Luongo

Es waren am Ende zwei äußerst bemerkenswerte Abende im Rahmen der NHL Global Series 2018 in der Hartwall Arena von Helsinki in Finnland. Nachdem sich die Winnipeg Jets am Donnerstag das erste Spiel mit 4:2 gesichert hatten, revanchierten die Florida Panthers am Freitag an gleicher Stelle mit demselben Ergebnis.

Auch die Panthers entschieden das Spiel dabei mit dem gleichen Ergebnis von 4:2 Toren zu ihren Gunsten, ließen viele der Fans in der abermals ausverkauften Arena bei Spielende ausgelassen feiern. Schließlich befand sich nicht nur in den Reihen der Jets ein prominenter und beliebter Finne, der in der Person von Patrick Laine im ersten Kräftemessen ja sogar mit einem Hattrick ein gutes Stück zum Erfolg seines Teams beitragen konnte.
Mit Alexander Barkov, der im finnischen Tampere geboren wurde, agierte auch in den Reihen des Teams aus Florida ein Einheimischer NHL-Akteur, der sich ebenfalls des Zuspruchs der vielen Fans in der Arena sicher sein durfte und der mit dem Erfolg für sein Team am Freitag, ebenfalls ein gehöriges Stück vom Glanz eines solchen Heimspiels genießen durfte.
Zugleich tröstete sich Barkov mit seinen Jungs gemeinsam mit diesem Sieg zumindest ein Stück weit über die zuletzt zahlreichen eher unglücklichen Auftritte hinweg, konnten sich die Panthers mit dem ermutigenden Spiel am Freitagabend doch ein wenig für die Misserfolge der jüngsten Vergangenheit entschädigen.

barkov global

Dass beide beteiligten Finnen am Ende mit je einem Sieg gemeinsam mit ihren jeweiligen Mannschaften die Rückreise nach Nordamerika antreten können, das ist zudem ein salomonischer Ausgang für einen sportlichen Wettstreit der Extraklasse, der am Ende keine wirklichen Verlierer kannte, sondern lediglich zahlreiche Sieger.
Am Freitag jubelten am Ende die Panthers, auch dank eines hervorragend aufgelegten Roberto Luongo, der mit 32 Saves zu überzeugen vermochte, in seinem ersten Start seit dem 6. Oktober vollauf zu überzeugen vermochte.
Dass die Panthers ihre noch in einer Pressekonferenz kurz vor dem Spiel beklagte Offensivschwäche an diesem Abend erfolgreich überwinden konnten, das lag an diesem Tag zudem an den Leistungen von Keith Yandle und Evgenii Dadonov, die beide je einen Treffer und einen Assist verzeichneten, damit den ersten Sieg des Teams in der regulären Spielzeit seit dem Saisonstart abzusichern halfen.

Zudem funktionierte diesmal auch das Powerplay des Teams aus Florida, mit einer beachtlichen Ausbeute von drei Toren bei fünf Überzahlsituationen.
Zu Spielbeginn übernahmen die Jets rasch das Kommando, drängten Florida in die Defensive. Luongo musste sich im Eröffnungsdrittel durch gleich 17 Paraden auszeichnen.
Trotz zweier Treffer durch Nikolaj Ehlers und Laine sollte es 24 Stunden nach dem Erfolg im ersten Vergleich mit den Panthers diesmal für die Kanadier auf der anderen Seite nicht erneut zu einem Punktgewinn reichen. Deren Torhüter Connor Hellebuyck kam auf 22 Saves.
Die frühe Führung durch Ehlers in der 9. Minute glich Dadonov noch vor Drittel-Ende aus. Selbst durch den abermaligen Rückstand durch Laine ließen sich die Panthers am Freitag jedoch nicht irritieren. Sein Führungstreffer für Winnipeg in der 18. Minute ließ den Kampfeswillen der Jungs aus Florida trotz des erneut ungünstigen Auftakts nicht schwinden.

FLA@WPG: Laine trifft im Powerplay im 2. Drittel

Mike Hoffmann egalisierte fünf Minuten nach Beginn des Mitteldrittels abermals, bevor seine Truppe durch Yandle erstmalig in Führung gehen konnten. Der Treffer zum 3:2 fiel gut 20 Sekunden vor Drittel-Ende. Im zweiten Abschnitt lautete das Torschussverhältnis 12:3 für die Panthers.
Stürmer Fran Vatrano sorgte mit dem finalen 4:2 in der 53. Minute endgültig für optimistische Gesichter im Lager der Raubkatzen. Die minutenlange Schlussoffensive von Winnipeg blieb ohne weiteren Ertrag.
Am Ende waren alle Beteiligten mit dem in dieser Woche in Finnland erlebten zufrieden. Beide Teams hatten den angestrebten Sieg eingefahren, die Fans hatten 12 Tore in zwei Spielen gesehen, ihnen wurden zwei gute, unterhaltsame Spiele dargeboten.
Die Liga bilanzierte ebenfalls positiv, hatte zwei ausverkaufte Spiele zu den Fans nach Europa gebracht, die die Liga tausende Kilometer von der Heimat entfernt ein Stück weit populärer gemacht haben, die den Eishockeysport in Gänze bestmöglich beworben haben.
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So fiel auch das Fazit der Protagonisten unmittelbar nach dem zweiten Spiel in 24 Stunden auf dem alten Kontinent fast überschwänglich aus.
Torschütze Hoffman strahlte nach dem Sieg seiner Panthers regelrecht: "Das war insgesamt eine tolle Sache. Die Stimmung hier ist etwas anders als in Nordamerika. Doch ich hatte in Helsinki sehr viel Spaß. Wir haben in den vergangenen Tagen viel von der Stadt gesehen, unsere Zeit hier genossen. Den Fans schien es gut gefallen zu haben. Das ist das Wichtigste. Nicht jeder von ihnen hat eben die Gelegenheit selber zum Eishockeyschauen nach Nordamerika zu reisen. Jetzt haben wir unser Spiel hierher zu den Leuten gebracht. Jeder hatte seine Vorteile dadurch."

Sein Coach Bob Boughner, blickte nach dem Sieg am Freigag deutlich zufriedener in die Runde der Medienvertreter als noch einen Tag zuvor: "Es war etwas ganz besonderes, wie die Finnen hier ihre Landsleute empfangen haben. Das hat sicherlich den Spielern sehr viel gegeben haben. Wir müssen den Leuten und der Stadt hier sehr dankbar sein für dieses tolle Erlebnis und die Tage, die wir hier verbringen durften."
Trotz der Pleite im zweiten Kräftemessen fand selbst Jets-Stürmer Ehlers kein wirkliches Haar in der Suppe: "Es fühlt sich gut an, am am Ende der Tage hier. Beide Teams haben alles gegeben, hatten die gleichen Rahmenbedingungen. Wir hatten alle Spaß mit dieser Veranstaltung, denke ich. Die Fans waren mit viel Leidenschaft dabei. Auch der kulturelle Teil dieser Reise hat mir viel bedeutet. Ich konnte hier Dinge entdecken, die Stadt ein Stück weit kennenlernen. Insgesamt war es eine tolle Sache für alle."