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Predators zeigen sich auf allen Positionen hungrig

Nashville überrollt seine Gegner derzeit mit einem unschlagbaren Torwart, harter Abwehr und unaufhaltsamer Offensive

von Alexander Gammel @NHLde / NHL.com/de Freier Autor

Bonino erzielt einen Hattrick

CHI@NSH: Bonino komplettiert Hattrick, per Rebound

Nick Bonino bekommt den Rebound, bezwingt Robin Lehner zu einem Hattrick und baut die Predators' Führung auf 3:0 aus.

  • 01:49 •

Wieder einmal gibt es für die Fans im Bundesstaat Tennessee Grund zu feiern. Die Nashville Predators setzten am Dienstag mit einem überlegenen 3:0-Heimsieg in der Bridgestone Arena ihren Triumphzug quer durch die NHL fort. Sie spielten die Blackhawks regelrecht an die Wand und zeigten auf allen Positionen eine Glanzleistung wie bereits in den vergangenen Spielen.

Die Predators gewannen ihre jüngsten vier Partien und arbeiteten sich unter die besten Teams der Liga. Mit 17 Punkten (8-3-1) nach zwölf Spielen sind sie punktgleich mit den Colorado Avalanche (8-2-1), die die Central Division und die Western Conference anführen. Die ausschlaggebende Stärke der Predators zu benennen fällt schwer, allerdings nicht, weil sie keine hätten, sondern weil sie in allen Bereichen Spitzenleistungen bringen.

Mit 4,0 Toren pro Spiel führen sie die Liga gemeinsam mit den Avalanche an, 2,75 Gegentore pro Spiel bedeuten mit Platz zwölf immerhin einen Rang im oberen Mittelfeld, ihre 33,5 Torschüsse pro Spiel sichern ihnen einen Platz unter den besten zehn Teams und 29,3 kassierte Torschüsse pro Spiel bringen sie auf Platz fünf. Während ihrer aktuellen Siegesserie verbesserten sie ihre Abwehr nochmal deutlich. Sie kassierten in vier Partien nur drei Tore.

Gegen die Blackhawks zeigten sie sich erneut von ihrer besten Seite. Sie spielten ihren Konkurrenten aus der Central Division regelrecht an die Wand, dominierten das Spielgeschehen scheinbar nach Belieben, ließen kaum Chancen zu und bombardierten Blackhawks-Torwart Robin Lehner nahezu minütlich. Der Schlussmann der Gäste war mit seinen 48 Saves letztendlich der Hauptgrund, warum das Spiel nicht noch höher zu Gunsten der Predators ausging.

Video: CHI@NSH: Rinne gelingen 20 Saves beim Shutout-Sieg

"Wenn man sich Lehners Spiel anschaut, das war Wahnsinn", zollte Pekka Rinne, der in dieser Partie fehlerlose Torwart der Predators, seinem Kollegen Respekt. "Er war der einzige Grund, warum das Ergebnis für sie einigermaßen akzeptabel war. Ich glaube nicht, dass ich in meiner Karriere schon so ein Spiel erlebt habe. Wir waren das gesamte Spiel über extrem gut und haben uns keine Fehler erlaubt. Wir haben einfach immer weitergemacht und uns Chancen erspielt, aber für mich persönlich war es einer meiner leichteren Shutouts."

Rinne musste in den 60 Minuten 20 Schüsse stoppen, um zum zweiten Mal in Folge und zum 57. Mal in seiner Karriere die Null zu halten. Seine Vorderleute erleichterten ihm den Job gewaltig und er erfüllte seine Pflicht wie bereits in den vorherigen Begegnungen. Die Gegner suchen seit 136:01 Spielminuten vergeblich nach einem Mittel, um den eiskalten Finnen zu überwinden. Seine aktuelle Topform macht ihn mit 1,74 Gegentoren pro Spiel und 93,7 Prozent Fangquote in beiden Bereichen zum drittbesten Torhüter der Liga, hinter Tuukka Rask von den Boston Bruins (1,41 Gegentore, 95,1 Prozent Fangquote) und Thatcher Demko von den Vancouver Canucks (1,73 Gegentore, 94,1 Prozent Fangquote).

 

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Sollten die Predators doch einmal ein Tor kassieren, ist das längst kein Grund zur Besorgnis, dank einer Offensive, die aus allen Rohren feuert. Damit ist nicht nur die Anzahl der Tore gemeint, sondern auch die Anzahl der unterschiedlichen Torschützen, von 23 eingesetzten Spielern waren bereits 17 im Abschluss erfolgreich. Bis zur Partie gegen die Blackhawks hatte Nick Bonino in der teaminternen Liste der Torjäger mit drei Treffern Rang acht belegt. Am Dienstag katapultierte er sich mit einem Hattrick an die Spitze. Zuvor hatte sich Kapitän und Verteidiger Roman Josi mit fünf Toren den ersten Platz mit Filip Forsberg und Viktor Arvidsson geteilt, die ganz vorne zu erwarten waren. Von den drei traf gegen Chicago keiner, doch bei den Predators bedeutet das offenbar lediglich, dass sie einem anderen Spieler Platz gemacht haben.

"Ich glaube nicht, dass ich schon einmal dabei war, wenn ein Spieler bei einem 3:0 drei Mal identisch getroffen hat", staunte Center Rocco Grimaldi. Damit sprach er Boninos Hattrick an, bei dem der 31-jährige Veteran drei Mal vor dem Tor parkte und immer aus nächster Nähe den Nachschuss verwertete. Jedes Mal kam der ursprüngliche Schuss von Grimaldi. "Das war verrückt anzuschauen. Bei uns hat einfach die ganze Mannschaft ein geniales Spiel geliefert. Alle vier Reihen haben funktioniert. Rinne war natürlich perfekt. Wir lieferten einfach ein richtig gutes Spiel ab. Wir hatten 80 oder 90 Schussversuche. Am Ende waren es glaube ich 51 Torschüsse und 24 geblockte Schüsse. Hinzu kamen noch jene, die das Tor verfehlt haben. Es hat Spaß gemacht, bei diesem Spiel dabei gewesen zu sein, und es war schön anzuschauen."

Die Predators rückten bis auf den zweiten Platz in der Division und der Conference vor. In den nächsten Tagen haben sie gute Chancen den Avalanche den Platz an der Sonne streitig zu machen. Am Donnerstag treten sie zu Hause gegen die Calgary Flames an, am Samstag sind die New York Rangers zu Gast, zwei Teams, die aktuell nicht in ihrer besten Form sind. Am interessantesten wird es jedoch am Donnerstag in einer Woche, am 7. April. Dann wagen sich die Predators in die Höhle des Löwen und fordern die Avalanche im Pepsi Center von Denver zum Duell um den Platz an der Sonne heraus.

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