Nico Sturm #8 of the Florida Panthers heads out to the ice with teammates for introductions prior to hosting the Tampa Bay Lightning in Game Three of the First Round of the 2025 Stanley Cup Playoffs at the Amerant Bank Arena on April 26, 2025 in Sunrise, Florida. (Photo by Eliot J. Schechter/NHLI via Getty Images)

Die Hockey-Feiertage gehen weiter: In der Zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 wechselt am Sonntag die Serie zwischen den Dallas Stars und den Winnipeg Jets (Stand: 1:1) erstmals nach Texas. Puck-Drop in Spiel 3 ist um 4:30 p.m. ET (22:30 Uhr MESZ; Sky Sport, NHL.tv). Drei Stunden später wird es in Sunrise ernst, wo die Florida Panthers die Toronto Maple Leafs (Stand: 1:2) zu Spiel 4 empfangen (7:30 p.m. ET; Montag, 1:30 Uhr MESZ; Sky Sport, NHL.tv). Ob Nico Sturm im Lineup stehen wird, scheint fraglich.

Kann Hellebuyck seine Form konservieren?

In den Playoffs 2025 wurde zu Recht viel über Winnipegs Torwart Connor Hellebuyck gesprochen. Verglichen mit seiner Leistung aus der regulären Saison, war der Elite-Goalie phasenweise kaum wiederzuerkennen. Das änderte sich in Spiel 2 der Best-of-Seven-Serie, in der Hellebuyck einen 4:0-Heimsieg und damit seinen insgesamt vierten Karriere-Playoff-Shutout festhielt (21 Saves). „Er war fantastisch und hatte ein paar akrobatische Paraden. ‚Helle‘ hat die Tür zugemacht“, lobte Jets-Trainer Scott Arniel. „Er hat ein paar wichtige Saves gezeigt, sonst wäre das Spiel anders gelaufen. Er hat großartig gespielt“, musste auch Stars-Stürmer Matt Duchene anerkennen. Spannend wird sein, ob der 31-jährige US-Amerikaner diese Spiel-2-Form konservieren und in ein Spiel 3 transportieren kann. Will Winnipeg Dallas schlagen, braucht es einen Unterschiedsspieler zwischen den Pfosten. „Es ist nie der Goalie alleine“, betont derweil Hellebuyck. „Es ist jeder Einzelne da draußen.“

DAL@WPG, Gm2: Hellebuyck glänzt mit Doppel-Parade gegen die Stars

Ehlers läuft heiß und nimmt Scoring-Last ab

Den Start der Playoffs 2025 hatte Stürmer Nikolaj Ehlers aufgrund einer Verletzung am rechten Fuß noch verpasst. In Spiel 6 der Ersten Runde gegen die St. Louis Blues meldete sich der 29-jährige Däne zurück und benötigte anscheinend drei Partien, um richtig heiß zulaufen. Das passierte in Spiel 2, in dem Ehlers ein Drei-Punkte-Spiel (2-1-3; +2) aufs Eis legte. Mit ihm als Linksaußen (2-2-4), Center Vladislav Namestnikov (2-2-4) und Rechtsaußen Cole Perfetti (3-2-5) hat Winnipeg wieder eine torgefährliche zweite Reihe, die der Top-Formation um Kyle Connor (4-8-12), Mark Scheifele (3-5-8) und Gabriel Vilardi (1-1-2) mehr Scoring-Last abnehmen kann. Bislang war hier auch die dritte Linie mit dem Schweizer Nino Niederreiter (3-2-5) eingesprungen, der zusammen mit Adam Lowry (4-0-4) und Mason Appleton (0-7-7) eingesetzt wird. Neben einem guten Torhüter werden die Jets dieses Secondary Scoring brauchen, um bei tief-besetzten Stars bestehen zu können.

