RedWingsSenators

Im Mittelpunkt des Interesses standen am Montag bei der NHL Trading Deadline wie gewöhnlich die Teams, die sich verstärkt haben. Der Kampf um einen Platz in den im April beginnenden Stanley Cup Playoffs wird sich in den nächsten Wochen noch einmal deutlich verschärfen.

Nicht weniger interessant, wenn auch im Regelfall deutlich weniger beachtet, sind hingegen die Veränderungen bei den Mannschaften, die um den Playoff-Kampf in diesem Jahr nicht mehr werden eingreifen können. Bei diesen Klubs geht es darum, sich auf die mittel- und langfristige Zukunft möglichst optimal einzustellen und schon jetzt in erster Linie die nächsten Spielzeiten im Auge zu behalten.
Zu dieser Kategorie zählen die Detroit Red Wings und die Ottawa Senators. Während die Chancen der Senators auf das Erreichen der KO-Runde 19 Spiele vor dem Ende der regulären Saison 2019/20 nur noch theoretischer Natur sind, haben die Red Wings selbst diese schon komplett eingebüßt. Sie haben die Planungen für die kommende Spielzeit bereits gestartet.
Von den Red Wings wurden am Montag Mike Green und Andreas Athanasiou, die sich am Sonntag beim Spiel gegen die Calgary Flames schon nicht mehr im Kader befanden, abgegeben.

MTL@DET: Athanasiou mit Rückhand hoch rein

Green wurde schon am frühen Morgen im Austausch mit Kyle Brodziak und einem Draftrecht zu den Edmonton Oilers transferiert, ehe am Nachmittag zudem der Wechsel von Athanasiou und Ryan Kuffner erneut zu den Kanadiern bekanntgegeben wurde. Im Austausch erhielten die Red Wings Sam Gagner und jeweils einen Zweitrunden-Pick im NHL Draft 2020 und 2021.
General Manager Steve Yzerman sendete damit klare Signale aus. "Wir haben schon seit einigen Jahren die Playoffs nicht mehr erreicht, auch in diesem Jahr wird es nicht klappen. Wir mussten uns also entscheiden, haben die Jungs nicht einfach abgegeben nur um einen Wechsel durchzuführen. Es ging darum, den Wert der Spieler entsprechend vergütet zu bekommen. Erhalten haben wir am Ende zwei Zweitrunden-Picks, was ich als einen guten Gegenwert empfinde. Also haben wir das so gemacht", erklärte Yzerman dazu.
Hinzu kamen die Dienste von Gagner, einem erfahrenen 30-Jährigen, der in 36 Begegnungen für die Oilers in dieser Spielzeit 12 Punkte beisteuern konnte. Ihm gelangen fünf Tore und er bereitete sieben Treffer der Kanadier vor.

NYI@EDM: Gagner schließt perfekten Pass von Rieder ab

"Er wird sich nicht lange eingewöhnen müssen. Vielleicht spielt er nicht direkt im ersten Spiel, doch am Donnerstag kann er bestimmt schon mitwirken", vermutete der GM.
Für das Team aus Detroit, das jetzt über drei Zweitrunden-Draft-Picks in diesem Sommer verfügt (den eigenen, Edmontons und einen von Washington) wird es bei der Verpflichtung einiger hoffnungsvoller Nachwuchstalente weiterhin darum gehen, das seit Jahren im Umbau befindliche Team weiter in der Breite zu verbessern.
"Wir wissen natürlich nicht, wen wir für unsere Draft-Rechte am Ende bekommen werden. Grundsätzlich bin ich aber davon überzeugt, dass es wahrscheinlicher wird im Draft erfolgreich zu sein, je mehr Rechte du hast. Das erhöht die Chancen auf einen Volltreffer. Wenn wir in drei, vier oder fünf Jahren wieder ein Top-Team in dieser Liga sein wollen, dann müssen einige unserer Nachwuchsspieler einschlagen."
Geduld ist also weiterhin gefragt in Detroit. Auch bei den Fans. "Unsere Anhänger unterstützen uns in diesem Prozess großartig", freute sich Yzerman in diesem Zusammenhang. "Alle sind sehr positiv gestimmt auf diesem Weg, feuern uns bei unseren Heimspielen immer sehr lautstark an."
Ähnlich stellt sich die Situation in der kanadischen Hauptstadt Ottawa dar. Die heimischen Senators werden sich in diesem Frühjahr ebenfalls erneut nicht für die Playoffs qualifizieren können.
Am letzten Tag der Wechselfrist gab das Team einen prominenten Veteranen ab. Fanliebling Jean-Gabriel Pageau wechselte zu den New York Islanders. Im Gegenzug erhielten die Senators gleich ein ganzes Bündel an Draft-Picks aus New York, welches in seiner konkreten Gestaltung an den zukünftigen Erfolg der Islanders geknüpft ist.
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General Manager Pierre Dorion sprach anschließend von einem 'guten Tag' für die Organisation, selbst wenn viele Fans dem Abgang von Pageau in den Stunden nach Bekanntwerden des Trades noch betrauerten.
Ottawa verfügt aktuell über sieben Draftrechte in den ersten beiden Runden im NHL Draft 2020. Erweitert man den Kreis auf drei Runden, dann sind es sogar neun Picks für die Senators.
"Ich behaupte nicht, dass wir damit am Ende wirklich neun Spieler draften, aber das Ganze stellt einen Wert dar, den wir entsprechend nutzen werden, um dafür gute Spieler für diese Liga zu bekommen", sagte Dorion.
Wie drastisch der Umbau in Ottawa ausfiel, zeigt die Tatsache, dass vom letzten Playoff-Kader der Organisation aus dem Frühsommer 2017 nach dem Abgang Pageaus nur noch Torhüter Craig Anderson und Verteidiger Mark Borowiecki im Team verblieben sind.