Europa-Spiel der Woche: Hischier im Fokus
Am Samstag um 20 Uhr MEZ treten die Devils bei den Canadiens live auf Teleclub Sport (Schweiz) an
von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor
Das NHL Europa-Spiel der Woche, am Samstag, den 2. Februar (20 MEZ; Schweiz: Teleclub Sport; NHL.tv), bestreiten im Bell Centre mit den gastgebenden Montreal Canadiens und den New Jersey Devils zwei Mannschaften, die dringend Punkte im Kampf um die Stanley Cup Playoffs benötigen. Während die Gäste schon einen großen Rückstand besitzen und nur noch Siege weiterhelfen, sind die Hausherren mittendrin, aber noch lange nicht gesichert.
Im Fokus der Übertragung im Schweizer Fernsehen stehen natürlich die beiden Lokalmatadoren Stürmer Nico Hischier und Verteidiger Mirco Müller. Aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen dürfen beide zurzeit eine größere Rolle im Team einnehmen.
Seit dem 23. Dezember stand Top-Scorer Taylor Hall in einer Partie der Devils nicht mehr auf dem Eis und wird wohl auch in den Februar hinein nicht ins Geschehen eingreifen können. Ein herber Verlust für New Jersey, die ohnehin nach ihrer Teilnahme an den Playoffs in der Vorsaison hinter den Erwartungen hinterherhinken.
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"Taylor ist ein wichtiger Teil unserer Mannschaft", sagte Hischier nach dem Bekanntwerden der Verletzung seines Reihenkollegen. "Er wird uns sehr fehlen, doch Ausreden zählen nicht, denn jetzt müssen alle anderen etwas mehr leisten."
Das gelingt leider nur bedingt, denn in den Spielen ohne Hall setzten die Devils ihre Talfahrt fort, anstatt anzugreifen. Was zunächst mit drei Siegen nach Weihnachten gegen die Boston Bruins (5:2), Carolina Hurricanes (2:0) und Vancouver Canucks (4:0) gut ohne Hall anlief, endete im Januar vor ihrer Aufgabe gegen die New York Rangers am Donnerstag mit vier Siegen und sieben Niederlagen. Viel zu wenig, um den Rückstand auf die Wild-Card-Plätze in der Eastern Conference zu verkürzen.
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Im Gegenteil, denn 14 Punkte in 33 verbleibenden Spielen lautet die kaum zu überwindende Schlucht. Es bedarf nun schon einer außergewöhnlichen Siegesserie, um das Loch noch zu schließen. Zwar begann es nach ihrer achttägigen Pause mit einem 6:3-Sieg bei den Pittsburgh Penguins am Montag verheißungsvoll, doch solche überraschenden Erfolge hatten die Devils in dieser Spielzeit schon häufiger aufzuweisen, ehe es relativ schnell wieder Rückschläge gab.
"Wir spielen einfach nicht konstant, um unsere Punkte zu holen, die wir brauchen würden", analysierte der Trainer John Hynes kürzlich vollkommen richtig. Eine schlüssige Erklärung, wie das abzustellen sei, blieb er allerdings schuldig und bediente sich der üblichen Floskeln, weiter daran arbeiten zu wollen und dass alle an einem Strang ziehen müssen, um die Wende zu schaffen.
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Hischier punktet zwar regelmäßig und erzielte seit Weihnachten vier Tore und fünf Assists in 14 Spielen, doch die Lücke nach dem Ausfall von Hall konnte auch er nicht schließen. Bereits seit vier Partien wartet der 20-jährige Center auf ein weiteres persönliches Erfolgserlebnis in der Form eines Treffers oder einer Vorlage.
Der zweite Schweizer in Diensten der Devils ist Müller, der in der Defensivabteilung für Ordnung sorgen soll. Auch er ist derzeit mehr gefragt, nachdem der erfahrene Verteidiger Ben Lovejoy seit dem 15. Januar außer Gefecht ist und sich die Hoffnungen auf seine baldige Rückkehr zerschlagen haben. Am vergangenen Sonntag setzte ihn New Jersey auf die Verletztenliste.
Hinzu kam, dass mit Sami Vatanen in der Begegnung gegen Pittsburgh in der 50. Minute nach einem Zusammenprall mit Gegner Derick Brassard an der Bande ein weiterer Verteidiger verletzt ausfiel. Hynes erklärte, dass der Finne über dem Auge mit mehreren Stichen genäht werden musste, aber erwartet würde, dass er gegen die Rangers wieder einsatzbereit sei.
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Müller kann sich also derzeit nicht über fehlende Einsatzzeit beklagen und sowohl auf ihn, als auch auf Hischier wird es mit ankommen, ob die Devils endlich zu ihrer erhofften Siegesserie ansetzen können. Gerade die bisherige Auswärtsbilanz mit 6-17-3 müsste dringend aufgebessert werden, soll die Saison nicht schon bald abgehakt werden. Warum nicht in Montreal daran anknüpfen, womit das Team mit dem Sieg in Pittsburgh begonnen hat, ehe es ab Dienstag mit vier Heimspielen weitergeht? Es wäre ein Anfang.
Auch in Deutschland und Österreich bekommen die NHL-Fans an diesem Wochenende Live-Übertragungen aus der NHL geboten. Der Sender Sport1+ zeigt am Sonntag ab 19 Uhr zunächst die Partie der Boston Bruins bei den Washington Capitals und anschließend ab dem 2. Drittel (21 Uhr) die Calgary Flames, die auswärts bei den Carolina Hurricanes antreten.