"Für mich war das Event ein großartiges Erlebnis. Ich werde viel davon mitnehmen", lautete Draisaitls Fazit. "Besonders gefallen hat mir die Erfahrung, einmal mit ein paar von den Jungs zusammenzuspielen, die sonst bei heißen Duellen auf dem Eis zu meinen Gegnern gehören."
Dass er sich beim Wettbewerb der besten Passgeber durchsetzte, stellt für ihn eine Art Gütesiegel dar. "Das Passspiel ist seit jeher meine Stärke. Ich lege enormen Wert darauf. Schon als Kind hat es mir viel Spaß gemacht, die Scheibe abzugeben und Mitspieler einzusetzen", sagte Draisaitl. Trotz seiner Veranlagung für qualitativ hochwertige Pässe sei es alles andere als einfach gewesen, sich gegen die starke Konkurrenz zu behaupten und die Kategorie für sich zu entscheiden. "Im Parcours waren etliche Aufgaben dabei, bei denen man sich ganz schön konzentrieren musste. Aber am Ende hat es hingehauen, was mich sehr freut."
In den kommenden Wochen ist Draisaitl auch bei seinem Klub wieder in hohem Maße als Vorlagengeber und Torjäger gefordert. Denn wenn er und Kapitän Connor McDavid nicht als Scorer auf dem Spielberichtsbogen auftauchen, sieht es meist düster aus für Edmonton. Und selbst wenn sie punkten, ist das nicht automatisch eine Garantie für Erfolge.
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Mit 49 Zählern aus 50 Begegnungen liegen die Oilers in der Tabelle der Pacific Division auf dem siebten und damit vorletzten Platz. Der Rückstand auf Rang 3 zu den Vegas Golden Knights beträgt mittlerweile satte 13 Punkte. Die direkte Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs in der Gruppe ist damit in weite Ferne gerückt. Dennoch können sich die Oilers noch Hoffnungen auf die als Saisonziel ausgegebene Endrunden-Teilnahme machen. Von den beiden Wildcard-Plätzen in der Western Conference trennen die Oilers nur drei Punkte. Um sich über den ominösen Strich zu hieven, bedarf es jedoch einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zu den drei Spielen vor der durch das All-Star Game hervorgerufenen Pause. Sie endeten allesamt mit einer Niederlage.
Draisaitl sieht sich und die Mannschaft aufgrund der durchwachsenen Auftritte und des unbefriedigenden Tabellenplatzes in der Pflicht. "Nach dem Trainerwechsel waren wir eigentlich zurück in der Erfolgsspur, haben dann aber erneut den Rhythmus verloren. Wir müssen jetzt schnell einen Weg finden, wieder bessere Spiele abzuliefern. Dazu gehört unter anderem, dass wir weniger Torchancen zulassen. Wir haben eindeutig zu viele Gegentore bekommen", sagte der deutsche Nationalspieler am Rande des All-Star Games.
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Seine persönliche Bilanz kann sich dagegen in jeder Hinsicht sehen lassen. Mit 61 Scorerpunkten (27 Tore, 34 Vorlagen) aus 50 Einsätzen steht Draisaitl hinter McDavid (73) auf dem zweiten Platz der teaminternen Scorerwertung. Drei Treffer fehlen ihm noch, um als alleiniger deutscher Rekordtorschütze in einer NHL-Hauptrunde in die Annalen einzugehen. Im Moment muss er sich diesen Titel mit Marco Sturm teilen. Ihre gemeinsame Bestmarke steht bei 29 Toren. Ebenfalls zum Greifen nah ist für Draisaitl ein neuer deutscher Rekord in Sachen Scorerpunkte innerhalb einer Saison. Den bestehenden hat er 2016/17 mit 77 Punkten aufgestellt.