PIT@WPG: Guentzel bezwingt Brossoit hoch

Laut einer alten Sport-Weisheit gewinnt die Offensive Spiele, die Defensive Meisterschaften. Den ersten Halbsatz haben sich die Pittsburgh Penguins in letzter Zeit offenbar zu Herzen genommen und ihn in die Tat umgesetzt. Am Wochenende hatten sie ein volles Programm und mussten am Samstag und Sonntag innerhalb von 24 Stunden zwei Mal auswärts antreten. Zuerst ging es im Xcel Energy Center gegen die Minnesota Wild, dann am nächsten Tag im Bell MTS Place gegen die Winnipeg Jets. Beide Gegner wurden komplett überrumpelt, fanden keinen Weg, die Angreifer der Penguins zu stoppen und wurden jeweils mit sieben Toren vom Eis gefegt.

Die Penguins traten verletzungsgeschwächt an, besonders im Angriff. Superstar Evgeni Malkin, Nick Bjugstad, Bryan Rust und Alex Galchenyuk fehlten allesamt in der Aufstellung. Die Penguins ließen sich davon aber nicht aufhalten und taten genau das, was die Trainer in solchen Situationen predigen. Andere Spieler, die aus der dritten und vierten Reihe, schalteten einen Gang hoch und traten als Scorer in Erscheinung.
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"Es sind verschiedene Spieler eingesprungen, weil andere ausgefallen sind", erklärte Stürmer Jake Guentzel. "Wenn man solche Stars verliert, muss man das Spiel einfach halten und darin werden wir immer besser."
Die vierte Reihe sorgte beim 7:4-Sieg gegen die Wild für drei der sieben Tore. Joseph Blandisi (ein Tor), Sam Lafferty (ein Tor, zwei Assists) und Adam Johnson (ein Tor, ein Assist) trafen allesamt. Blandisi erzielte sogar das spielentscheidende Tor auf Vorlage seiner beiden Mitspieler aus der vierten Formation.
"Man gewinnt nur, wenn alle ihren Beitrag leisten", lobte Kapitän Sidney Crosby den Einsatz der drei Stürmer. "Mit ihrer Laufleistung, ihrem schnellen Forechecking und ihrer ganzen Arbeit müssen sie zwangsläufig Chancen kreieren. Das hat man heute gesehen. Ich glaube, sie werden sich mit jedem Spiel wohler fühlen."

PIT@MIN: Crosby vollendet per Rückhand

Dank dieser Tiefe stellen die Penguins nach sechs Spielen mit 25 Toren die erfolgreichste Offensive und haben mit 4,17 Treffern pro Spiel den drittbesten Wert der Liga. Mit acht Punkten (4-2-0) belegen sie hinter den Carolina Hurricanes (zehn Punkte, 5-1-0) den zweiten Platz der Metropolitan Division.
Der 7:2-Sieg gegen die Jets am Tag nach dem Triumph gegen die Wild war bereits das dritte Spiel der Saison, in dem die Penguins sieben Tore erzielten. Lafferty machte mit zwei Toren da weiter, wo er am Samstag aufgehört hatte, und Blandisi verbuchte einen weiteren Assist.
Allerdings traf nicht nur die vierte Reihe. Zach Aston-Reese steuerte in den beiden Spielen zwei Tore und zwei Assists bei, Guentzel erzielte drei Tore und die Routiniers Crosby und Kris Letang zeigen sich bereits seit dem ersten Spiel als verlässliche Größen in der Offensive. Beide sammelten am Wochenende je vier Punkte und mindestens einen Zähler in jedem Spiel der Saison. Für Letang sprang gegen die Jets ein ganz besonderer Assist heraus. Mit seiner Vorlage zu Laffertys erstem Tor des Spiels erzielte er in seinem 753. Match seinen 500. Punkt in der NHL.
"Wir bemühen uns gerade um eine simple Spielweise", gab Aston-Reese das Erfolgsgeheimnis preis. "Ich weiß, das ist ein Klischee, aber wir schicken den Puck einfach tief und holen ihn uns zurück. Daran halten wir uns und es funktioniert. Einige unserer Tore waren vielleicht nicht die schönsten. Da werfen wir den Puck einfach Richtung Tor, zeigen Präsenz vor dem Tor und verwerten die Chancen."
Nach den beiden Auswärtssiegen dürfen die Penguins diese Spielweise in der PPG Paints Arena auf eigenem Eis zeigen. Ab Mittwoch stehen drei Heimspiele gegen die Colorado Avalanche, Dallas Stars und Vegas Golden Knights an. Sollten gegen diese drei harten Brocken mit der gleichen Taktik ähnliche Erfolge herauskommen, wird sich wohl kaum ein Fan in Pittsburgh über mangelnde Kreativität und Attraktivität beim fünften, sechsten oder siebten Tor des Spiels beschweren.