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Seit dieser Saison ist es Statistik-Fans erstmals möglich noch tiefer in die Zahlenwelt der NHL einzutauchen. NHL EDGE liefert für jedes Team und jeden Spieler detaillierte Werte, die eine genauere Analyse zulassen. NHL.com/de wirft monatlich einen Blick in die Statistik-Welt und geht dabei interessanten Fakten auf den Grund.

Im April: Die NHL EDGE Awards 2024

Der beste Skater – Nathan MacKinnon

Geschwindigkeit, Anzahl der Sprints und die zurückgelegte Strecke – Die Kriterien in der Kategorie des besten Schlittschuhläufers der Saison 2023/24 sind vielfältig und dennoch hat sich der Sieger hier sehr deutlich von seinen Kontrahenten abgehoben. Nathan MacKinnon vereinte alle genannten Eigenschaften und konnte dadurch seine herausragende Saison ermöglichen. Der Angreifer der Colorado Avalanche sorgte für die fünftbeste gemessene Geschwindigkeit (38,7 km/h) und führte bei den Sprints mit Geschwindigkeiten von über 35 Kilometer pro Stunde (118) und über 32 Kilometer pro Stunde (706) die Rangliste deutlich an.

Auch bei der zurückgelegten Strecke konnte MacKinnon für Bestwerte sorgen. Er war insgesamt 395,39 Kilometer unterwegs, was ihm den dritten Rang in der Kategorie einbrachte, und sorgte mit 81,57 Überzahl-Kilometern für den Ligabestwert.

Erwähnt werden muss in der Kategorie auch der immer hochgehandelte Connor McDavid, der sich bei der Anzahl der Sprints hinter MacKinnon den zweiten Rang sicherte. Der Abstand zwischen den beiden war jedoch enorm. McDavid erreichte jeweils etwa 60 Prozent der Sprints von MacKinnon. Entsprechend konnte auch die höhere Höchstgeschwindigkeit (38,93 km/h, Rang 3) den Award nicht zum Kapitän der Edmonton Oilers bringen.

Unter den DACH-Akteuren sticht besonders Roman Josi heraus. Der Schweizer glänzte als fleißiger Schlittschuhläufer und kam auf 472,86 gelaufene Kilometer und damit Rang vier. Besonders bei numerischer Gleichzahl (391,99 Kilometer, Rang 4) und in Überzahl (72,65 Kilometer, Rang 3) war Josi viel unterwegs.

MIN@COL: MacKinnon erzielt drei schöne Tore für einen Hattrick

Der beste Schütze – Sam Reinhart

Im Gegensatz zur eindeutigen Entscheidung bei den Skatern ging es beim Kampf um den Award für den besten Schützen knapp zu. Während manche mit besonders hohen Schussgeschwindigkeiten glänzten, konnten andere mit vielen Abschlüssen, guter Auswahl der Schusspositionen oder starken Erfolgsquoten überzeugen.

Am Ende setzte sich knapp Sam Reinhart durch. Der Angreifer der Florida Panthers war mit 24,5 Prozent erfolgreichen Schüssen der treffsicherste Spieler der NHL. Gerade die Erfolgsquote ist entscheidend, da weder Geschwindigkeit noch Anzahl der Abschlüsse einen Rückschluss auf die Qualität des Angreifers zulassen. Reinhart kam neben der herausragenden Schussquote auch auf 233 abgegebene Schüsse und setzte sich damit NHL-weit im 92. Perzentil fest.

Reinhart profitierte bei seiner Quote von der herausragenden Auswahl an Schüssen. 97-Mal versuchte er sich aus der hochgefährlichen Zone direkt vor dem gegnerischen Kasten (98. Perzentil) und erzielte von dort 34 Tore, was einer Quote von 35,1 Prozent (94. Perzentil) entspricht.

Für Tage Thompson sprach seine Schussgeschwindigkeit. Der Stürmer gehörte zum am härtesten schießenden Prozent der NHL. Seine Bestwert von 164,27 Kilometer pro Stunde war der zweitbeste Wert der Angreifer und der sechstbeste der Liga. Mit drei Versuchen über 161 Kilometer pro Stunde (Rang 1 unter den Stürmern) und 46 Abschlüssen über 145 Kilometer pro Stunde (Rang 2 unter den Stürmern) konnte er diese Qualität noch weiter unterstreichen. Neben der Geschwindigkeit waren auch seine Trefferquote (11,8 %, 69. Perzentil) und Schussanzahl (246, 94. Perzentil) gut genug für eine ehrenhafte Erwähnung.

