Die Seattle Kraken haben dank einer überragenden Vorstellung von Philipp Grubauer den vierten Sieg in Folge eingefahren. Der deutsche Torhüter glänzte beim 4:1-Heimsieg gegen die Philadelphia Flyers am Sonntag in der Climate Pledge Arena mit 31 Saves. Zum Shutout fehlten ihm gerade einmal 1:57 Minuten. Vorne richteten es Eeli Tolvanen, der einen Doppelpack schnürte, Chandler Stephenson und Jordan Eberle.

„Das erste Spiel nach einer Pause verläuft normalerweise immer etwas holprig. Aber heute hat unser Team einen unglaublichen Job gemacht. Darauf müssen wir aufbauen“, sagte Grubauer. „Die Werte des Torwarts spiegeln in der Regel das wider, wie die Mannschaft spielt. Ohne die fünf Jungs vor mir wäre der Erfolg nicht möglich gewesen. Sie haben Schüsse geblockt und extrem gut in der Box gearbeitet, so dass ich immer die Pucks sehen konnte.“

Grubauer knüpfte nahtlos an seinen starken Auftritt beim 3:1-Auswärtserfolg bei den Anaheim Ducks zwei Tage vor Weihnachten an. In jener Partie standen für ihn 40 Paraden und eine Fangquote von 97,6 Prozent zu Buche. Gegen die Flyers betrug sie nicht minder eindrucksvolle 96,9 Prozent. In der laufenden Spielzeit hat der Rosenheimer zwölf Einsätze absolviert, davon neun von Beginn an. Seine Matchbilanz beläuft sich auf 6-3-1, sein Gegentorschnitt auf 2,44 und die Save-Quote auf 91,7 Prozent.

Grubauer beeindruckt mit 31 Paraden beim 4:1-Sieg der Kraken

Die vier Siege am Stück bedeuten einen Saisonrekord für die Kraken. Wie in den vorangegangenen Begegnungen gegen die San Jose Sharks (4:2), die Ducks (3:1), und die Los Angeles Kings (3:2) präsentierten sie sich auch im Duell mit den Flyers wie aus einem Guss.

Eberle brachte Seattle im zweiten Drittel mit 1:0 in Führung (24.). Stephenson erhöhte im letzten Drittel auf 2:0 (46.). In der Schlussphase wurde es dann turbulent. Zunächst stellte Tolvanen den Spielstand mit einem Empty-Net-Goal auf 3:0 (58.). Doch die Gäste aus Philadelphia ließen deswegen die Köpfe nicht hängen. Sie drängten weiter auf das Tor von Grubauer und belohnten sich für ihren Aufwand. Carl Grundstrom überwand den Goalie und verkürzte auf 1:3 (59.). Doch zu mehr reichte es für die Gäste nicht mehr. Tolvanen markierte wenige Sekunden nach dem Gegentor mit seinem zweiten Empty-Netter an diesem Abend den 4:1-Endstand. Durch den Zweierpack und einen Assist verlängerte er seinen Punktestreak auf sechs Spiele. Zehn Zähler (drei Tore, sieben Assists) verbuchte der Angreifer in diesem Zeitraum.

Seattles Trainer Lane Lambert zeigte sich erfreut über die gelungene Darbietung des Torschützentrios. „Die drei haben geliefert und uns dadurch zum Sieg verholfen. Ich freue mich für sie. Das wird ihnen sicherlich ein gutes Gefühl verleihen. Das brauchen sie. Die Offensive war in den vergangenen 15 Spielen ja immer mal wieder ein Diskussionsgegenstand bei uns. Aber diesmal gab es nichts zu kritisieren“, erklärte er.

PHI@SEA: Kakko bedient Eberle zum 1:0 im zweiten Drittel

Generell stimme ihn die Vorstellung seiner Mannschaft gegen die Flyers für die Zukunft zuversichtlich. „Jeder hat sich für den anderen eingesetzt und die gesamte Struktur hat über weite Strecken gepasst“, so Lambert.

Grubauer war der gleichen Meinung. Seiner Einschätzung nach habe das Team fast alles richtig gemacht und vor allem auf jedes kleine Detail im Spiel geachtet. „Das ist unheimlich wichtig. Jeder einzelne Wechsel zählt, ganz egal, ob beim Forechecking, in der neutralen Zone oder im eigenen Drittel. Das sind alles Schlüsselmomente. Ein einziger misslungener Shift kann einen teuer zu stehen kommen. Auf solche Weise spielt man in den Playoffs. Diese Einstellung gilt es beizubehalten“, gab der Rosenheimer zu Protokoll.

Um einen Spot in den Stanley Cup Playoffs zu ergattern, müssen die Kraken die eigene Arena zu einer Festung ausbauen. Das ist ihnen bislang nicht gelungen. In den letzten acht Heimpartien vor Weihnachten setzte es sieben Niederlagen. „Dabei haben wir gar meist nicht schlecht gespielt. Aber am Ende haben wir nicht das gewünschte Ergebnis erreicht. Ich hoffe, dass wir jetzt einen Weg gefunden haben, um erfolgreicher abzuschneiden“, sagte Grubauer.

Durch die jüngste Erfolgsserie haben die Kraken im Rennen um einen Spot in den Stanley Cup Playoffs an Boden gutgemacht. Sie liegen nur noch einen Punkt hinter den Sharks, die derzeit den zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference belegen. Dabei hat Seattle zwei Begegnungen weniger ausgetragen als die Kalifornier.

Bereits am heutigen Montag steht für die Kraken ein Heimspiel gegen die Vancouver Canucks auf dem Programm. Am Donnerstag empfangen sie die Nashville Predators, bevor es tags darauf zum Rematch mit den Canucks in Vancouver kommt.

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