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Gleich deren fünf Mal lies Patrik Laine am Samstagabend im Enterprise Center den Puck im Tor der St. Louis Blues zappeln. Er führte die Winnipeg Jets zu einem beeindruckenden 8:4-Sieg auf fremden Eis und machte mit Nachdruck deutlich, dass er endlich in der Saison 2018/19 angekommen ist.

Laine startete holprig in die neue Spielzeit, kam im gesamten Monat Oktober lediglich auf fünf Punkte (drei Tore, zwei Assists) in zwölf Spielen und war viel zu selten der Difference-Maker, der er in den vergangenen Jahren war. Dies änderte sich im November schlagartig. Laine drehte voll auf, markierte beim 4:2-Sieg am 1. November gegen die Florida Panthers und beim 6:3-Sieg am 19. November gegen die Vancouver Canucks jeweils Hattricks.

WPG@VAN: Laine erzielt seinen sechsten NHL-Hattrick

Dass er das Eishockey-Spielen auf allerhöchstem Niveau nicht verlernt hat, stellte Laine spätestens mit seinem Fünferpack am Samstag unter Beweis. Jets-Coach Paul Maurice war sowieso durchgehend felsenfest davon überzeugt, dass sein Schützling zu seinen Scoring-Qualitäten zurückfinden wird.
"Um ehrlich zu sein, bin ich etwas überrascht, dass das nicht schon früher passiert ist", sagte Maurice darüber, dass Laine fünf Tore in einem Spiel erzielt hat. "Ich behalte sowas eigentlich für mich, aber an den Abenden, an denen er drei Tore schoss, hatte er so viele Chancen, dass es noch mehr hätten werden können."
Gegen die Blues ließ er keine Gelegenheit aus. Jedes noch so schlampige Verhalten in der Blues-Hintermannschaft bestrafte er eiskalt.

WPG@STL: Laines 5-Tore-Spiel schreibt Jets-Geschichte

Laines Torreigen begann in der 17. Spielminute, als er sich im Zentrum von seinen Bewachern löste und einen Pass aus der rechten Ecke mit einem satten Schlagschuss zum 2:1 für die Jets verwertete.
Spätestens nach dieser Situation hätte den Defensivkräften der Blues bewusst werden müssen, mit wem sie es an diesem Abend zu tun haben. Sie wurden es nicht und ließen den finnischen Außenstürmer munter weitermachen.
Vor seinem zweiten Treffer an diesem Abend 1:41 Minuten nach dem ersten Kabinengang, wurde Laine im Powerplay zweimal mit dem gleichen gefährlichen Querpass bedient. Zu seinem vierten Tor kam Laine nur deshalb, weil Oskar Sundqvist das Spielgerät sträflich im Slot verspielte und bei seinem fünften Torerfolg in der 42. Spielminute arbeiteten drei Blues-Akteure lieber in der Ecke anstatt sich zumindest mit einem Auge auf den Torjäger zu konzentrieren.
"Diese Kerle sind so gut aber bei einigen der Tore konnte man echt nicht mehr auf der Bank stehen, sondern musste sich echt hinsetzen und grinsen", erzählte Maurice.
Laine bedankte sich und spielte seine Stärken gekonnt aus.
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"Das Lustige ist, dass er heute irgendwie immer frei war", ging Jets-Center Bryan Little, der vier von Laines Toren vorbereitete, ins Detail. "Immer, wenn er den Puck bekam, hatte er viel Zeit ihn zu verarbeiten. So viel Zeit darf man ihm nicht lassen. Er hat einen der besten Schüsse der Liga. Es macht bestimmt Spaß, ihm zuzuschauen."
Es fehlte nicht viel und Laine hätte einen Uralt-Rekord geknackt. Seit dem 7. Februar 1976 hat kein Spieler mehr sechs oder mehr Tore in einem Spiel erzielt. Dieses Kunststück schaffte zuletzt Darryl Sittler von den Toronto Maple Leafs.
"Er hätte sechs machen können... wir peilten sechs an, haben es aber nicht ganz geschafft", sagte Little. "Aber das ist auch nicht so wichtig; er hat fünf Tore und das ist unglaublich."
Fünf Tore sind auch deshalb so unfassbar, weil sie in der NHL nur selten einem gelingen. Seit der Saison 1997/98 schafften es nur zwei Spieler, fünf Tore in einem Spiel zu erzielen. Am 2. Februar 2011 traf Detroit Red Wings Johan Franzen fünf Mal gegen die Ottawa Senators. Minnesota Wild-Stürmer Marian Gaborik gelang gleiches am 20. Dezember 2007 gegen die Ottawa Senators.
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Auch wenn am Samstag der sechste Treffer nicht mehr gefallen ist, Laines November-Ausbeute ist beeindruckend und reicht, um einen Franchise-Rekord zu knacken.
Seit 2007 hielt Ilja Kovalchuk den Rekord für die meisten Tore (14) innerhalb eines Monats. Durch seine 5-Tore-Darbietung gegen die Blues steht Laine bei 16 allein im November und übertrifft den bisherigen Rekordhalter der Jets/Thrashers-Organisation mit Leichtigkeit.
"Du suchst ihn definitiv", sagte Jets Kyle Connor. "Es wirkt einfach so, als ob der Puck jedes Mal im Tor landen würde, wenn er ihn berührt. Wenn er so einen Lauf wie jetzt hat, dann läuft alles automatisch."