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Am 8. Oktober 1997 lief Joe Thornton erstmals in der NHL auf. Nach seiner Wahl an der ersten Stelle des nur wenige Monate zurückliegenden NHL Draft schaffte es der damals 18-jährige in das Aufgebot der Boston Bruins. Nachdem er in den ersten drei Partien als Healthy Scratch zusehen musste, begann seine NHL-Karriere, mit etwas Verzögerung, gegen die Phoenix Coyotes. Die erste Spielzeit verlief für Thornton ernüchternd. Mit wenig Eiszeit und einigen Spielen auf der Tribüne konnte er in 55 Begegnungen lediglich drei Tore und vier Assists beisteuern. Seinen ersten Punkt erzielte er beim 3:0-Sieg gegen die Philadelphia Flyers am 3.Dezember 1997. Der erste Assist ließ länger auf sich warten. Erst am 25. Januar 1998 legte er einen Treffer gegen die Washington Capitals auf. Die Saison 1997/98 war der Beginn einer Karriere, die seinesgleichen sucht.

Mit seiner ersten Partie im Jahr 2020 gelang es Thornton als einer von nur drei aktiven Spielern in vier Dekaden aufzulaufen. Gegen die Pittsburgh Penguins absolvierte Thornton sein 1608. NHL-Spiel und konnte zusammen mit Patrick Marleau den Meilenstein der vierten Dekade feiern.
Marleau, langjähriger Teamkamerad von Thornton, lief ebenso im Jahr 1997 erstmals in der NHL auf und wurde im selben Draft nur eine Position nach Thornton gezogen. Beide Veteranen konnten am Donnerstag einen Assist zum 3:2-Overtime-Sieg der San Jose Sharks bei den Penguins beisteuert. Für Thornton und Marleau war es somit nicht nur das erste Match in der vierten Dekade, sondern gleichzeitig der erste Punkt.

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Für die Mannschaftskollegen sind Marleau und Thornton wichtige Lehrmeister. "Für mich wird ein Traum war, dass ich mit Marleau und Thornton spielen darf", freut sich Timo Meier. "Sie sind zwei künftige Hall of Famer, die in der NHL so viel erreicht haben und für mich als junger Spieler eine Vorbildfunktion haben. Ich habe so viel auf und neben dem Eis von ihnen gelernt. Täglich mit ihnen zu arbeiten ist sehr cool für mich."
Der dritte aktive Spieler, der bereits in den 1990er-Jahren auf NHL-Eis stand ist Zdeno Chara. Der Verteidiger der Boston Bruins lief, wie auch Thornton und Marleau, in der Saison 1997/98 erstmals in der NHL auf. Wie einzigartig die drei Akteure sind zeigt sich dadurch, dass neben ihnen nur elf weitere Spieler in der NHL-Geschichte vier Dekaden erlebt haben. Nachdem Chara in der Partie der Bruins am Donnerstag nicht punkten konnte, sind die beiden Vier-Dekaden-Angreifer aus San Jose in dieser Kategorie bislang alleine gelistet. Für Thornton war die Vorlage nicht nur die Erste in der zehn Jahres Scheibe 2020 bis 2029, sondern auch die Vorlage zum alleinigen siebten Rang der Allzeitstatistik.
Bis zu seiner Overtime-Vorlage auf Brent Burns rangierte Thornton mit 1079 Vorlagen auf dem mit Adam Oates geteilten siebten Rang für Vorlagen in regulären Saisonspielen. Das Zuspiel auf seinen Verteidigerkollegen markierte seine 1080. Vorlage, mit der er Oates von diesem Rang verdrängen konnte. Nach seinem 1600. Spiel am 12. Dezember 2019 gegen die New York Rangers, war es für Thornton das zweite historische Ereignis in wenigen Wochen. Um in der Vorlagenstatistik weiter zu klettern, müsste der Center seine Punkteausbeute wieder steigern. Mit 16 Zählern (ein Tor, 15 Assists) in 42 Matches zeigt sich der an Thornton nagende Zahn der Zeit und die Formschwäche der Sharks deutlich. In der Vorlagenrangliste vor ihm liegt nun Paul Coffey mit 1135 Zuspielen. Thornton fehlen somit 55 Vorlagen auf den sechsten Rang.
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In einer anderen Statistik rangiert der Center deutlich weiter vorne. Besonders in entscheidenden Situationen ist die Klasse von Thornton einzigartig und seine Erfahrung aus vier Dekaden unersetzlich. Gegen die Penguins durften sich die Sharks in der Verlängerung in Überzahl beweisen. Kris Letang saß nach einem Beinstellen gegen Logan Couture auf der Strafbank und Thornton servierte Burns den Siegtreffer. Die Vorlage zum Gamewinner war Thorntons 179. dieser Art. Nur drei Spieler konnten mehr Siegtore vorbereiten als der Center der Sharks. Wayne Gretzky (239), Ron Francis (196) und Jaromir Jagr (180) rangieren noch vor ihm. Mit einer weiteren entscheidenden Vorlage würde Thornton mit Jagr gleichziehen, ein Szenario, das realistischer erscheint, als das Einholen von Coffey in der Vorlagenrangliste.
Nicht nur Thonton konnte mit seiner Vorlage in einer Rangliste nach oben klettern, da auch Burns mit seinem Siegtor einen Platz gutmachte. Für den Verteidiger war es das 39. Siegtor seiner NHL-Karriere. Damit überholte er in der Liste der Siegtreffer durch Verteidiger Brian Leetch (38) und zog mit Scott Niedermayer für die Achtmeisten gleich. Zusätzlich vergrößerte der torgefährliche Blueliner seinen Vorsprung an Overtimetoren durch Verteidiger auf zwei. In dieser Rangliste führt Burns mit 15 Toren vor Niedermayer (13). Wenn Burns wie auch Thonton und Marleau in vier Dekaden auflaufen will, dann müsste er noch weitere zehn Jahre aktiv sein. Zumindest bis dahin werden Thornton, Marleau und Chara die letzten Neuaufnahmen in der Vier-Dekaden-Spieler-Liste bleiben.