TBL@BUF: Gourde räumt Nachschuss in der Mitte auf

Die Buffalo Sabres und die Tampa Bay Lightning haben sich am Freitag im ersten von zwei Spielen der NHL Global Series 2019 in Stockholm ein packendes Duell geliefert. Am Ende behielten die nominell als Gäste angetretenen Lightning mit 3:2 die Oberhand. Die 13.230 Zuschauer im ausverkauften Globen verabschiedeten die Teams nach intensiven 60 Minuten mit stehenden Ovationen.

Im Anschluss an den symbolischen Puckwurf von Markus Näslund, der 1117 NHL-Spiele in der regulären Saison für die Pittsburgh Penguins, Vancouver Canucks und New York Rangers bestritt, gingen die Kontrahenten auf dem Eis zur Sache. Man merkte sowohl den Sabres als auch den Lightning an, dass es sich um ein wichtiges Ligaspiel und keinen Freundschaftsvergleich handelte.
Beide Vertretungen agierten von Beginn an mit offenem Visier und suchten ihr Heil in der Offensive. Die Lightning erwiesen sich bei den Angriffsbemühungen zunächst als zielstrebiger. Beim Führungstreffer zum 1:0 (4.) zeigte Nikita Kucherov darüber hinaus hohe Eishockey-Kunst. In vollem Lauf nahm er einen Pass von Brayden Point von der linken Seite auf und vollendete mit einem beherzten Volleyschuss. Linus Ullmark im Tor der Sabres, der den Vorzug vor Carter Hutton erhalten hatte, besaß keinerlei Abwehrchance. "Der Abschluss war Weltklasse. Es gibt nicht viele Spieler, die so etwas zustande bringen", befand Tampa Bays Coach Jon Cooper. Für Kucherov war es der fünfte Treffer in der laufenden Spielzeit.

TBL@BUF: Kucherov zieht mit Macht ab und trifft

Die Sabres ließen sich davon aber nicht erschüttern und spielten weiter munter mit. Sechs Minuten vor Schluss des ersten Drittels mussten sie den nächsten Rückschlag hinnehmen. Center Vladimir Sobotka verletzte sich bei einem Zusammenprall und konnte nicht mehr weitermachen. Wie Buffalos Trainer Ralph Krueger auf der Pressekonferenz nach dem Match mitteilte, fällt der Stürmer auf jeden Fall für die zweite Begegnung am Samstag an gleicher Stelle aus. "Es sieht nicht gut aus. Wie schlimm die Verletzung genau ist, werden die Untersuchungen zeigen, die wir am Montag zu Hause vornehmen lassen", sagte er.
Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug gewesen, kassierten die Sabres wenig später auch noch den zweiten Gegentreffer. Verteidiger Rasmus Dahlin hatte sich eine Strafzeit wegen Behinderung eingehandelt, was die Lightning nach etwas mehr als einer Minute Powerplay ausnutzten. Alex Killorn fälschte einen Kracher von Victor Hedman von der blauen Linie zum 2:0 ab (17.).
Im zweiten Drittel knüpften beide Mannschaften da an, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Zunächst vereitelte Lightning-Schlussmann Andrei Vasilevskiy eine Doppelchance der Sabres von Johan Larsson und Zemgus Girgensons. Auf der Gegenseite pflückte Ullmark einen Schlagschuss von Hedman herunter und rettete gegen Ondrej Palat mit dem Schoner. Kapitän Steven Stamkos und Point ließen zwei weitere gute Gelegenheiten aus dem Slot heraus liegen. Der fahrlässige Umgang mit den Torchancen sollte sich für die Lightning rächen. Sam Reinhart verkürzte wenig später auf 1:2 (36.). Er lenkte im rechten Bullykreis einen Schlenzer von Rasmus Ristolainen ins Tor ab. Der Puck glitt Vasilevskiy durch die Beine. Ristolainen verbuchte mit dem Assist seinen 200. Scorerpunkt in der NHL.

TBL@BUF: Reinhart lenkt Ristolainens Schuss ins Netz

Die Anfangsphase des letzten Durchgangs gehörte den Sabres. Dahlin und Jimmy Vesey zwangen Vasilevskiy zu Glanzparaden. Doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Pat Maroon behauptete die Scheibe hinter dem Tor und passte auf dem unmittelbar vor Ullmarks Gehäuse postierten Yanni Gourde. Der brauchte lediglich den Schläger hinhalten und schob zum 3:1 ein (48.). Mit seinem zweiten Tor durch einen satten Handgelenkschuss machte Reinhart die Partie noch einmal spannend. Doch zu mehr als dem 2:3 (52.) reichte es nicht mehr. Die Lightning überstanden die Drangperiode der Sabres in den letzten zwei Minuten und sicherten sich den Sieg.
Entsprechend groß war die Freude und Erleichterung bei den Gewinnern. "Wir haben sehr strukturiert gespielt. Es ist uns gelungen, viele Chancen herauszuspielen. Beides hatten wir uns vorgenommen. Schade, dass wir das letzte Powerplay nicht nutzen konnten. Sie blieb es bis zuletzt eng. Alles in allem war es eine gute Vorstellung von uns", lautete die Einschätzung von Lightning-Verteidiger Hedman.
Torschütze Gourde war stolz auf die Leistung seiner Reihe an diesem Abend. "Wir haben die Pucks tief gespielt und uns vorne mit unserem Forechecking an die Arbeit gemacht. Ich denke, das hat prima funktioniert. Mir hat das Spiel eine Menge Spaß gemacht", betonte er.
Für Sabres-Coach Krueger war es nicht verwunderlich, dass beide Mannschaften teilweise mit harten Bandagen kämpften. "Die Spieler wissen genau, wie eng das Rennen in unserer Division ist. In so einer Begegnung geht es um mehr als nur die zwei Punkte. Das erklärt auch die Intensität des Spiels", erläuterte er. "Wir benötigen nun erst einmal ein paar Stunden, um die Niederlage zu verdauen und zu überlegen, was besser laufen muss. Die Offensive und die Chancenausbeute gehören sicherlich dazu."
Jeff Skinner war wie sein Trainer unzufrieden mit dem Abschneiden. "Wir haben nicht das Resultat erzielt, das wir wollten. Wir werden uns deshalb zusammensetzen und Videos vom Spiel ansehen. Dann werden wir versuchen, die richtigen Lehren aus den Fehlern zu ziehen und gestärkt zurückzukommen", sagte er im Hinblick auf das Back-to-Back-Spiel gegen den Konkurrenten aus Florida.
Die zweite Begegnung zwischen den Tampa Bay Lightning und den Buffalo Sabres im Rahmen der NHL Global Series 2019 wird am Samstag im Globen von Stockholm ausgetragen (19 Uhr MEZ; live bei Sport1+, DAZN, NHL.tv).