Trotz wachsender Verletzungssorgen geht der Aufwärtstrend der Toronto Maple Leafs weiter. Mit einem 2:0-Heimsieg punkteten sie am Montag in der Scotiabank Arena gegen die Tampa Bay Lightning bereits im fünften Spiel in Folge (4-0-1). Entscheidend für den Erfolg war Rookie-Torwart Dennis Hildeby.

„Es gibt in dieser Liga keine leichten Spiele“, betonte Torontos Stürmer John Tavares. „Die Lightning haben ein starkes Team, sie sind schon lange eine gute Mannschaft und die Duelle in der eigenen Division sind immer besonders wichtig. Das war heute ein erstklassiger Sieg, darauf können wir aufbauen. Wir haben hart an unserem Spiel gearbeitet. Wir haben in letzter Zeit nicht viel trainiert, aber die Jungs arbeiten sich auf und unser Spiel entwickelt sich gut.“

Rückkehr verletzter Stars beflügelt Lightning

Tampa ging unter guten Vorzeichen in die Partie. Mit Nikita Kucherov und Brayden Point kehrten zwei ihrer wichtigsten Spieler von der Verletztenliste zurück. Kucherov, mit 34 Punkten (zwölf Tore, 22 Assists) der Topscorer des Teams, kehrte nach einem Spiel Pause zurück, Point hatte neun Partien verpasst.

Entsprechend Energiegeladen starteten die Lightning auch in die Begegnung. Im ersten Drittel gaben sie ganze 15 Schüsse auf Hildebys Tor ab, scheiterten aber immer wieder an Torontos Schlussmann.

Hildeby holt ersten Shutout

Für Toronto ist Hildeby eigentlich nur eine Notlösung. Der Schwede wurde diese Saison bereits in neun Spielen eingesetzt, stand aber erst zum fünften Mal von Beginn an zwischen den Pfosten. Anthony Stolarz und Joseph Woll, die ersten beiden Torhüter der Maple Leafs, sind aber verletzt. Daher ist Hildeby aktuell die beste Option.

Die Maple Leafs gaben dem jungen Torhüter schon vergangene Saison ein paar Einsätze, seine Leistungen waren aber schlicht nicht gut genug. Das sieht diese Saison ganz anders aus.

Gegen Tampa hielt Hildeby sein Team mit 15 Saves im ersten Drittel im Spiel und gab Morgan Rielly damit die Gelegenheit, in der 16. Minute im Nachfassen das 1:0 zu erzielen. Diese Führung hielt Hildeby das gesamte Spiel über mit insgesamt 29 Paraden.

Auston Matthews sorgte mit einem Empty-Netter eine Sekunde vor der Schlusssirene für das 2:0.

TBL@TOR: Hildeby liefert bei Sieg gegen Lightning Shutout

„Das war ein gutes Spiel“, lobte Torontos Trainer Craig Berube. „Unser Torwart war gut. Wir haben insgesamt gute Arbeit geleistet. Tampa hat ein talentiertes Team. Wir haben ihnen wenig wirklich gute Chancen gegeben.“

Der 24-jährige Hildeby durfte so seinen ersten Shutout in der NHL feiern, und angesichts seines Niveaus in dieser Saison war das verdient. Vergangene Saison hatte er in sechs Spielen eine Fangquote von 87,8 Prozent bei 3,33 Gegentoren pro Spiel. Nach seinem Shutout steht er diese Saison bei 93,6 Prozent Fangquote und 2,15 Gegentoren.

„Ich hatte heute viel Spaß, das war ein guter Sieg“, freute sich Hildeby. „Der Shutout fühlt sich gut an. Daran werde ich mich noch am Ende meiner Karriere erinnern. Mein Vater ist gerade sehr glücklich, weil er die Pucks sammelt... Meine Familie schaut jedes Spiel und schreibt mir die ganze Zeit über. Sie haben gerade richtig Spaß und das freut mich.“

Torontos Verletzungssorgen gehen weiter

Es gibt an diesem Abend für die Maple Leafs aber nicht nur Grund zu Feiern, denn ihr Krankenlager wächst weiter. Die ersten beiden Torhüter fehlen bereits. Wenn man auf seinen dritten Torwart vertrauen muss, will man eigentlich auf eine stabile Abwehr bauen können. Toronto ging aber schon ohne zwei seiner besten Verteidiger in die Partie, da Brandon Carlo und Chris Tanev verletzt sind.

TBL@TOR: Rielly schießt aufs Tor und verwertet eigenen Rebound

Gegen Tampa fiel nun ein weiterer Abwehrspieler aus. Dakota Mermis, der aufgrund der Verletzungen in den Kader gerückt war und in den vergangenen Spielen stabile Leistungen gezeigt hatte, musste das Spiel nach einem Kniecheck von Gage Goncalves vorzeitig verlassen. Goncalves erhielt dafür eine Spieldauerstrafe.

Gegensätze im direkten Duell

In den vergangenen fünf Spielen holten die Maple Leafs trotz aller Herausforderungen neun von zehn möglichen Punkten. Dadurch kletterten sie vom Tabellenende der Eastern Conference bereits vier Plätze nach oben. In der extrem eng gestaffelten Conference liegen sie mit 32 Punkten (14-11-4) nur noch zwei Zähler hinter den beiden Wildcards und nur drei Punkte hinter den Detroit Red Wings, die die Atlantic Division anführen.

Die Lightnig sind gerade auf dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. Sie waren noch am 1. Dezember das Maß der Dinge im Osten der Liga und führten die Atlantic Division und die Conference an. Seitdem verloren sie aber vier Spiele in Folge und liegen nun nur noch zwei Punkte vor den Maple Leafs.

Während die Lightning bereits am Dienstag versuchen werden, die Negativserie bei den Montreal Canadiens zu beenden, haben die Maple Leafs zwei Tage Pause. Am Donnerstag nehmen sie dann zu Hause gegen die San Jose Sharks die nächsten Punkte ins Visier.

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