KapMcDavid

Am Dienstag staunten viele in der NHL über die Nachrichten aus St. Paul. Die Minnesota Wild gaben bekannt, dass sie einen neuen Vertrag mit ihrem Superstar Kirill Kaprizov abgeschlossen haben. Dabei geht die Rekordsumme von 137 Millionen US-Dollar über den Tisch. Kaprizov unterschrieb für acht Jahre bei einem Durchschnitt von 17 Millionen Dollar pro Jahr. Sein alter Vertrag läuft noch bis Ende der kommenden Saison.

Das ist nicht nur für Fans der Wild eine wichtige Nachricht, denn die gewaltige Summe könnte ein Vorgeschmack darauf sein, was die Edmonton Oilers in den andauernden Verhandlungen mit Connor McDavid erwartet. Genau wie im Fall von Kaprizov läuft McDavids Vertrag bei den Oilers am Ende der anstehenden Saison ab. Edmontons General Manager Stan Bowman bemüht sich bereits seit Monaten um eine vorzeitige Verlängerung.

„Die Gespräche waren immer positiv“, erklärte Bowman zu den Verhandlungen mit McDavid und seinem Agenten. „Ich kann nicht sagen, wie es aus ihrer Perspektive aussieht. Ich kann nur sagen: Wir sind bereit und wir freuen uns darüber, Connor hier zu haben. Er sieht auf dem Eis super aus. Er ist in großartiger Form. Im letzten Spiel hat man gesehen, dass er und Leon Draisaitl ihre Chemie mit Trent Frederic finden. Das war gut zu sehen. Aus unserer Perspektive hat sich nichts geändert.“

Nach Kaprizovs Vertragsabschluss, der ihn ab der Saison 2026/27 zum bestbezahlten Spieler der NHL macht, sind nun alle Augen auf McDavid gerichtet. Die Verhandlungen in Minnesota schienen phasenweise äußerst festgefahren, angeheizt durch die brodelnde Gerüchteküche. Nun konnten sich die Wild aber mit dem Lager des russischen Elitestürmers noch vor Saisonbeginn einigen. Warum sollte das nicht auch in McDavids Fall in Edmonton gelingen? Die Erwartungshaltung ist gestiegen, obwohl sich an der Situation bei den Oilers und McDavid nichts geändert hat.

„Ich habe keine Erwartungen in die eine oder andere Richtung“, kommentierte Bowman die Frage nach einem schnellen Abschluss. „Wir sind weiter im Gespräch mit seinem Agenten. Ich spreche fast jeden Tag mit ihm. Ich hatte auch immer wieder gute Gespräche mit Connor. Ich will da keine Vorhersage treffen. Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt.“

Interessant wird jetzt auch die Frage, ob Kaprizovs zukünftiges Gehalt einen Einfluss auf die Verhandlungen von Bowman hat. Bisher war Draisaitl mit jährlich 14 Millionen Dollar der bestbezahlte Spieler der Liga. Eine Steigerung um drei Millionen ist ein großer Schritt, und McDavid könnte noch mehr verlangen.

„Da müsste man Connor und seinen Agenten fragen", sagte Bowman. „Connor ist ein einzigartiger Spieler, wie es ihn kein zweites Mal auf der Welt gibt. Ich kann nicht sagen, ob Kaprizovs Vertrag unsere Situation beeinflusst.“

Es wäre durchaus berechtigt, wenn McDavid darauf bestehen würde, besser bezahlt zu werden als Kaprizov. Minnesota konnte einen erstklassigen Angreifer langfristig binden, doch McDavid ist praktisch unbestritten der beste Spieler der Welt. Kaprizov kämpft seit er 2020/21 den Schritt in die NHL machte immer wieder mit Verletzungen. Trotzdem kann er mit 386 Punkten (185 Tore, 201 Assists) in 319 Spielen eine beeindruckende Statistik vorweisen. Im gleichen Zeitraum sammelte McDavid aber in 361 Spielen 613 Punkte (199 Tore, 414 Assists).

EDM@DAL, Gm5: McDavid baut Führung der Oilers aus

Die Nachrichten um Kaprizov lassen Spekulationen um weitere Rekordsummen für McDavid zu. Allerdings spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle. Wie der Stand der Dinge zwischen Team und Spieler tatsächlich ist und ob ein neuer Vertrag noch vor Beginn der Saison realistisch ist, ist von außen kaum zu beurteilen. Klare Verhältnisse würden den Oilers eine Ablenkung und Sorge nehmen, die sie ansonsten die gesamte Saison über belasten könnte. Sonderlich besorgt wirkt Bowman aber nicht.

„Es gibt Dinge, die man kontrollieren kann und Dinge, die man nicht kontrollieren kann“, schilderte der GM seine Situation. „Wir konzentrieren uns einfach auf die Gegenwart. Diese Frage liegt in der Zukunft. Wir wollen in den nächsten Tagen für die Saison bereit sein. Wir werden weiter Gespräche führen, aber es ist am besten, wenn man sich auf die Gegenwart konzentriert.“

Verwandte Inhalte