Hall macht den Unterschied
Devils Stürmer Taylor Hall ebnete zuletzt mit zwei spielentscheidenden Treffern in Folge den Weg zum Erfolg für New Jersey
von Marc Rösch / NHL.com/de Autor
Sechs Jahre lang trug Taylor Hall bei den Edmonton Oilers die Nummer 4. Bei den New Jersey Devils musste er diese ablegen. Zu Ehren der Vereinslegende Scott Stevens hängt diese unter dem Hallendach des Prudential Centers und wird nicht mehr vergeben. Nach kurzer Bedenkzeit entschied sich Hall dafür, dass fortan die Nummer 9 seinen Rücken zieren sollte.
"So viele gute Spieler trugen bereits die Nummer 9 und ich will diese Liste um einen weiteren Namen ergänzen", begründete er im Sommer die Wahl seiner neuen Wunschziffer. "Im Sport kommt es oft vor, dass man es den Leuten so richtig zeigen will, ihnen beweisen will, dass man es drauf hat. Das holte einen dann oft ein. Bis auf die Nummer will ich an mir nichts ändern. Aber ich will einen frischen Neuanfang in New Jersey starten."
Dieser Neuanfang gestaltete sich für den Flügelstürmer zunächst holprig. Zu oft lagen beim 25-jährigen Freud und Leid zu nah beieinander. In den ersten vier Spielen für seine neuen Farben blieb er drei Mal ohne Scorerpunkt. Im November machte er erst eine neun Spiele währende Torflaute durch, dann musste er sich einer Knieoperation unterziehen. Am 1. Dezember kehrte er nach 18-tägiger Abstinenz gegen die Chicago Blackhawks wieder ins Devils-Lineup zurück.
Auf noch wackligen Beinen gelang ihm bei der 4-3 Niederlage nach Verlängerung kein eigener Punkt. Im Gegensatz: Erneut erwies er seinem Team vor allem in der Defensive nicht den erhofften Dienst und stand bei zwei Gegentoren auf dem Eis. Obwohl er die Devils zusammen mit Travis Zajac nach Punkten anführt (elf Tore, 17 Assists), trübt eine Minus-6 Bilanz die Statistik des Nummer 1 Draftpicks von 2010.
In bislang sechs NHL-Spielzeiten erzielte Hall erst einmal eine positive Plus-Minus-Statistik. Lediglich die Saison 2012-13, in der er in 45 Spielen 16 Tore und 34 Assists erzielte, beendete er mit einer Plus-5 Statistik. Zu selten machte er für sein Team den Unterschied. Nicht oft war er der Mann für die umkämpften Minuten, die wichtigen Tore. Viel zu häufig versteckte er sich hinter seinen Teamkollegen. Er blieb hinter seinen eigenen und den Erwartungen seiner Teamverantwortlichen zurück.
Mit seiner neuen Rückennummer wollte er bei den Devils einen, wie er betonte "frischen Neuanfang" starten.
"Ich entschied mich für die Nummer 9, weil es eine coole Nummer ist", sagte er im Sommer. "Man sah sie immer, diese talentierten Jungs mit der Nummer 9 auf dem Rücken. Sie schießen Tore und spielen raffinierter. So viele großartigen Spieler trugen die Nummer 9, auch in der Devils Organisation gab es diese."
Diese großartigen Spieler hatten eines gemeinsam, was Hall in seiner NHL-Karriere bislang zu oft vermissen ließ. Sie begeisterten die Fans nicht nur mit atemberaubenden Toren, sie machten den Unterschied. Sie erzielten die wichtigen Treffer und konnten, wenn es sein musste, ein Spiel im Alleingang für ihre Franchise entscheiden.
Video: NJD@CGY: Hall lässt im PP einen Laser vom Kreis los
Mit zwei spielentscheidenden Treffern in Folge legte bewies Hall seinem neuen Arbeitgeber, dass er die Qualitäten hierzu nicht nur auf dem Papier hat. Am Freitag ebnete er in Überzahl den Weg zum 2-1 Auswärtserfolg gegen die Calgary Flames. Damit bescherte Hall seinem Team den ersten Sieg nach vier Niederlagen. Am Montag traf er beim Gastspiel in Vancouver in der Overtime entscheidend zum vielumjubelten 2-1.