu Woche immer mehr stabilisieren, ist inzwischen keinesfalls mehr als möglicher Schwachpunkt im Team zu erkennen.
Der Altinternationale, der bereits im World Cup of Hockey des Jahres 2004 internationale Meriten sammeln konnte, kann, ganz im Gegenteil, derzeit sogar wieder an die guten "alten" Tage seiner langen Karriere anknüpfen.
Eine der schönen Geschichten, die dieser Sport so schreibt nimmt hier aktuell ganz konkret Form an…