Sturmflaute der Penguins ist die Hauptursache
Pittsburghs Torschnitt sank zuletzt rapide und ist für den Rückstand in der Serie verantwortlich
von Stefan Herget / NHL.com/de Chefautor
Bei Betrachtung der nüchternen Zahlen steht ein deutliches 5-1 für die Ottawa Senators gegen die Pittsburgh Penguins in Spiel 3 des Eastern Conference Finales der diesjährigen Stanley Cup Playoffs. Die Senators gingen durch den Sieg im heimischen Canadian Tire Centre am Mittwoch mit 2-1 in der Serie in Führung.
Viel wurde im Anschluss darüber gesprochen, dass die Penguins nach 13 Minuten mit 4-0 hinten lagen und das Spiel bereits zu diesem Zeitpunkt für sie nahezu gelaufen war. So hatte Torhüter Marc-Andre Fleury wahrlich keinen guten Tag und wurde danach durch Matt Murray ersetzt, für den er nur durch dessen Verletzung beim Warmmachen vor dem ersten Spiel der Playoffs auflaufen durfte und seitdem mit seinen Leistungen ein Garant des Erfolges war.
"Du willst deinen Torhüter nicht in eine solche Situation bringen", sagte Sidney Crosby. "Es war einfach ein Start, der ihn in eine schlechte Position brachte, unser Team in eine schlechte Position brachte. Du kannst nicht erwarten zu gewinnen, wenn du so startest, besonders in den Playoffs."
Bevorzugt wurde also die Zahl thematisiert, die vor dem Strich stand, dabei muss den Penguins vor allem zu denken geben, was danach stand. Wieder einmal! Während es beim Eishockey passieren kann, dass mehrere schnelle Tore hingenommen werden müssen, wirkt eher befremdlich, dass das sonst so offensivstarke Team in den drei Partien dieser Runde nur jeweils ein Tor erzielen konnte.
Die Penguins waren in der regulären Saison mit 3,39 Toren pro Spiel das torhungrigste Team der gesamten NHL. In den Playoffs beträgt ihr Schnitt derzeit 3,21, was gut aussieht, aber nur auf den ersten Blick. So erzielten sie 4,2 in der ersten Runde gegen die Columbus Blue Jackets und 3,3 in der zweiten Runde gegen die Washington Capitals. Seit Spiel 3 gegen die Capitals liegt der Schnitt aber nur noch bei 2,0.
Vier der Top 6 Stürmer von Pittsburgh treffen zuletzt das Tor nicht. Crosbys Ehrentor zum 1-5 im dritten Drittel am Mittwoch war sein erstes seit sieben Spielen. Conor Sheary wartet seit 14 Spielen auf einen Torerfolg, Chris Kunitz seit zehn und Rookie Jake Guentzel, der am Anfang der Playoffs am Fließband scorte, seit vier.
Damit hängt zusammen, die für gewöhnlich niedrige Anzahl der Torschüsse, die von den Penguins auf das gegnerische Tor kommen.
"Du musst für jeden dieser Möglichkeiten arbeiten", sagte Kunitz. "Du musst eine höhere Anzahl von Schüssen auf ihren Torhüter bringen und musst es schwieriger für ihn machen, sie zu sehen. Es ist nicht genug, nur Schüsse von draußen zu haben, wenn keiner davor steht, der nachfassen kann. Craig Anderson spielt gut. Wir müssen es ihm schwerer machen, wenn wir in der Serie eine Chance haben wollen."
Die unteren sechs Stürmer funktionieren ebenso wenig. Matt Cullen hat in sechs Spielen keinen Punkt erzielt. Nick Bonino ist seit neun Spielen ohne Treffer. Das Powerplay läuft außerdem nicht gut. Wenigstens gelang das erste Tor in Überzahl seit fünf Spielen und das zweite in 25 Gelegenheiten.
"Wir erzielen zurzeit keine Tore", sagte Cullen. "Es ist wichtig für uns, das zu tun, damit wir gewinnen können. Ich denke wir kämpfen an beiden Enden vom Eis nicht hart genug, um erwarten zu können, Tore zu schießen und erwarten zu können, zu gewinnen."
Video: PIT@OTT, Sp3: Crosby lenkt den Puck im Powerplay rein
Am Ende waren die frühen Gegentreffer doch wieder das Hauptthema. "Wenn du so früh im Spiel ein Tor hinnehmen musst, dann gibt das dem Gegner sehr viel Energie", sagte Penguins Trainer Mike Sullivan über den Führungstreffer von Mike Hoffman nach gerade einmal 48 Sekunden Spielzeit. "Wir müssen vom ersten Bully bereit sein. Hier müssen wir ansetzen."
Nächste Chance am Freitag (8 p.m. ET; NBCSN, CBC, TVA Sports) im Spiel 4, erneut in Ottawa.