Ehliz: "Ich werde Vollgas geben!"
Dieses bewies das 1,77 Meter große und 85 Kilogramm schwere Kraftpaket in den letzten Jahren eindrucksvoll in Nürnberg: Ehliz war dort in der Top-Sturmreihe eine feste Größe und der absolute Publikumsliebling. Sein Spielstil vereint Schnelligkeit und Physis mit guten Händen und Scoring-Touch. "Am meisten freue ich mich auf die kleinere Eisfläche", sagt der Flügelflitzer, dem die schmalere Spielfläche im Vergleich zum europäischen Eis sogar noch entgegenkommen dürfte. Zudem verfügt der Mann mit dem Spitznamen "Iggy" auch über den nötigen Biss, um sich bis in die NHL durchzusetzen.
Bis dahin ist es aber ein langer Weg, wie der 25-Jährige selbst weiß: "In der kommenden Saison gehe ich davon aus, in der meisten Zeit in der AHL zu spielen." Calgarys Minor-Team sind die Stockton Heat, eine 1500 Kilometer entfernte Franchise im US-Bundesstaat Kalifornien. "Du brauchst Glück, musst verletzungsfrei bleiben und in der AHL in einer guten Reihe spielen, um aufzufallen", glaubt Ehliz und geht die Aufgabe mit viel Ehrgeiz, aber auch einem Schuss Gelassenheit an: "Ich mache mir keinen Stress und nehme es so, wie es kommt. Wenn sie mich überhaupt nicht hochziehen, dann ist es eben so. Wenn es klappen würde, dann wäre es unglaublich. Ich werde Vollgas geben!"
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Tipps von Holzer
Ehliz unterschrieb in Calgary einen Zwei-Wege-Vertrag bis 2019 mit 650.000 US-Dollar Jahresgehalt. "Ein Jahr ist okay für mich", so der Familienmensch über die kurze Laufzeit. "Es ist ein neues Land, eine neue Sprache, eine neue Eisfläche. Sollte ich keine Probleme haben, dann kann mir auch vorstellen zu verlängern."
Mit Nationalmannschaftskollege David Wolf, der die Saison 2014/15 in der Flames-Organisation verbracht hatte (drei NHL- und 59 AHL-Spiele), habe sich Ehliz noch nicht ausgetauscht, dafür aber mit Korbinian Holzer (Anaheim Ducks/ San Diego Gulls): "Mit Korbi Holzer war ich bei der WM auf einem Zimmer. Da habe ich ein bisschen über die NHL und das Eishockey in Nordamerika mit ihm geredet."
Nürnberg als erste Option
Bei den Ice Tigers, für die Ehliz seit 2010 auflief und zum ultimativen Schlüsselspieler reifte, reißt der Abgang dagegen ein Loch. "Am Anfang war es schon ein Schock für sie. Natürlich ist es schwer, jetzt noch eine gute Neuverpflichtung zu tätigen", sagte Ehliz, der aber auch auf viel Verständnis stieß: "Sie haben sich für mich gefreut, mir alle gratuliert und mir das Beste gewünscht." Sollte sich die Kämpfernatur nicht in der NHL etablieren können, was in Nürnberg wohlgemerkt niemand hofft, wäre eine Rückkehr in die Frankenmetropole die erste Option für den Publikumsliebling. "Ich würde sofort wieder den Kontakt aufnehmen. Es hat mir da sehr gefallen."