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Noch vor kurzer Zeit hätten wohl nicht viele darauf gewettet, dass Anfang November die New York Rangers eines der Teams der Stunde in der NHL sein würden. Vergangene Saison verpassten die Rangers die Stanley Cup Playoffs mit 78 Punkten (32-36-14) klar um 20 Zähler. Im Sommer kamen mit Jacob Trouba und Artemi Panarin zwar zwei namhafte Spieler hinzu, und die Rangers konnten sich im Draft mit dem zweiten Pick die Dienste von Ausnahmetalent Kaapo Kakko sichern, allerdings hatte es zuvor einen Aderlass gegeben, den es erst einmal wiedergutzumachen galt.

Nach zwei Siegen zum Einstand in die neue Saison folgte eine Serie von fünf sieglosen Spielen. Nach sieben Partien war die Ausbeute mit fünf Punkten (2-4-1) mager.
Seitdem haben die Rangers allerdings zu einer Form gefunden, die es mit den besten Teams der Liga aufnehmen kann. Das zeigten sie zuletzt mit einem 4:2-Auswärtssieg gegen die Carolina Hurricanes, ihrem fünften Sieg in sechs Spielen, bei dem sich einer der Gründe für die jüngsten Erfolge zum zweiten Mal in Folge in den Vordergrund spielte. Veteran Henrik Lundqvist wirkt zwischen den Pfosten, als hätte er seine besten Zeiten im Alter von 37 Jahren erst noch vor sich.

NYR@CAR: Chytil versucht es per Rebound

"Was heute passiert ist, lässt sich ganz einfach zusammenfassen", analysierte Trainer David Quinn nach einem Spiel, das die Hurricanes mit 47:19 Schüssen dominiert hatten. "Unser Torwart war unglaublich. Ich glaube, das war vielleicht sein bestes Spiel, seit ich hier bin."
Lundqvist lieferte gegen die Hurricanes 45 Saves, nachdem er am Vortag bereits gegen die Detroit Red Wings mit 35 gestoppten Schüssen einen 5:1-Heimsieg gesichert hatte.
"Das war praktisch eine Fortsetzung von dem, was ich gestern Abend gemacht habe", so Lundqvist nach dem zweiten erfolgreichen Auftritt in 24 Stunden. "Ich bin mit einem guten Gefühl in das Spiel gegangen, ich hatte im ersten Drittel viel Arbeit, aber die Arbeit hat Spaß gemacht."
Beeindruckend ist, dass die Rangers sich die aktuellen Erfolge mit einem der jüngsten Kader ihrer 93-jährigen Geschichte verdienen. Die jungen Spieler im Kader sind dabei keinesfalls nur Mitläufer, sondern gehören zu den Leistungsträgern. Kakko (18) kommt in den vergangenen sieben Spielen auf zwei Tore und einen Assist, Adam Fox (21) auf zwei Tore und drei Assists und Brendan Lemieux auf ein Tor und drei Assists. Außerdem kehrte Filip Chytil aus dem Farmteam zurück und erzielte in fünf Spielen zwei Tore.

OTT@NYR: Kakko verwertet die Vorarbeit von Fox

Das ein so junges Team nicht wie ein Uhrwerk funktioniert, ist selbstverständlich und erklärt die Niederlagen gegen die Ottawa Senators (2:6) und die Boston Bruins (4:7).
Mit sieben Spielern, die nicht älter als 21 sind, ist eine Lernkurve zu erwarten und Fehler gehören dazu.
Die jungen New Yorker lernen allem Anschein nach jedoch schnell. In den fünf Siegen kommen sie auf ein Torverhältnis von 25:7. Eine Statistik, auf die man stolz sein darf.
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Topscorer ist Panarin, der in 14 Spielen 16 Punkte erzielte (acht Tore, acht Assists) und in den vergangenen sieben Spielen immer mindestens einen Punkt und insgesamt zehn Punkte sammelte.
Hinzu kommen für die Rangers eine Powerplay-Quote von 23,1 Prozent in den vergangenen sieben Spielen und eine Unterzahl-Quote von 86,4 Prozent. Beide Werte sind in diesem Zeitraum unter den zehn besten der Liga.
"Die Unterzahl und die Überzahl werden in vielen Spielen den Unterschied machen", wusste der erfahrene Lundqvist nach dem Sieg gegen die Red Wings zu berichten, in dem die Rangers zwei ihrer drei Powerplays nutzten und beide Unterzahlsituationen schadlos überstanden. "Das wissen wir. Deshalb arbeiten wir ständig im Training daran und sprechen vor den Spielen darüber. Das ist so ein wichtiger Faktor um Spiele zu gewinnen und es ist schön, wenn das so funktioniert."

BUF@NYR: Panarin stiehlt den Puck und haut ihn rein

Dank ihrer Erfolgsserie verbesserten sich die Rangers vom letzten Platz der Liga auf den elften Platz der Eastern Conference und den sechsten Platz der Metropolitan Division. Vier Punkte trennen sie sowohl von einem Wildcard-Platz, als auch von Platz drei in der Division.
Von den elf verbleibenden Spielen im November findet mit den Minnesota Wild nur eins gegen ein Team aus der Western Conference statt. Die übrigen Partien tragen die Rangers gegen direkte Konkurrenten aus ihrer Division und Conference aus.
Wenn sie die aktuelle Form halten können, können die New Yorker also wichtige Punkte holen und in der Tabelle schnell weiter nach oben klettern.
Im Moment dürfen die Rangers nicht nur zufrieden mit ihrer Leistung sein und zuversichtlich in die nächsten Spiele gehen, sie können sogar auf Verstärkung hoffen. Mika Zibanejad verpasste die vergangenen fünf Spiele verletzungsbedingt, führte die Rangers zuvor jedoch mit elf Punkten (vier Tore, sieben Assists) an. Er trainiert bereits wieder mit dem Team und könnte zum nächsten Spiel wieder fit sein, wenn die Rangers am Sonntag in ihrem Madison Square Garden gegen die Florida Panthers erneut auf Punktejagd gehen.