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Bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ist Kevin Fiala von den Minnesota Wild ein bemerkenswerter Auftritt gelungen. Im Match gegen die Nashville Predators am Dienstag in der Bridgestone Arena schnürte er einen Doppelpack. Es waren die ersten beiden Treffer des 22 Jahre alten Schweizers für seinen neuen Klub. Die Wild hatten den Angreifer bei der NHL Trade Deadline am 25. Februar verpflichtet und dafür im Gegenzug Mikael Granlund an die Predators abgegeben. Mit den zwei Toren hatte Fiala großen Anteil daran, dass Minnesota beim 4:5 n. P. zumindest einen Punkt aus Nashville entführte.

MIN@NSH: Fiala trifft bei Rückkehr nach Nashville

"Es hat Spaß gemacht. Durch unsere gute Leistung haben wir uns den Zähler redlich verdient, auch wenn wir natürlich auf beide Punkte aus waren", sagte der St. Galler im Anschluss an die Partie. Seinen ersten Torjubel, an dem für ihn denkwürdigen Abend, stimmte er in der 16. Spielminute an. Nach einem schlechten Pass der Predators in der neutralen Zone schnappte sich Fiala den Puck und stürmte auf das Gehäuse der Hausherren zu. Mit einer eleganten Körpertäuschung trickste er im linken Bullykreis Verteidiger P.K. Subban aus und erzielte mit einem beherzten Schuss den 1:1-Ausgleich. Auf einem Schlittschuh und mit erhobenem Stock drehte er ab, um mit seinen Teamkollegen auf der Bank abzuklatschen.
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In der 58. Minute stand Fiala erneut im Blickpunkt. Nach einem Bully sprang die Scheibe direkt vor seine Füße. Reaktionsschnell setzte er das Spielgerät mit einem Schlenzer aus dem Handgelenk zum 4:4 in die Maschen. In der folgenden Verlängerung wäre er beinahe zum ganz großen Triumphator avanciert. Doch dagegen hatte Predators-Schlussmann Pekka Rinne etwas einzuwenden. Mit einer Glanzparade verhinderte er Fialas Hattrick und damit zugleich den Sieg der Gäste.
"Ich denke, dass er den Puck gar nicht richtig sehen konnte, weil der Schuss durch die Beine von Ryan Ellis ging. Trotzdem hat er ihn gehalten. Das zeichnet einen guten Torhüter wie ihn eben aus", beschrieb Fiala die fragliche Szene in der Overtime.

MIN@NSH: Fiala gleicht nach Bully aus

Auch Minnesotas Trainer Bruce Boudreau mochte kaum glauben, dass Rinne die Scheibe in dieser Situation mit dem Fanghandschuh herunterpflückte und so dem Auswärtserfolg der Wild im Weg stand. "Es war ein toller Schuss und eine noch bessere Parade", konstatierte er.
In seinem vierten Einsatz im Wild-Trikot seit dem Wechsel machte Fiala deutlich, dass er zu einem wichtigen Faktor für seine Mannschaft im Kampf um einen der begehrten Plätze für die Stanley Cup Playoffs werden kann. Für die starke Darbietung zollte ihm sein Coach ein Sonderlob. "Er hat heute gezeigt, dass er über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt", meinte Boudreau.
Bei den Predators kam der Schweizer zuvor in 64 Saisonspielen auf 32 Scorerpunkte (10 Tore, 22 Vorlagen). Sie hatten ihn beim NHL Draft 2014 in der ersten Runde an Gesamtposition elf ausgewählt. Seit seinem Debüt 2014/15 hat er insgesamt 208 Spiele in der NHL bestritten und 99 Punkte (47 Tore, 52 Assists) gesammelt.
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Die Wild haben derzeit einen Lauf. In den vergangenen sieben Begegnungen holten sie jedes Mal mindestens einen Punkt. Nach fünf Siegen in Folge mussten sie sich zuletzt zweimal hintereinander den Predators im Penaltyschießen geschlagen geben. Mit 72 Punkten aus 67 Partien liegt Minnesota in der Western Conference auf dem zweiten Wildcard-Platz. Mit den Colorado Avalanche (70) und den Arizona Coyotes (69) sitzen den Wild allerdings zwei Verfolger dicht im Nacken. Andererseits ist bei anhaltendem Erfolg sogar der Sprung auf Rang drei in der Central Division und damit die direkte Playoff-Qualifikation im Bereich des Möglichen. Auf dieser Position befinden sich derzeit die St. Louis Blues mit 74 Zählern aus 65 Begegnungen.
Im nächsten Spiel erwartet die Wild eine schwere Aufgabe. Am Donnerstag müssen sie in der Amalie Arena beim unangefochtenen Ligaspitzenreiter Tampa Bay Lightning antreten. Die Vertretung aus Florida führt die Gesamtwertung der NHL mit 106 Punkten und damit sage und schreibe 17 Zählern vor den Calgary Flames und den Boston Bruins an. Coach Boudreau weiß, was ihm und seinen Schützlingen bevorsteht. "Das wird ein echter Härtetest. Die Lightning sind eine Stufe besser als die meisten anderen Teams", sagte er im Hinblick auf das Duell.