ottawa 2-23

Die Ottawa Senators scheinen in Spielen gegen starke Gegner besonders gut zurechtzukommen. Dieser Eindruck bestätigte sich am Donnerstag einmal mehr, als die Mannschaft rund um Tim Stutzle im heimischen Canadian Tire Centre gegen die Tampa Bay Lightning mit 7:2 überraschend deutlich die Oberhand behielt.

OTT 7, TBL 2

"In vielen Spielen zuletzt haben wir einfach nur gekämpft und gerackert, aber heute Abend sind ein paar Tore gefallen und wir haben mit viel Selbstvertrauen gespielt", freute sich Senators-Trainer D.J. Smith hinterher. In den sieben Spielen zuvor konnten die Senators lediglich eine Statistik von 1-5-1 vorweisen. Gegen die Lightning präsentierte sich Ottawa jedoch von seiner besten Seite und glänzte mit sieben Toren gegen den Stanley Cup Champion der Jahre 2020 und 2021, der es auch in der Vorsaison bis in das Finale schaffte, erst dort den Colorado Avalanche in der Best-of-7-Serie mit 2:4 unterlag.
Den Senators gelangen damit zum dritten Mal in dieser Saison sieben Tore. In 19 Begegnungen schafften sie es fünf oder mehr Treffer zu markieren. Alle diese Auftritte beendete das Team siegreich (19-0-0). Auffällig dabei ist, dass viele der Kontrahenten, gegen die die Senators fünf oder mehr Tore schafften, in der Tabelle vor ihnen stehen. Neben den Lightning trafen Stützle und seine Mitstreiter auch in Duellen gegen die Boston Bruins, Toronto Maple Leafs, Washington Capitals, Pittsburgh Penguins und Seattle Kraken besonders gerne.
"In den letzten Spielen haben wir häufig gegen die Superstars der Liga gespielt. Nathan MacKinnon, Sidney Crosby, Connor McDavid, David Pastrnak, Patrice Bergeron, das sind alles hochkarätige Spieler. Und am Ende haben wir dabei eigentlich immer ziemlich gut mithalten können", erklärte Stützle schon nach dem Morningskate, wenige Stunden vor dem Duell mit den offensivstarken Lightning. Und er sollte auch im aktuellen Fall mit seinem Optimismus Recht behalten.

Ottawa hat nach diesem doppelten Punktgewinn mit 75 Zählern aus 72 Einsätzen fünf Punkte Rückstand auf die Penguins (80 aus 72) im Kampf um die zweite Wildcard für die Stanley Cup Playoffs in der Eastern Conference. Die Capitals (76 aus 73) und die Florida Panthers (79 aus 72) liegen in der Tabelle ebenfalls vor ihnen.
Die Senators mögen die Playoffs in diesem Frühjahr folglich vielleicht nicht erreichen, aber das Team hat mit durchschnittlich 3,14 Erfolgserlebnissen pro Begegnung die beste Torausbeute seit der Saison 2007/08 (3,15 Treffer pro Begegnung) vorzuweisen, und einige besonders starke Auftritte gelangen der Mannschaft aus der kanadischen Metropole dabei ausgerechnet gegen Teams, die aktuell in der Tabelle noch vor ihnen stehen. Das macht allen Beteiligten Mut für die Zukunft.
Alex DeBrincat glänzte beim klaren Sieg gegen Tampa Bay am Donnerstag besonders. Ihm gelangen zwei Tore und er gab einen Assist. "Ich denke, wir haben von Anfang bis Ende ziemlich gut gespielt", erklärte DeBrincat, der seit dem 9. März nicht mehr getroffen hatte und eine Torflaute von sieben Spielen beenden konnte. "Ich hatte das Gefühl, dass unsere Reihe ziemlich gut gespielt hat. Es war in letzter Zeit schwer für mich, die Scheiben an den Goalies vorbeizubringen." Brady Tkachuk gelangen ebenfalls zwei Treffer für die Senators (35-32-5), die am Dienstag noch eine 1:2-Niederlage bei den Bruins hinnehmen mussten. Torhüter Mads Sogaard zeigte 27 Paraden.

TBL@OTT: DeBrincat baut die Führung aus

DeBrincat brachte die Senators in der 9. Minute mit 1:0 in Führung, als er mit einem Handgelenkschuss einen Konter erfolgreich abschloss. In der 12. Minute baute er die Führung auf 2:0 aus. In dieser Szene konnte er sich gegen Verteidiger Zach Bogosian durchsetzen und einen Schuss an Gästetorwart Brian Elliott vorbeischieben. "Ich denke, ich muss noch mehr Tore schießen", meinte DeBrincat selbstkritisch. "Offensiv lief es dieses Jahr nicht so gut für mich. Ich versuche immer noch, alles zu tun, was ich kann, um dem Team zum Sieg zu verhelfen. Wir haben gegen die Top-Teams eigentlich immer besonders hart gekämpft und versucht, ein paar Siege einzufahren. Das konnte man auch heute wieder sehen."
Brayden Point verkürzte für die Lightning in der 31. Minute mit einem One-Timer vom linken Kreis nach einem Pass von Nikita Kucherov auf 1:2, doch Derick Brassard stellte den alten Abstand mit einem Powerplay-Treffer noch vor Drittelende wiede her (39., pp).
Mikhail Sergachev brachte Tampa Bay in Überzahl mit einem Schlagschuss auf 2:3 heran (45.,pp), bevor Erik Brannstrom für Ottawa kurz darauf antworten konnte (46.). Tkachuk erhöhte mit einem weiteren Powerplay-Tor auf vorentscheidend 5:2 (54.), bevor er in der gleichen Minute durch ein weiteres Erfolgserlebnis zum 6:2 erfolgreich war. Für ihn waren es seine Saisontreffer 31 und 32 im 74. Einsatz der Spielzeit, wodurch er bereits zu diesem frühen Zeitpunkt einen neuen Karrierehöchstwert aufstellte (32-42-74 in 72 GP). Sein bisheriger Bestwert lag bei 30 Toren. Diese gelangen ihm in der Saison 2021/22. Damals benötigte er für diese Ausbeute 79 Spiele. Stützle bekam beim sechsten Tor des Abends für seine Farben einen Assist gutgeschrieben. Es war sein 44. in dieser Saison.
Austin Watson traf abschließen mit der Rückhand und stellte gut fünf Minuten vor der Schlusssirene den Endstand her (55.). "Das war heute eine tolle Leistung von allen Jungs hier", lobte Goalie Sogaard den Auftritt der Mannschaft. "Wir waren bereit zu spielen und wir haben gutes Eishockey gezeigt. Es hat Spaß gemacht, zuzusehen."
Die nächste Chance zu zeigen, was insbesondere gegen einen vermeintlich besonders starken Gegner in diesem Kader steckt, bekommen die Senators am Samstag (7 p.m. ET; NHL.tv; So. 0 Uhr MEZ), wenn es auswärts im Prudential Center zu Newark gegen die New Jersey Devils von Nico Hischier, Timo Meier, Akira Schmid und Jonas Siegenthaler geht.