OTT@BUF: Eichel stellt Karriere-Rekord in Toren auf

Für die Buffalo Sabres wird die Luft im Rennen um den Einzug in die Stanley Cup Playoffs langsam aber sicher dünn. Die Mannschaft um Kapitän Jack Eichel unterlag am Dienstag im KeyBank Center den Ottawa Senators mit 2:5 und konnte dadurch nicht wie erhofft Boden in der Tabelle gutmachen. Der Rückstand auf einen Playoff-Spot in der Atlantic Division und auf die zweite Wildcard in der Eastern Conference beträgt weiterhin zehn Punkte.

Für den seit Wochen in Top-Form spielenden Eichel ist die Situation besonders bitter. Gegen Ottawa erzielte er seinen 29. Treffer in der laufenden Spielzeit und setzte damit eine persönliche NHL-Bestmarke in Sachen Tore innerhalb einer regulären Saison. Dennoch ist höchst ungewiss, ob er in seinem fünften Jahr in der Liga erstmals in der Endrunde dabei sein kann.
Die Sabres kamen im Duell mit den Senators denkbar schlecht aus den Startlöchern. Es war ihnen anzumerken, dass sie seit dem 18. Januar kein Spiel mehr bestritten und zu Beginn noch nicht ihren Rhythmus gefunden hatten. Jean-Gabriel Pageau schoss die Gäste im Powerplay mit 1:0 in Führung (4.). Im weiteren Verlauf steigerten sich die Hausherren und schafften durch Sam Reinhart, ebenfalls in Überzahl, den Ausgleich (14.).

VGK@BUF: Eichel macht sich auf den Weg zur Führung

Im zweiten Abschnitt legten die Senators erneut vor. Tyler Ennis vollendete einen Angriff bei numerischer Überlegenheit zum 2:1 (25.). Dann bewies Eichel seinen Torjägerinstinkt. Er stocherte die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie, nachdem Ottawas Torhüter Craig Anderson einen abgefälschten Schlagschuss von Brandon Montour nicht unter Kontrolle gebracht hatte (29.).
Wer nun geglaubt hatte, dass die Sabres das Momentum nutzen würden, sah sich getäuscht. Ottawa wirkte keineswegs angezählt, sondern schlug im letzten Durchgang eiskalt zurück. Mike Reilly mit dem dritten Powerplay-Tor seines Teams (49.), Mark Borowiecki per Shorthander (58.) und Nikita Zaitsev (60.) machten den Auswärtssieg der Kanadier perfekt und sorgten für lange Gesichter bei Buffalos Belegschaft.
Eichel war nach der Begegnung stocksauer. "So können wir zu Hause nicht auftreten gegen ein Team, dass ein Back-to-Back-Spiel bestreitet. Wir hatten ja gerade erst eine Pause und waren daher ausgeruht", schimpfte er. "Jeder von uns, der hier in der Kabine steht, weiß, dass diese Leistung nicht gut genug war, wenn man in die Playoffs kommen will. Es ist hart, vor allem, wenn man vorher immer gesagt bekommt, wie viele Punkte noch fehlen und was wir zu tun und zu lassen haben, um es in die Playoffs zu schaffen."
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Möglicherweise habe man die Partie gegen die in der Tabelle weit abgeschlagenen Senators zu sehr auf die leichte Schulter genommen, mutmaßte der Mannschaftsführer der Sabres bei seiner Ursachenforschung für die Niederlage. "Es ist wichtig, dass man nicht zu weit vorausschaut und dabei wesentliche Dinge übersieht. Das fällt einem sonst vor die Füße. Genau das ist uns heute Abend passiert. Das anstehende Spiel sollte für uns das wichtigste sein, sonst gar nichts", mahnte er.
Eichel führt die teaminterne Scorerwertung der Sabres mit 63 Punkten (29 Tore, 34 Vorlagen) aus 49 Einsätzen an. Wenn er weiter in dem Maße scort wie bisher, könnte er zum ersten Mal in seiner Laufbahn die Marke von 100 Punkten knacken. Er alleine ist jedoch nicht in der Lage, die Sabres in die Playoffs zu schießen.
Das ist auch Trainer Ralph Krueger bewusst, der mit seinen Schützlingen nach der Pleite gegen die Senators hart ins Gericht ging. "Wir haben in drei von vier Unterzahlsituationen ein Gegentor kassiert. Das ist völlig unakzeptabel. Dafür gibt es keinerlei Entschuldigung", gab er zu Protokoll. Es gelte nun, die Niederlage gründlich aufzuarbeiten. "Wir müssen analysieren, wie das passiert ist und wie wir uns verbessern können."

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Zu allem Übel verletzte sich gegen Ottawa auch noch Schlussmann Linus Ullmark, der sich bei den Sabres in dieser Saison zur Nummer eins aufgeschwungen hat. Er fiel knapp zehn Minuten vor Schluss unglücklich auf sein rechtes Bein und konnte das Spiel nicht fortsetzen. "So etwas mit ansehen zu müssen, ist wirklich unangenehm. Aber wir werden das gemeinsam mit ihm durchstehen", sagte Krueger. Wie schwerwiegend Ullmarks Verletzung ist, sollen eingehende Untersuchungen am Mittwoch ergeben.
Die nächste Begegnung steht für die Sabres am Donnerstag auf dem Spielplan. Gegner vor eigenem Publikum im Key Bank Center sind die Montreal Canadiens (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv).