ralph krueger

Die Buffalo Sabres sind so erfolgreich wie lange nicht mehr in eine reguläre NHL-Saison gestartet. Dem 3:1 bei den Pittsburgh Penguins am Donnerstag ließ die Mannschaft am Samstag ein in jeder Hinsicht überzeugendes 7:2 vor eigenem Publikum gegen die New Jersey Devils folgen. Zwei Siege in den ersten beiden Spielen gab es zuletzt vor sieben Jahren. Für Trainer Ralph Krueger bedeutet dies auch einen großen persönlichen Erfolg. Er ist erst der vierte neue Coach in der 50-jährigen Franchise-Geschichte, der seine ersten zwei Liga-Partien mit den Sabres gewonnen hat. Vor ihm war dies Marcel Pronovost (1977), Scotty Bowman (1979) und Jim Roberts (1981) gelungen.

Der 60 Jahre alte Krueger hatte Mitte Mai die Aufgabe in Buffalo mit dem erklärten Ziel übernommen, aus dem Team einen Anwärter für die Stanley Cup Playoffs zu formen. Seit der Spielzeit 2010/11 wartet die Vertretung aus der Eastern Conference nun schon auf eine Endrundenteilnahme. Der verheißungsvolle Start der Sabres in die Hauptrunde 2019/20 deutet daraufhin, dass der deutsch-kanadische Trainerfuchs genau der richtige Mann sein könnte, um die "Golden Season" zum 50-jährigen Bestehen mit dem Playoff-Einzug zu veredeln.

NJD@BUF: Skinner versenkt den Puck vom Kreis

Wie man einen Underdog in höhere Sphären hievt, bewies Krueger beim World Cup of Hockey 2016. Bei diesem Wettbewerb führte er das buntgemischte Team Europa völlig überraschend ins Finale. Dort musste sich die Auswahl dem hohen Favoriten Team Kanada nur knapp geschlagen geben.
Bei der Heimpremiere der Sabres im KeyBank Center gegen die Devils brannten Kruegers Schützlinge auf dem Eis ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab und zerlegten den Konkurrenten aus Newark nach allen Regeln der Kunst. Alle sieben Treffer gingen auf das Konto der Sturmreihen. Victor Olofsson und Sam Reinhart gelang jeweils ein Doppelpack. Die restlichen Tore steuerten Jack Eichel, Kyle Okposo und Jeff Skinner bei. Es war die höchste Trefferausbeute in einem Heimdebüt seit 1974/75.
Wie bereits in Pittsburgh funktionierten die Special Teams auch im Match gegen die Devils ausgezeichnet. Drei von vier Gelegenheiten im Powerplay münzten die Sabres in einen Treffer um, während sie sich in den zwei Unterzahlsituationen während der 60 Minuten schadlos hielten. Bei den Penguins hatte Buffalo einmal bei numerischer Überlegenheit getroffen und vier von fünf Strafzeiten ohne Gegentor überstanden.
Ähnliches: [Golden Knights frühzeitig in Hochform]
Im Anschluss an die Begegnung gegen New Jersey machte Krueger deutlich, dass er den Special Teams große Bedeutung beimisst. "In den Ligaspielen heutzutage geht es für gewöhnlich sehr eng zu. Von daher müssen wir im Powerplay so effektiv wie möglich sein und dem Gegner in Unterzahl das Leben schwermachen. Unser Penalty Killing war heute einmal mehr herausragend", sagte er. Generell zeigte sich der Coach von der Darbietung seiner Mannschaft angetan. "Die Spieler sind ständig in Bewegung geblieben und haben den Puck gut zirkulieren lassen. Das war ein weiterer entscheidender Faktor für den Sieg. Wenn wir das beibehalten können, besitzen wir in jedem Match eine gewinnbringende Waffe", betonte er.
Vor der Begegnung fand aus Anlass der Jubiläumssaison eine Zeremonie statt, an der unter anderem 15 ehemalige Kapitäne der Sabres teilnahmen. Die Feier schien dem aktuellen Mannschaftsführer Jack Eichel und seinen Mitspielern regelrecht Flügel für den Auftritt gegen die Devils zu verleihen. "Diesen Moment werde ich nie vergessen. Es war eine große Ehre für mich, im Kreis meiner Vorgänger auf dem Eis zu stehen. Nicht nur ich, sondern das gesamte Team war nach diesem Ereignis heiß auf das anstehende Spiel", ließ Eichel verlauten.

sabres captains

Der Top-Scorer der Sabres in den vergangenen drei Jahren freute sich über die glänzende Vorstellung gegen New Jersey. "Wir wollten unseren Fans eine gute Show bieten und sie damit optimal auf diese Saison einstimmen. Außerdem war es uns wichtig zu verdeutlichen, in welche Richtung unser Spiel in diesem Jahr laufen soll. Ich denke, wir haben heute Abend einen tollen Job gemacht", so Eichel.
Der Sabres-Kapitän ist sich jedoch bewusst, dass der gelungene Einstand nicht mehr als eine Momentaufnahme darstellt und die Saison noch lange ist. "In der Liga brauchst du Konstanz. Von daher müssen wir jedes Match couragiert angehen und vor allem unsere eigene Halle zu einer Festung machen", hob Eichel hervor.
In der nächsten Woche stehen für die Sabres drei Einsätze auf dem Programm. Am Montag geht es in Ohio gegen die Columbus Blue Jackets. Danach folgen zwei Heimspiele, am Mittwoch gegen die Montreal Canadiens und am Freitag gegen die Florida Panthers.