Mit Leon Draisaitl schafft es ein Deutscher zumindest in die engere Auswahl. Der Angreifer der Edmonton Oilers kann zwar nicht mit Geschwindigkeit überzeugen – sein Top-Wert von 140,75 Kilometer pro Stunde liegt unter dem 50. Perzentil – doch die Genauigkeit der Schüsse ist vorbildlich. 19,1 Prozent der Abschlüsse landen im Netz (97. Perzentil). Aus Kurzdistanz (22,7%, 67. Perzentil) und mittlerer Entfernung (11,1%, 55. Perzentil) gehört er zumindest zur besseren Hälfte der NHL-Angreifer.

TOR@FLA: Reinhart staubt ab und besorgt nur Sekunden nach dem Ausgleich die Führung

Der beste Torhüter – Connor Hellebuyck

1798-Mal wurde Connor Hellebuyck geprüft. Damit ist der Schlussmann der Winnipeg Jets der am zweithäufigsten beschossene Goalie der NHL. Während er aus der mittleren Entfernung nicht besonders gefordert war, nahmen ihn die Kontrahenten aus dem Slot (496, Rang 2) und von der blauen Linie (417, Rang 1) heftig ins Visier. Hellebuyck war dabei jedoch immer auf der Höhe und kann mit einer Fangquote von 92,1 Prozent den Ligabestwert aufweisen. 

Besonders beeindruckend ist dabei, dass er die Schüsse aus dem Slot in 82,9 Prozent der Fälle (Rang 8) abwehren konnte, obwohl seine Mitspieler ihn hier häufig im Stich zu lassen scheinen. Aus großer Entfernung ist Hellebuyck kaum überwindbar. Mit 98,5 Prozent an parierten Schüssen von der blauen Linie liefert er den NHL-weit zweitbesten Wert und verdient sich aufgrund der Beschäftigung und der vielfältigen Top-Werte den Award.

Neben Hellebuyck muss auch Juuse Saros erwähnt werden, der mit 1845 nochmal fast 50 Schüsse mehr als der Award-Gewinner abwehren musste und sich hier den Spitzenplatz sichern konnte. Besonders aus der mittleren Entfernung war Saros dabei stark und konnte 91,5 Prozent der Schüsse abwehren (Rang 3). Mit 550 Versuchen der Angreifer war er aus dieser Entfernung auch der am meisten geprüfte Schlussmann.

Überraschend dürfte auch die Nennung von Adin Hill sein. Der Torhüter der Vegas Golden Knights konnte nicht so herausstechen, dass es für die Top-Platzierungen reichte, doch bei Schüssen von der blauen Linie war er kaum zu überwinden. Lediglich ein Schuss von der rechten Seite schlug hinter ihm ein. Seine Quote von 99,5 Prozent ist dabei der ligaweite Bestwert.

WSH@WPG: Hellebuyck stoppt Capitals mit 23 Saves

Das beste Skating-Team – Colorado Avalanche

Große Unterschiede gab es bei der Wahl zum schlittschuhläuferisch besten Team der Liga. Die Dallas Stars glänzten mit Fleiß und laufintensivem Spiel, während die Avalanche häufiger zum Sprint ansetzten und ihre Geschwindigkeit zum Vorteil nutzten. Zwar waren die 6100,93 gelaufenen Kilometer der Stars der beste Wert in der NHL, doch die Wahl fiel dennoch auf die Avalanche.

Colorado zog im Vergleich mit den anderen Mannschaften am häufigsten Sprints mit 35 oder mehr Kilometer pro Stunde an (264) und konnte auch bei den schnellen Antritten mit 32 oder mehr Kilometer pro Stunde den Top-Wert liefern (2864). Besonders der eklatante Abstand zu den zweitplatzierten Oilers (151 und 2359) in der Kategorie sorgte für die Wahl der Avalanche.

COL@VGK: Makar baut Führung im 1. aus

Das beste Shooting-Team – Tampa Bay Lightning

Mit den Tampa Bay Lightning konnte sich ein Team bei den für die Abschlüsse wichtigen Kriterien deutlich hervorheben. Sie lagen bei Schüssen über 145 Kilometer pro Stunde mit 158 ebenso auf dem zweiten Rang wie bei Abschlüssen über 161 Kilometer pro Stunde (6). Der Bestwert (164,79 km/h) war der drittbeste der NHL und die Erfolgsquote von 11,9 Prozent wurde nur von einem anderen Team übertroffen.

Keine andere Mannschaft konnte bei den relevanten Werten ähnlich konstant gute Ergebnisse erzielen. Die 2370 abgegebenen Schüsse der Lightning, die nicht für die obere Tabellenhälfte ausreichten, haben daher keinen negativen Einfluss auf die Wahl zum am besten schießenden Team der Liga.

TOR@TBL: Kucherov setzt Point im Powerplay in Szene und sammelt so einen 100. Assist

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