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ANAHEIM/NASHVILLE -Gestärkt und voller Selbstvertrauen treten die Anaheim Ducks ihre Dienstreise zu den Nashville Predators an. Durch den 5:3-Erfolg in Spiel 2 am Sonntagabend schafften die Kalifornier den Ausgleich im Conference-Finale im Westen. Dabei knackten die Ducks den Defensivcode der Franchise aus Tennessee, mit dem diese ihre Kontrahenten in den laufenden Stanley-Cup-Playoffs regelmäßig zur Verzweiflung trieb. In keiner der elf Begegnungen zuvor hatten die Predators mehr als drei Gegentreffer hinnehmen müssen. Spiel 3 der Best-of-Seven-Serie geht am Dienstag in der Bridgestone Arena über die Bühne.

Die Zuversicht der Ducks vor dem Gastspiel in Nashville speist sich aus verschiedenen Quellen. So präsentieren sich die Top-Scorer weiter in bestechender Form. Kapitän Ryan Getzlaf steuerte drei Vorlagen beim Sieg am Sonntag bei. Es war sein zweites Drei-Punkte-Spiel in den diesjährigen Playoffs. Mit 18 Scorer-Punkten (acht Tore, zehn Assists) ist er dem momentan Führenden in der Gesamtwertung, Evgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins, dicht auf den Fersen. Jakob Silfverberg erzielte seinen neunten Treffer in der K.-o.-Runde und liegt damit gemeinsam mit Jake Guentzel von den Penguins an der Spitze der Torschützenliste. Nur zwei Spieler der Ducks waren in einer Playoff-Saison besser als der Schwede: Andy McDonald (10 Tore/2007) und Corey Perry (10/2015).
Zudem stimmt die Moral beim Gewinner der Pacific Division. Selbst durch einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand ließ sich das Team nicht entmutigen, sondern kämpfte sich zurück ins Match. Es war bereits das vierte Mal in den aktuellen Playoffs, dass die Ducks zwei Tore oder mehr in einer Partie aufholten. "Diese Reaktion hat den Charakter der Gruppe gezeigt. Wir geben uns nirgendwo geschlagen, wenn wir hinten liegen und glauben fest an unseren Erfolg", sagte Ducks-Coach Randy Carlyle.

Endlich wieder einmal zugeschlagen haben die Ducks am Sonntag im Powerplay. Das Tor von Sami Vatanen zum 1:2-Anschlusstreffer war das erste bei numerischer Überlegenheit seit dem zweiten Spiel in der zweiten Runde gegen die Edmonton Oilers. 21mal ging Anaheim zwischendurch leer aus. Den Höhepunkt der Misere bildete eine vergebene 5-gegen-3-Überzahl im ersten Finalspiel gegen die Predators am Freitag.
In Spiel 2 gegen Nashville lag die Erfolgsquote aus zwei Versuchen bei 50 Prozent. Bei Begegnungen mit mehr Hinausstellungen für den Gegner wird sie vermutlich auf diesem hohen Niveau schwer zu halten sein. Unter einen Wert von 30 Prozent sollte die Quote jedoch nicht rutschen.
Stabilisierend auf das Spiel der Ducks haben sich Puckgewinne beim Bully ausgewirkt. 52 zu 48 Prozent lautete das Verhältnis zu ihren Gunsten beim siegreichen Match. Den 2:2-Ausgleich erzielte Anaheim unmittelbar nach einem Bullygewinn. Die Hoheit bei den Puckwürfen zu behalten, ist fraglos ein vordringliches Ziel der Ducks bei den bevorstehenden Auftritten in Nashville.
Die Schützlinge von Trainer Carlyle sind sich bewusst, dass die Duelle in der Bridgestone Arena kein Zuckerschlecken werden. "Ich bestreite dort zwar mein erstes Playoff-Spiel bestreiten. Aber von den Partien in der Hauptrunde weiß ich, dass wir nicht nur gegen ein gutes Team, sondern auch gegen ein enthusiastisches Publikum kämpfen müssen", sagte Ducks-Angreifer Nick Ritchie. Davor bange ist ihm jedoch nicht. "Unsere Mannschaft ist nicht umsonst auswärtsstark. Wir werden einlaufen und versuchen, unsere Aufgabe so gut es geht zu erledigen", ergänzte er im Hinblick auf Spiel 3 am Dienstag.

Kapitän Getzlaf äußerte sich ähnlich kampfeslustig. "In dieser Arena mit dem ganzen Umfeld ist es nicht einfach. Aber wir gehen immer mit der gleichen Mentalität an die Sache heran, egal was gerade in der Serie passiert. Wir müssen auf jeden Fall vier Spiele vor den Predators gewinnen. Da kommt es nicht so sehr darauf an, welche es genau sind", betonte er.
Auf eine weitere Einsatzchance in den laufenden Playoffs hofft Verteidiger Korbinian Holzer. Der 29-jährige Münchner bestritt bislang fünf Partien, in denen er ohne Scorer-Punkte blieb. Sein letzter Einsatz datiert vom 7. Mai, als die Ducks in Spiel 2 der zweiten Runde gegen die Oilers mit 1:2 den Kürzeren zogen.