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Der im Januar 1990 geborene Schweizer Luca Sbisa sorgt derzeit mit seinen Vegas Golden Knights für viel Aufsehen. Mit nun drei Siegen in Serie zum Auftakt der noch so jungen NHL-Saison stellte der Verteidiger mit seinen Jungs sogar schon einen neuen Ligarekord für eine frisch in den Spielbetrieb startende NHL-Expansion-Franchise auf.
Seit Juni 2017 steht er nun bei den Vegas Golden Knights unter Vertrag. Beim NHL Draft des Jahres 2008 wurde er seinerzeit ursprünglich einmal in der ersten Runde, an insgesamt 19. Stelle, von den Philadelphia Flyers ausgewählt.

Zu Saisonbeginn 2009-10 gehörte er nach einem ersten Trade dann offiziell dem NHL-Kader der Anaheim Ducks an, wurde von diesen aber im Oktober des Jahres 2009 jedoch zunächst noch einmal zurück zu seinem Juniorenteam geschickt.
Erst in der kommenden Spielzeit gelang es ihm dauerhaft einen NHL-Stammplatz im Team der Südkalifornier zu ergattern. Im Juni 2014 wurde Sbisa zusammen mit Nick Bonino dann von den Ducks an die Vancouver Canucks abgegeben, die dafür damals im Gegenzug unter anderem Ryan Kesler erhielten.

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Beim jüngsten NHL Expansion Draft im Frühsommer wurde der Schweizer dann von den neu gegründeten Vegas Golden Knights, welche seit ein paar Tagen als 31. Franchise der Liga auch offiziell an der Hauptrunde teilnehmen, ausgewählt. Und mit diesen erlebt er gerade einen wahren Höhenflug.
Kurz vor der gestrigen Heimpremiere des jungen Teams gegen die Arizona Coyotes, welches sein Team, wie wir nun wissen, mit 5:2 für sich entscheiden konnte, stand Sbisa exklusiv den Fragen von NHL.com/de Rede und Antwort.
Nach dem zeitigen Aus mit Vancouver tat sich in den letzten Monaten viel beim Schweizer Abwehrspezialisten. "Ich hatte einen wirklich tollen Sommer. Ich wurde unter anderem auch erstmals Vater. Meine Frau gebar unseren ersten Sohn. Das war natürlich ein besonderes Highlight im Leben." Doch nicht alles waren ausnahmslos positive Erlebnisse für den sympathischen Eidgenossen zuletzt.
"Am Ende der vergangenen Saison musste ich leider operiert werden, direkt am 11. April genauer gesagt. Das hat mich dann ein paar Wochen lang erst einmal mächtig eingeschränkt. Dann habe ich mich natürlich schnellstmöglich soweit wieder fit gemacht."
Dafür war seine darauf folgende Urlaubsperiode über den Sommer aber dann offenbar auch umso schöner. "Der Urlaub war recht lang. Ich verbrachte insgesamt rund zwei Wochen daheim in der Schweiz, war auch einige Zeit lang in Kalifornien, zusammen mit der gesamten Familie, samt den Eltern. Dabei habe ich aber die Konzentration auf Eishockey nicht ganz verloren, immer trainiert, wenn sich die Gelegenheit bot."
Der Umzug nach Nevada kam dann für ihn nicht ganz aus heiterem Himmel, wie er uns im Gespräch verriet. "Ich habe natürlich schon im Vorfeld geahnt, dass ich beim Expansion Draft betroffen sein könnte, war darauf insgeheim eingestellt. Ich war ja keiner der geschützten Spieler in Vancouver, da bestand die Möglichkeit natürlich. Und es kam dann ja am Ende auch so. Von diesem Zeitpunkt an, als es klar war, da habe ich mich sofort innerlich völlig neu ausgerichtet. Ich war schon im August erstmals hier in Las Vegas und habe mir alles vor Ort direkt einmal angeschaut."
Die ersten Wochen in der neuen Umgebung haben ihn positiv gestimmt, Sbisa wirkt direkt begeistert, wenn er derzeit von der neuen Heimat spricht. "Es gefällt mir bisher alles sehr gut. Vegas ist einfach toll. Wenn man einmal nur ein paar Meter vom bekannten 'Strip' weggeht, dann trifft man hier sofort viele ganz völlig normale Leute, die hier leben. Eine tolle Community ist das hier mit über zwei Millionen Leuten in der Stadt. Ich war wirklich sofort positiv angetan. Tolle Häuser, eine tolle Gegend. Wir leben jetzt nur ein paar Minuten vom neuen Eisstadion entfernt. Hier ist wirklich immer was los in der Stadt, tolle Unterhaltung wird einem hier angeboten. Ein Nationalpark ist auch quasi gleich um die Ecke. Was will man mehr? Das Wetter ist einfach unschlagbar, gerade wenn man vom verregneten Vancouver kommt."
Und das Team? Wie waren die ersten Wochen mit der neu zusammengestellten Profitruppe in der besten Eishockeyliga der Welt? Der Schweizer gibt sich bescheiden.
"Als Gruppe haben wir uns schon sehr rasch gefunden. Wir waren ja alle neu hier, da muss man sich zwangsläufig einbringen, wenn die Gruppe rasch zusammenwachsen soll. Und das haben auch alle getan. Alle kämpfen füreinander. Es geht hier nicht um persönliche Eitelkeiten, wir wollen als Gruppe Erfolg haben. Persönlich nimmt man sich da dann besser zurück."

Logisch, dass das erste sportliche Fazit dann auch entsprechend positiv ausfällt. "Der erste Sieg war natürlich gleich eine riesige Erleichterung, ein echtes Highlight. Und gleich mit zwei Auswärtssiegen zu starten, dann diese tolle Eröffnung hier zu Hause vor den eigenen Fans zu haben, das ist selbstverständlich eines der absoluten Highlights meiner bisherigen Karriere."
Für den Rest der Saison hegt der Kufencrack übrigens derzeit noch keine konkreten persönlichen Ziele, will sich erst einmal lieber in Sachen Konstanz weiter steigern. "Persönliche Ziele verfolge ich aktuell nicht. Keine Ahnung, wie viele Punkte und Tore ich machen werde. Ich will hier jetzt einfach den nächsten Schritt in meiner Karriere machen. Als Verteidiger geht es in erster Linie um die Konstanz. Das ist das Wichtigste. Ich will natürlich möglichst gesund bleiben, mich weiter gut entwickeln. Dann bin ich schon zufrieden am Ende des Jahres.