Dallas hofft auf mehr Disziplin

Das 0:4 in Winnipeg war für Dallas ein Wirkungstreffer. Allerdings auch einer, der nicht überbewertet werden sollte, immerhin geht es mit einem Serien-Stand von 1:1 zurück in den Lone Star State. „Es ist nicht so, als ob wir schrecklich gespielt hätten. Einer Mannschaft wie unserer darf es nicht passieren, ohne Tor-Erfolg zu bleiben. Trotzdem haben wir alles gegeben und genug investiert, um zu treffen“, ordnete Duchene die Niederlage ein und glaubt, einen Ansatzpunkt gefunden zu haben: „Wir verbringen in den Playoffs zu viel Zeit auf der Strafbank. Es ist wirklich schwer, dadurch Momentum aufzubauen. In der Zweiten Runde kassierten die Stars im Schnitt 13 Strafminuten pro Partie - so viele wie kein anderes Team. In den gesamten Playoffs 2025 sind es genau 100 Strafminuten (4.). Zu viel, wenn dadurch auf der anderen Seite das stärkste Powerplay der Hauptrunde (28,9 Prozent Fangquote) das Eis betritt. In den Playoffs steht Winnipeg diesbezüglich zwar nur bei 19,4 Prozent (13.), stellte in Spiel 2 aber mit einem Überzahl-Treffer zum 1:0 die Weichen auf Sieg. Die Texaner hoffen also auf mehr Disziplin und damit mehr Momentum in Spiel 3 auf eigenem Eis.

Stars at Jets | Highlights | Runde 2, Spiel 2

Maurice setzt Sturms Reihe auf die Tribüne

Die Panthers zitterten sich zu einem Sieg in Spiel 3 gegen die Maple Leafs, das Brad Marchand in der zweiten Overtime (5:4 n.2.V.) entschied. Florida lag zwischenzeitlich bereits mit 0:2 und 1:3 zurück, dann aber machten die „Comeback Cats“ ihrem Namen alle Ehre. Bei der erfolgreichen Aufholjagd fehlte Nico Sturm im Aufgebot. Panthers-Trainer Paul Maurice hatte seine komplette vierte Reihe mit Mackie Samoskevich (vier Spiele, 0-1-1), Sturm (sieben Spiele, 0-0-0) und Jesper Boqvist (sieben Spiele, 0-0-0) ausgetauscht und brachte dafür Jonah Gadjovich (1-0-1), Tomas Nosek (0-1-1) und A.J. Greer (0-0-0) - eine Formation, die für die zwischenzeitliche 4:3-Führung gesorgt hatte. Ob der 30-jährige Augsburger für Spiel 4 wieder in die Aufstellung zurückkehrt, bleibt offen. Bislang erhielt der Center durchschnittlich gerade einmal 9:15 Minuten Eiszeit pro Partie. Wer den deutschen Musterprofi kennt, der weiß, dass dieser nicht einfach nur auf eine neue Chance hofft, sondern im Hintergrund längst hart dafür arbeitet. Auch beim erfolgreichen Playoff-Run im Jahr 2022 mit der Colorado Avalanche hatte Sturm zwischenzeitlich im Kader gefehlt, kehrte aber zurück und stemmte schlussendlich den Stanley Cup in die Höhe.

Nico Sturm #8 of the Florida Panthers looks on during the first period against the Tampa Bay Lightning in Game Four of the First Round of the 2025 Stanley Cup Playoffs at Amerant Bank Arena on April 28, 2025 in Sunrise, Florida. (Photo by Carmen Mandato/Getty Images)

Harter Kampf auf dem Eis und auf den Taktiktafeln

152 Checks ließen die Panthers in den drei Spielen in der Zweiten Runde auf die Maple Leafs einprasseln (Spiel 1: 51 Hits; Spiel 2: 39 Hits; Spiel 3: 62 Hits). Noch allerdings scheint dies keine Wirkung zu entfalten: In dieser Serie erzielte Toronto bereits 13 Tore (4,33 Tore/Spiel), fand immer wieder einen Weg heraus aus dem zermürbenden Forechecking ihres Gegners und teilten dabei selbst aus (108 Checks). Irgendwann jedoch wird die Knochenmühle aus Florida Schaden anrichten, das haben die letzten zwei Playoff-Runs der Panthers gezeigt. Umso spannender wird sein, welche Pläne die beiden Trainer Maurice vom Titelverteidiger Florida und Craig Berube (Stanley Cup Sieger mit den St. Louis Blues 2019) schmieden, um unter die jeweils andere Haut zu kommen. So viel steht fest: Es ist nicht nur ein harter Kampf auf dem Eis und an den Banden, sondern auch einer auf den Taktiktafeln.

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