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Das kann man einen gelungenen Start in die Saison nennen! Die Philadelphia Flyers können nach ihrem zweiten Spiel mit einer Ausbeute von vier Punkten zufrieden auf die Tabelle blicken. In ihrem ersten Spiel standen sie gemeinsam mit den Chicago Blackhawks bei der NHL Global Series 2019 in Prag im Rampenlicht. Die Flyers gewannen das Gastspiel in Europa mit 4:3. Am Mittwoch legten sie in ihrem Heimdebüt einen 4:0-Sieg gegen die New Jersey Devils nach. In beiden Spielen überzeugte vor allem Torwart Carter Hart.

Der 21-Jährige bestritt am 18. Dezember vergangenen Jahres sein erstes NHL-Spiel und wusste schnell von sich zu überzeugen. In einer schwachen Saison, in der die Flyers die Stanley Cup Playoffs am Ende mit 82 Punkten (37-37-8) deutlich um 16 Zähler verpassten, bestritt er bis zum Ende der Saison 31 Spiele und kam auf eine Statistik von 16-13-1, 2,83 Gegentore pro Spiel und 91,7 Prozent Fangquote.
Eine ordentliche Statistik für sein Alter und ohne jede Erfahrung, doch in den ersten beiden Spielen der aktuellen Saison scheint er nochmal einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung gemacht zu haben. Das brachte ihm im ersten Heimspiel auch einen Erfolg ein, der ihm in den 31 Spielen der Saison 2018/19 verwehrt blieb. Hart feierte seinen ersten Shutout und wurde damit mit 21 Jahren und 57 Tagen zum jüngsten Torhüter der Franchise-Geschichte, der ein Spiel zu null gewann. Zuvor hatte diesen Rekord Dominic Roussel mit 22 Jahren und fünf Tagen gehalten. Sein Rekord bestand seit dem 27. Februar 1992.
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"Wenn man einen Meilenstein erreicht ist das natürlich immer cool", freute sich Hart. "Es war aber vor allem wichtig, dass wir in unserem Heimauftakt so ein gutes Spiel geliefert haben. Die Fans waren voll dabei. Wir haben ihnen Grund zum Jubeln gegeben. Das war heute eine starke Leistung, dass wir so einen Start erwischt haben."
Hart war einer der entscheidenden Faktoren für diese starke Leistung. Er wurde 25 Mal von den Devils geprüft und erwies sich als unüberwindbar. Die Gegner bissen sich selbst in ihren fünf Powerplays die Zähne an ihm aus. Dabei waren sie zwei Mal mit fünf gegen drei in Überzahl. Taylor Hall, der Elite-Stürmer der Devils, litt wohl am meisten unter dem jungen Torwart. Er versuchte sich fünf Mal an ihm und hatte mindestens zwei Tore auf dem Schläger, die den Spielverlauf hätten entscheidend verändern können. Beide Male sorgte Hart mit spektakulären Saves für Begeisterung auf den Rängen des Wells Fargo Centers.
Weniger als zwei Minuten vor Ende des ersten Drittels bekam Hall direkt vor Hart bei einem Konter einen Querpass und versuchte ihn direkt zu verwerten, doch Hart roch den Braten und ließ keinen Weg zum Tor offen. Es wäre das 1:0 für die Devils gewesen.
2:01 Minuten vor Ende des zweiten Drittels standen die beiden Kontrahenten erneut im Mittelpunkt. Während einer doppelten Überzahl der Devils kam ein Querpass weit nach rechts außen zu Hall, der direkt abschloss. Der Schuss war perfekt an den kurzen Pfosten platziert, doch mit einem Spagat fischte Hart den Schuss mit den Fingerspitzen aus dem Weg, um den Ausgleich zum 1:1 zu verhindern.

"In der Mitte habe ich den Puck ein wenig aus den Augen verloren", erinnerte sich Hart. "Dann sah ich ihn auf der Seite ausholen, da musste ich einfach schnell rüber und meinen Arm ausstrecken und glücklicherweise hat er mich getroffen."
Hart mag sich zwar bescheiden geben und von Glück reden, seine Leistungen kann man aber nicht bestreiten, was auch seine Mitspieler wissen.
"Das war unglaublich", war Stürmer Sean Couturier begeistert. "Wir waren ziemlich nervös. Fünf gegen drei für zwei Minuten und er hat einige starke Saves gezeigt, besonders den gegen Hall. Es stand 1:0, da hat der Save den Spielverlauf verändert. Danach sah man, denke ich, dass wir im dritten Drittel mit mehr Energie aufgetreten sind."

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Mit den 28 Saves aus dem Auftaktspiel in Prag stoppte Hart in zwei Spielen 53 Schüsse, liegt mit 1,5 Gegentoren pro Spiel und 94,6 Prozent Fangquote jeweils auf Platz drei der Liga und ist einer von nur drei Torhütern mit einem Shutout.
Die Flyers machten lange keinen so guten Eindruck mehr und das liegt auch an Hart. Mit seiner Ruhe und Sicherheit gibt er seinen Teamkollegen das nötige Selbstbewusstsein, um in der Offensive mehr Druck zu machen und sich Torchancen zu erspielen.
Das dürfen sie ab Samstag erstmals in dieser Saison auf nordamerikanischem Boden auswärts beweisen. Die Flyers treten eine Tour von drei Spielen durch Westkanada an, beginnend mit einem Auftritt gegen die Vancouver Canucks (So. 4 Uhr MESZ; NHL.tv). Es folgen Spiele gegen die Calgary Flames und die Edmonton Oilers, ehe die Flyers nach Philadelphia zurückkehren.