Das ist sicher ein Verdienst der beiden Torleute Greiss (2,18 Gegentorschnitt, 93,1 % Fangquote) und Neuzugang Semyon Varlamov (2,53, 91,8 %). Doch ein Schlussmann ist immer nur so stark, wie seine Vorderleute Schüsse blocken, ihm freie Sicht geben und Nachschüsse verhindern.
Die gute Defensive führt auch dazu, dass häufig wenig erzielte Tore reichen, um einen Sieg einzufahren. So waren die fünf Treffer gegen die Flyers eine neue Saison-Bestleistung der Islanders.
"Über weite Strecken der vergangenen und auch in dieser Saison hatten wir Probleme beim Toreschießen", räumte Stürmer Mathew Barzal ein. "Die letzten sieben oder acht Spiele haben wir einen Punkt gesetzt und unsere Chancen besser genutzt. Ich denke, es liegt an der Chemie in der Mannschaft, die stimmt."
Beeindruckend gegen Philadelphia war, wie die Gegentore kaltschnäuzig weggesteckt bzw. beantwortet wurden. Die Führung der Gäste nach 67 Sekunden durch Jakub Voracek schockte keineswegs, sondern Lee und Derick Brassard drehten den Spielstand ab der 4. Minute innerhalb von 65 Sekunden zu Gunsten der Islanders und Ross Johnston baute die Führung in der 12. Minute auf 3:1 aus. Auch das Anschlusstor von Travis Konecny in der 17. Minute warf die Islanders nicht aus der Bahn und sie antworteten erneut mit einem Doppelpack innerhalb von 85 Sekunden durch Ryan Pulock in der 25. Minute und Barzal in der 26. Minute.
"Man schaut immer auf seine Führungsspieler. Sie haben heute den Ton angegeben", resümierte Trainer Barry Trotz. "Anders Lee war heute ein Biest. Sein Tor war ein großartiges Beispiel für Führungsqualität. Führung heißt, dass man keinen Freifahrtschein hat, weniger zu tun, sondern die Verpflichtung, mehr zu tun. Er wusste, dass es ein wichtiges Spiel war und er tat mehr."