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In der T-Mobile Arena von Las Vegas einen Sieg mitzunehmen ist in den Stanley Cup Playoffs 2018 erst einem Team gelungen. Sieben Gelegenheiten hatten die Los Angeles Kings, die San Jose Sharks und die Winnipeg Jets, doch nur die Sharks schafften es nach zwei Verlängerungen in Spiel 2 der zweiten Playoffrunde die Expansion Franchise vor heimischer Kulisse zu bezwingen.

In den diesjährigen Playoffs, in denen der Heimvorteil nicht die ganz große Rolle spielte, 32 Mal hatte die gastgebende Mannschaft das Nachsehen, errichteten die Golden Knights eine nur schwer einzunehmende Festung in der Wüste Nevadas.
"Zuhause ist nicht zuhause für uns, sondern das ist unsere Burg. Wir sind die Golden Knights, dementsprechend versuchen wir sie zu verteidigen und die Spiele zu gewinnen. Die Fans sind fantastisch. Ich glaube, dass wir hier eine der besten Atmosphären in der Liga haben, das hat uns immer geholfen und sie sind weiterhin großartig", gab Linksaußen Tomas Nosek am Media Day gegenüber NHL.com/de eine Erklärung ab.

Das mussten auch schon einmal die Washington Capitals, ihr jetziger Gegner im Stanley Cup Finale 2018 feststellen, das in der Nacht von Montag auf Dienstag beginnt, als sie in der regulären Saison bei ihrem einzigen Auftritt in der Spielerstadt mit 0:3 den Kürzeren zogen.
"Du besuchst das ganze Jahr über verschiedene Arenen, es könnte ein Spiel 60 [in der regulären Saison] oder welches auch immer sein. Es ist nicht gut besucht und es ist ziemlich ruhig. Ich sage nicht, dass es schwer ist, ein solches Spiel anzugehen, aber es macht definitiv einen Unterschied aus, als wenn du zuhause antrittst und es wild zugeht. Es ist wie bei einem Spiel 7 in den Playoffs und so haben wir uns vom ersten Saisonspiel an gefühlt. Es gibt dir einen Schub", beschrieb Vegas Schweizer Verteidiger Luca Sbisa, inwieweit die Atmosphäre Einfluss auf das Spielgeschehen hat.
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Sbisa zog auch einen Vergleich mit ihrem Gastauftritt bei den Winnipeg Jets: "Wir wussten, dass es schwer ist in Winnipeg zu spielen. Da musst du vom ersten Bully an bereit sein. Im ersten Spiel [des Western Conference Finales] waren wir das nicht. Ich möchte nicht sagen, dass wir überrascht waren, doch wir waren nicht von Beginn an voll da. Das hat uns das Spiel gekostet [2:4]. Viele Teams, die in unser Gebäude kommen, denken genauso und ihnen ergeht es genauso."
Vegas kommender Gegner hat während des Playoff-Verlaufs mehrmals gezeigt, dass er sich von den ohrenbetäubenden Anfeuerungen frenetischer Anhänger und der brodelnden Stimmung in einer fremden Arena wenig beeinflussen lässt. So wie zuletzt in der Amalie Arena von Tampa, wo sie in Spiel 7 des Eastern Conference Finales den Tampa Bay Lightning eine 0:4-Schlappe zufügten und ins Endspiel einzogen.
Die Capitals gewannen acht von zehn Playoffpartien in fremden Stadien und sind die auswärtsstärkste Mannschaft in den Playoffs.

Eine Erklärung hierfür liefert ihr Schlussmann Braden Holtby, der in sechs dieser Partien nicht mehr als zwei Gegentore zuließ: "Ich glaube, das geht auf ein paar Spiele in der regulären Saison zurück. Wir haben auswärts gut gespielt, weil wir ein paar Dinge vereinfacht haben. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten gespielt und nicht versucht, zu viel zu tun. Das hat sich das ganze Jahr über durchgezogen. ganz klar, wir waren auswärts erfolgreich, aber auch zuhause haben wir nicht viel anders gespielt. Sieh dir das letzte Heimspiel gegen Tampa Bay an, da haben wir vieles von dem übernommen, was uns auswärts zu einem Erfolg verholfen hat. Körperliches Spiel, Forechecking, all das, was dir auswärts leichter fällt, weil du nicht versuchst jemanden zu beeindrucken."
Man darf gespannt darauf sein, inwieweit das Washington auch bei seinem ersten Finalauftritt seit 1998 gelingen wird. Es könnte in ihrer Franchisegeschichte der erste Auswärtssieg in einem Stanley Cup Finale werden.