St. Louis Blues v Winnipeg Jets - Game Five

Sechs von acht Serien in der Ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 sind bereits entschieden. Offen ist etwa noch die zwischen den Winnipeg Jets und den St. Louis Blues. Beide stehen sich am Freitag (8 p.m. ET; Samstag, 2 Uhr, MESZ; NHL.tv) im Enterprise Center in der Gateway City gegenüber.

Sticht erneut der Heimvorteil?

Beide Teams fühlten sich bislang auf heimischen Eis pudelwohl: Winnipeg gewann Spiel 1 (5:3), Spiel 2 (2:1) und Spiel 5 (5:3) im Canada Life Centre, St. Louis war in Spiel 3 (7:2) und Spiel 4 (5:1) im Enterprise Center erfolgreich. Damit siegte bislang ausnahmslos immer das Heim-Team. Im Falle der Blues sogar jeweils ganz besonders überzeugend und eindeutig (Tordifferenz: 12:3). Die besten Heim-Spieler waren die Verteidiger Cam Fowler (1-5-6, +4, ein Siegtreffer) und Colton Parayko (1-2-3, +5, fünf Blocks) sowie die Stürmer Pavel Buchnevich (3-2-5, +4, 60 Prozent Schusseffizienz), Robert Thomas (1-4-5, +4, 50 Prozent Schusseffizienz), Jake Neighbours (1-3-4, +2, elf Checks, 33,3 Prozent Schusseffizienz) und Brayden Schenn (1-1-2, +1, 33,3 Prozent Schusseffizienz). Die Jets sollten also gewarnt sein.

Blues @ Jets | Zusammenfassung | Runde 1, Spiel 5

Zeigt Hellebuyck sein Heim-Gesicht?

Bei Vezina-Trophy- (bester Torwart der Saison) und Hart-Trophy-Finalist (MVP, wertvollster Spieler der Saison) Connor Hellebuyck klaffen die Heim- und Auswärts-Leistungen ganz besonders weit auseinander. Zu Hause kommt Winnipegs Starter auf drei Siege, 51 Saves, sieben Gegentore, einen Gegentorschnitt von 2,33 sowie eine Fangquote von 87,9 Prozent. In der Ferne ist es noch kein Sieg, 32 Saves, elf Gegentore, ein Gegentorschnitt von 7,13 und eine Fangquote von 74,4 Prozent. Der eigentliche Ausnahme-Torhüter ist damit mit Abstand der schlechteste Auswärts-Goalie in den Playoffs 2025. Nun muss der 31-jährige US-Amerikaner schnell zu seiner Heim-Form finden und es schaffen, auch in St. Louis den Schalter umzulegen.

STL@WPG, Sp5: Hellebuyck rettet gegen Sundqvist

Thomas und Fowler: St. Louis‘ überraschende Trümpfe

Seit der 4 Nations Face-Off Pause Mitte Februar dominiert ein Blues-Spieler die Bestenlisten: Stürmer Robert Thomas sammelte seitdem in 26 regulären Saisonspielen 40 Punkte (8-32-40) und damit mehr als jeder andere Spieler in der NHL. Mehr als Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning, 12-27-39), David Pastrnak (Boston Bruins, 15-23-38) oder Nick Suzuki (Montreal Canadiens, 15-22-37). Übrigens auch mehr als Connor McDavid (4-25-29, Rang 18) oder Leon Draisaitl (12-11-23, Rang 50), die allerdings beide mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Diese Formstärke konnte Thomas mit in die Playoffs transportieren und steht dort nach fünf Partien bei sieben Punkten (2-5-7). Für den inoffiziellen Preis des größten Playoff-Überraschung aber hat der 25-jährige Stürmer starke Konkurrenz in der eigenen Mannschaft: St. Louis‘ Verteidiger Cam Fowler blüht im Karriere-Herbst noch einmal richtig auf. Der 33-Jährige sammelte in fünf Playoff-Spielen bereits neun Punkte (1-8-9) und käme damit schon auf ein Viertel seiner gesamten Punkteausbeute aus der Hauptrunde (9-27-36). Fowler stellt damit sogar Superstar Cale Makar (Colorado Avalanche, sechs Spiele, 1-4-5) in den Schatten. Zwei überraschende Trümpfe sollen für die Blues jetzt auch in Spiel 6 stechen.

WPG@STL, Sp3: Fowler legt 5-Punkte-Auftritt hin

Niederreiter soll die Schweizer Fahne hochhalten

Die Anzahl der Schweizer in den Stanley Cup Playoffs 2025 wurde in den letzten Tagen doch stark ausgedünnt: Mit Kevin Fiala (Los Angeles Kings), Nico Hischier, Timo Meier, Jonas Siegenthaler (alle New Jersey Devils) und J.J. Moser (Tampa Bay Lightning) verabschiedeten sich bereits fünf von acht Schweizern. Nach wie vor mit dabei sind Torwart Akira Schmid (Vegas Golden Knights), der bereits in der Zweiten Runde steht, Verteidiger Lian Bichsel (Dallas Stars), der nun in einem Spiel 7 gefordert ist, und Nino Niederreiter (Winnipeg Jets), der das Ticket heute Abend lösen kann. Der 32-jährige Power Forward aus Chur trat in Spiel 5 erstmals als Scorer in Erscheinung und legte direkt ein Multi-Punkte-Spiel aufs Eis (1-1-2). Diesen Niederreiter werden die Jets auch in Spiel 6 brauchen. Ist der Knoten jetzt geplatzt? Folgt Niederreiter Schmid in die Zweite Runde?

STL@WPG, Sp5: Niederreiter nutzt die Vorarbeit von Samberg zur Führung

Knochenmühle in Spiel 6 erwartet

Mit Winnipeg und St. Louis stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die einen physischen Eishockey-Stil pflegen. Beide teilten bereits mehr als 200 Checks aus (WPG: 209; STL: 216). Für Spiel 6 könnte diese körperliche Komponente noch einmal auf ein höheres Niveau gehoben werden. Luke Schenn (23 Checks), Adam Lowry (21) und Jaret Anderson-Dolan (19) sind die Top-Hitter bei den Jets; Nathan Walker (28 Checks), Jake Neighbors (26) und Alexey Toropchenko (20) bei den Blues. Doch Vorsicht: Winnipeg (148) und St. Louis (118) erhielten auch die meisten Strafminuten aller Playoff-Teams in diesem Jahr. In Sachen Powerplay haben die Blues (31,6 Prozent Erfolgsquote) bislang die Nase vorn, denn die Jets, die in der regulären Saison noch das beste Überzahlspiel der Liga gestellt hatten (28,9 Prozent), kommen bislang nur auf 14,3 Prozent. In Spiel 6 wird also nicht nur Härte, sondern auch Disziplin und ein effektives Powerplay entscheidend sein.

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