Fans verleihen den Predators neue Energie
Nashville will in Spiel 3 vor eigenem Publikum das Steuer in der Finalserie herumreißen
von Axel Jeroma / NHL.com/de Autor
NASHVILLE - Der Stadt Pittsburgh im Allgemeinen und der PPG Paints Arena im Besonderen konnte Coach Peter Laviolette von den Nashville Predators am Ende nichts mehr abgewinnen. "Ich bin froh, dass es nach Hause geht", gestand er im Anschluss an die zweite Niederlage binnen drei Tagen in der einstigen Stahl-Metropole der Vereinigten Staaten. Daheim in der Musikstadt hofft der Trainer wohltuendere Klänge zu hören, als die ausgelassenen Freudengesänge der Penguins-Anhängerschaft.
Obwohl die Spieler der Predators in Pittsburgh ihren Job über weite Strecken zu Laviolettes Zufriedenheit erledigt haben, liegen sie in der Finalserie um den Stanley Cup mit 0:2 in der Gesamtwertung hinten. "Über fünfeinhalb Drittel sahen wir gut aus. Aber leider gab es da noch diese Zeitspanne, in der das Momentum zugunsten der Penguins kippte und sie beide Partien für sich entschieden", beklagte der Coach.
Wie schon in Spiel 1 gaben die Predators auch am Mittwoch mehr Torschüsse als der Gegner ab. 38:27 lautete das Schussverhältnis nach den gespielten 60 Minuten. Im Ergebnis spielgelte sich dies jedoch in keinster Weise wider, weil Pittsburgh die sich bietenden Gelegenheiten effektiv und völlig humorlos nutzte.
Predators-Kapitän Mike Fisher kleidete diesen Umstand in drastische Worte. "Wie schon im Match zuvor hatten die Penguins drei, vier Minuten, in denen sie uns gekillt haben", sagte er im Anschluss an die Begegnung vom Mittwoch und schob eine Schlussfolgerung für das am Samstagabend (Ortszeit) anstehende Spiel 3 in der Bridgestone Arena nach. "Wenn wir sie schlagen wollen, dürfen wir uns diese Schwächephasen nicht mehr erlauben."
Verteidiger Ryan Ellis zeigte sich ebenfalls frustriert, dass die Penguins die wenigen Aussetzer derart gnadenlos bestraften. "In diesen kritischen Momenten ist es wichtig, dass wir noch enger zusammenrücken und konzentriert verteidigen", lautet sein Ratschlag.
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Gerade jetzt macht sich bei den Predators das Fehlen von Angreifer Ryan Johansen schmerzlich bemerkbar. Der Center hatte sich bei der 2:3-Niederlage in Spiel 4 des Conference-Finales gegen die Anaheim Ducks eine schwere Oberschenkelverletzung zugezogen. Er musste operiert werden und steht seinem Team deshalb erst zur kommenden Saison wieder zur Verfügung.
Zum Zeitpunkt seines Ausfalls war er mit mit 13 Punkten (drei Tore, zehn Vorlagen) bester Scorer der Predators in den Playoffs. Seine zehn Assists und seine Erfolgsquote von 54 Prozent bei den Bullys sind immer noch unübertroffen. Aktueller Top-Scorer ist Filip Forsberg mit 15 Punkten (acht Tore, sieben Vorlagen). In den beiden Finalspielen gegen die Penguins ging er bislang allerdings leer aus. Seine Ladehemmung dürfte neben Johansens Verletzung ein wichtiger Grund für Nashvilles mangelnde Torausbeute sein.
Der zum Zuschauen verurteilte Johansen glaubt dennoch weiterhin fest an die Mannschaft. "Ich bin stolz auf die Jungs. Sie haben so lange auf dieses Finale hingearbeitet und werden in den beiden Heimspielen alles geben. Davon bin ich felsenfest überzeugt", sagte er am Donnerstag den Medien.
Coach Laviolette will sich durch die fehlenden Resultate ebenso wenig beirren lassen und schenkt den bestehenden Formationen weiter das Vertrauen. "Es wird keine Veränderungen innerhalb der Reihen geben", machte er gegenüber Pressevertretern deutlich. "Natürlich müssen wir in der Offensive einige Dinge verbessern, vor allem die Chancenverwertung. Wir haben heute manches analysiert und werden versuchen, am Samstag das Steuer herumzureißen", fügte er hinzu.
Die Hoffnungen der Predators ruhen dabei auch auf dem Publikum in der Bridgestone Arena. Mit seiner frenetischen Anfeuerung hat es die Mannschaft durch die Playoffs bis ins Finale getragen. "Die Menge wird wieder das gesamte Team elektrisieren und mit der nötigen Energie versorgen. Wir werden diesmal Wege finden, um besser zu verteidigen und Murray zu bezwingen - keine Frage. Wir sind bereit", verkündete Kapitän Fisher selbstbewusst.
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Sein Trainer pflichtete ihm bei. "Das Umfeld ist fantastisch. Die Fans haben uns während der gesamten Hauptrunde und in den Playoffs enorm angefeuert. Jetzt, im Finale wird die Unterstützung sicherlich noch frenetischer. Ich weiß, dass die Jungs gerne zu Hause spielen, zumal wir hier ja auch recht erfolgreich gewesen sind. Das alles sind gute Vorzeichen", meinte Laviolette. Die Vorfreude auf wohltuendere Klänge als zuletzt in Pittsburgh ist ihm deutlich anzumerken.
Das Spiel 3 der Finalserie um den Stanley Cup findet am Samstag in der Bridgestone Arena in Nashville statt. Beginn ist um 19 Uhr Ortszeit (Sonntag, 2 Uhr MESZ)