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Am 1. Januar 2017 eröffnete die National Hockey League mit dem Eröffnungsbully zum Scotiabank NHL Centennial Classic die Feierlichkeiten zur Jahrhundertsaison. Seit ihrer Gründung im Jahr 1917 sah die Liga zahlreiche Kultpersönlichkeiten.
Während dem Jahr 2017 wird euch NHL.com/de jeden Samstag mit zahlreichen Geschichten über die vergangenen 100 Jahre versorgen.
In dieser Rubrik werfen wir das Licht auf diejenigen, welche die deutsche, österreichische oder Schweizer Fahne in der Geschichte der Liga hoch gehalten haben. In dieser Ausgabe: Jochen Hecht.

Der am 21. Juni 40 Jahre alt gewordene Jochen Hecht hat seit dieser Saison eine neue Aufgabe und startet nun in seiner zweiten Karriere durch. Nachdem er in der abgelaufenen Saison unmittelbar nach dem Ende seiner Spielerkarriere als Entwicklungstrainer bei den Adler Mannheim vor allem für den Nachwuchsbereich zuständig war, wird er ab sofort als Co-Trainer von Trainer Sean Simpson für die DEL-Mannschaft eingesetzt.
Die Adler wussten nur zu gut, dass es sinnvoll wäre, Hecht aufgrund seiner Erfahrung und Persönlichkeit weiter an sich zu binden, als er im Frühjahr 2016 seine Schlittschuhe an den Nagel hängte. Der gebürtige Mannheimer war schließlich nach der Jahrtausendwende neben dem heutigen Bundestrainer Marco Sturm im Sturmbereich das deutsche Aushängeschild in der NHL.

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Bereits im Alter von 17 Jahren feierte Hecht sein Debüt im Profikader der Adler. Durch seine 23 Punkte in 43 Spielen machte er Werbung in eigener Sache und die St. Louis Blues wählten ihn schließlich im NHL Draft 1995 in der zweiten Runde an 49. Position aus.
Sein Wechsel nach Nordamerika folgte aber erst drei Jahre später, nachdem er mit Mannheim 1997 und 1998 zweimal die Deutsche Meisterschaft holen konnte. Der Sprung in den Kader der Blues blieb ihm allerdings zunächst verwehrt und er verbrachte den größten Teil der Saison 1998/99 im Farmteam bei den Worchester IceCats in der AHL. Trotzdem wurde er in der regulären Saison zum ersten und insgesamt drei Mal in der NHL einsetzt. In den folgenden Playoffs wurde er fünf Mal aufgestellt und erzielte zwei Tore. Damit betrieb Hecht Werbung für die kommende Spielzeit, ab der er sich endgültig in der NHL etablierte.
Nach 34 Punkten in 63 Spielen der Saison 1999/2000 holte er 44 Punkte in 72 Spielen der Saison 2000/01. Als die Blues im Sommer ihren Kader umstrukturierten, war Hecht Bestandteil eines Trades mit den Edmonton Oilers, für die er in 82 Spielen der Saison 2001/02 immerhin 40 Punkte sammelte, doch schon am Ende zu den Buffalo Sabres abgegeben wurde.
Der Start in Buffalo war kein Zucker schlecken. Durch Verletzungen wurde Hecht auf 49 Spiele reduziert markierte aber immerhin noch 26 Punkte. Sein Körper machte dem Center häufiger in seiner Karriere einen Strich durch die Rechnung und ohne die diversen Verletzungen wäre seine Karriere sicher noch erfolgreicher ausgefallen, als sie ohnehin schon wurde.

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Die Sabres wurden seine zweite Heimat, denn er blieb dort zehn Spielzeiten bis zum Ende seiner NHL-Karriere nach der Saison 2012/13. Seine beste Saison bei den Punkten hatte Hecht in der Saison 2006/07 mit 56 Zählern. Im Jahr darauf erzielte er mit 22 Toren seine Bestmarke in diesem Bereich. Zwei Jahre später übertraf er noch einmal die 20 Tore Marke, als er 21 schoss.
Das große Ziel Stanley Cup kam nur drei Mal in Reichweite, doch es reichte jeweils nur für den Einzug in das Conference Finale. Im Jahr 2001 scheiterte Hecht mit den Blues am späteren Stanley Cup Sieger Colorado Avalanche. Fünf Jahre später mit Buffalo waren die Carolina Hurricanes als spätere Triumphatoren Endstation und zwölf Monate später vereitelten die Ottawa Senators den Finaleinzug.
Hecht hatte am Ende seiner Zeit in der NHL 833 Spiele in der regulären Saison absolviert und dabei 186 Tore erzielt und 277 weitere zu 463 Punkten vorbereitet. In den Playoffs kommen 59 Partien mit 14 Treffern und 18 Assists zu 32 Punkten hinzu.
Durch diese Zahlen hat sich Hecht zurecht seinen Platz in der Historie der deutschen NHL-Spieler gesichert.