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Dass das zweite NHL-Jahr kniffliger sein kann als das erste, ist eine recht alte Weisheit, die sich auch in der aktuellen Spielzeit bewahrheitet und keine Ausnahme darstellt: Von den fünf treffsichersten Rookies des Vorjahres ist in der Saison 2018/19 nur einer auf dem Weg, seinen Vorjahreswert zu übertreffen.

Kyle Connor von den Winnipeg Jets (31 Tore in 2017/18), Brock Boeser von den Vancouver Canucks (29 Tore in 2017/18), Yanni Gourde von den Tampa Bay Lightning (25 Tore in 2017/18) und Clayton Keller von den Arizona Coyotes (23 Tore in 2017/18) hinken ihrer Ausbeute aus der vergangenen Saison hinterher. Die hinzugewonnene Erfahrung schlägt sich bei ihnen nicht in der Produktivität nieder.
Die einzige Ausnahme ist Alex DeBrincat. Der Linksaußen mauserte sich in der laufenden Saison zum Torgaranten der Chicago Blackhawks. Erst am Samstag steuerte er im United Center zwei Treffer zum Punktgewinn seiner Blackhawks bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen die Vegas Golden Knights bei und schraubte sein Torkonto auf 23 hoch.

VGK@CHI: DeBrincat versenkt den Rebound

"Ich denke, wir haben ein ziemlich gutes Spiel gemacht", resümierte DeBrincat über die jüngste Niederlage. "Vielleicht haben wir uns vor allem im Schlussdrittel ein bisschen zu sehr hinten reindrücken lassen und uns aufs Verteidigen der Führung konzentriert. Wir hätten lieber vorne weiter Druck machen und Chancen kreieren müssen. Dann hätten wir das Spiel sicher gewinnen können."
Weiter nach vorne spielen und sich Gelegenheiten erarbeiten ist exakt das, womit DeBrincat seinen Blackhawks in einer turbulenten Saison hilft. Nach 47 gespielten Partien ist er auf dem besten Wege, seine Ausbeute der Vorsaison von 28 Toren zu übertreffen. Erreichte er in 2017/18 eine Quote von 0,34 Toren pro Spiel, so liegt diese aktuell bei stark verbesserten 0,49.
Vor allem, dass er von den vielen erfahrenen Spielern in der Blackhawks-Kabine lernen kann, sieht er als seinen persönlichen Vorteil, der zum Erfolg führt an.
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"Es ist riesig, besonders weil wir im vergangenen Jahr ein ziemlich altes Team waren", äußerte sich DeBrincat gegenüber dem Magazin Pro Hockey Talk. "Man saugt das Wissen von ihnen auf und integriert es in sein eigenes Spiel. Man nimmt jeden Rat an und kann immer Fragen stellen. Ich denke, das hat mir im vergangenen Jahr sehr geholfen und dient mir auch in diesem."
Dass auch ihm nicht immer alles gelingen kann, weiß der 21-jährige Blackhawks-Stürmer. "Zeitweise macht jeder Spieler schlechte Phasen durch", sagte er. Dann musst du versuchen, den Schaden zu begrenzen und die Phase so kurz wie möglich zu halten."
Wie DeBrincat können in der laufenden Spielzeit auch drei weitere Spieler aus den Top-Ten-Rookie-Torjägern des Vorjahres ihre Durchhänger kurz halten. Matthew Barzal, Pierre-Luc Dubois und Nico Hischier stellen sich jeweils wie DeBrincat geschickt an und legten noch eine Schippe drauf.

NYI@NYR: Barzal profitiert von einem Reihenwechsel

Barzal erzielte im Vorjahr 22 Tore für die New York Islanders. Nach nun 43 gespielten Partien liegt er bei 13 Toren, was ihm in der Gesamtabrechnung 24 Treffer einbringen könnte. Dubois von den Columbus Blue Jackets kam im Vorjahr auf 20 Tore. In der laufenden Saison gelangen ihm bereits 16 Treffer womit er auf dem besten Weg ist seine Ausbeute gegenüber 2017/18 zu übertreffen.
Nur unwesentlich schlechter als bei den genannten Drei läuft es bei Hischier. Der Stürmer der Devils sammelte in 2017/18 20 Tore. Nach 40 Auftritten in der laufenden Spielzeit weist sein Konto 13 Treffer aus. Hischiers Entwicklungsschub ist deutlich erkennbar und somit stehen die Aussichten nicht schlecht, dass bei ihm in der Endabrechnung der Wert des vergangenen Jahres fallen wird. Dem 3:2-Sieg seiner Devils gegen die Philadelphia Flyers am Samstag steuerte Hischier einen Treffer bei. Nach Scheibengewinn verwandelte er einen sehenswerten Rückhandschuss zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung der Devils. Na also, da geht doch was!