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Schnelligkeit ist wohl das dominanteste Attribut in der heutigen NHL. Junge schnelle Spieler sind die großen Stars und die Topscorer der Liga und bekommen stets die Aufmerksamkeit der Medien und Fans. Doch so gut diese jungen Talente auch sind, ein Team kommt nicht ohne Erfahrung zum Erfolg. Die Carolina Hurricanes werteten diesen Januar ihren Kader mit einem der erfahrensten aktiven Spieler auf und der Erfolg gibt ihnen in ihrer Entscheidung Recht.

Am 7. Januar unterschrieb Justin Williams einen neuen Vertrag für ein Jahr bei den Hurricanes. Der Veteran bestritt bisher zwei Partien, und war ein entscheidender Faktor dafür, dass sie beide Spiele gewannen. Am Sonntag landete zwar kein Punkt in seiner Statistik, jedoch nur, weil Tore im Penaltyschießen nicht bei der individuellen Statistik vermerkt werden. Er entschied die Partie gegen die New York Islanders jedoch in der achten Runde des Penaltyschießens zum 2:1-Sieg. Am Dienstag steuerte er beim 4:1-Heimsieg gegen die Winnipeg Jets in der PNC Arena die Tore zum 2:0 und 4:1 bei.
"Heute landeten die Pucks einfach perfekt auf meinem Schläger", spielte Williams seine Leistung gewohnt ruhig und bescheiden herunter. "Ich habe von ein paar großartigen Pässen profitiert. Ich habe mich in dem Spiel wohlgefühlt, definitiv besser als im letzten Spiel."

WPG@CAR: Williams nutzt schnellen Angriff

Dass er sich bei den Hurricanes wohl fühlt, ist ihm anzusehen und keine Überraschung. Er kam 2003 von den Philadelphia Flyers nach Carolina, spielte bis 2009 für die Hurricanes und gewann 2006 mit ihnen den Stanley Cup. Kapitän des Teams war damals Rod Brind' Amour, der heutige Trainer in Raleigh. Nach Stationen bei den Los Angeles Kings, mit denen er 2012 und 2014 erneut den Stanley Cup holte, und den Washington Capitals, kam Williams 2017 zu den Hurricanes zurück und übernahm vergangene Saison das Amt des Kapitäns.
Im Sommer, nachdem sein Vertrag ausgelaufen war, erklärte Williams, er wolle zunächst pausieren und etwas Abstand zum Profisport gewinnen, um sich über seine Zukunft Gedanken zu machen. Er sicherte jedoch öffentlich zu, dass er im Fall einer Fortsetzung seiner Karriere nur für die Hurricanes spielen wolle. Zum Glück der Hurricanes kehrte er nun tatsächlich zurück und bewies umgehend, dass er in den vergangenen Monaten nichts verlernt hat und nach wie vor konkurrenzfähig ist.
"Heute hat er zwei Tore geschossen, weil er weiß, wie man spielt", lobte ihn Brind' Amour am Dienstag. "Mir ist egal wie alt jemand ist, wenn er weiß wie man spielt und wohin man laufen muss. Das kann er. Ich erwarte solche Spiele nicht von ihm, aber sie überraschen mich nicht."
Mit seinem ersten Treffer in der Partie beendete Williams eine Flaute der Hurricanes, die zuvor in neun Spielen bei 18 Gelegenheiten kein Powerplaytor erzielt hatten. Er lenkte einen Pass von Teuvo Teravainen aus dem Slot ins Tor und zeigte, welche Chance seine Verpflichtung für die Hurricanes ist. Sie haben mit Spielern wie Teravainen, Sebastian Aho und Andrei Svechnikov jede Menge junger schneller und talentierter Spieler in ihren Reihen. Ihre Fähigkeiten können in Kombination mit Williams Erfahrung zu einer noch viel gefährlicheren Waffe werden, als sie es ohnehin schon ist.
"Er weiß einfach wo er sein muss und wie man Tore schießt", analysierte Teravainen den Treffer. "Er stand in der Mitte frei, das war ein super Spielzug von ihm."

NYI@CAR: Williams trifft im SO, führt Sturm-Jubel an

Williams ist unter allen aktiven Spielern der mit den fünftmeisten Partien. 1246 Mal stand er in der regulären Saison auf dem Eis und kam dabei auf 788 Punkte (314 Tore, 474 Assists). Bei dem Meistertitel der Kings 2014 bekam er die Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler der Playoffs überreicht, 2007 nahm er am All-Star Game teil.
Mit seiner Erfahrung soll er den Hurricanes helfen, ihren Erfolg der vergangenen Saison zu übertreffen. Damals lagen sie zu Neujahr mit 37 Punkten aus 38 Spielen klar außerhalb der Playoff-Ränge, erreichten dank einer überragenden zweiten Saisonhälfte aber die erste Wildcard der Eastern Conference und kämpften sich bis ins Conference Finale vor. Williams erzielte zum Erreichen der Playoffs 53 Punkte (23 Tore, 30 Assists). Aktuell belegen die Hurricanes bereits den ersten Wildcard-Platz, doch die Ansprüche in Raleigh sind gewachsen.
Die Hurricanes gehen nun in die Pause rund um das All-Star-Wochenende und wollen dann mit frischen Kräften den Angriff auf das Spitzentrio der Metropolitan Division starten. Mit 61 Punkten liegen sie lediglich zwei Zähler hinter den drittplatzierten New York Islanders.
"Ich habe das Team an seine Grenzen getrieben, weil es einfach sein muss", erklärte Brind' Amour und schien froh über die anstehende Pause. "Das ein guter Moment, um sich zu erholen und das brauchen wir. Es ist wichtig, dass wir mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. Hoffentlich kehren wir mit frischen Kräften zurück, denn das wird wieder ein Kampf bis zum Ende."