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Mit stehenden Ovationen schickten die 18.400 Zuschauer die Edmonton Oilers und die Kölner Haie nach Spielende in die Kabine. Zuvor hatten sie in der ausverkauften Lanxess Arena ein denkwürdiges Match bei der NHL Global Series Challenge 2018 gesehen. In dem setzte sich der große Favorit aus der NHL erst in der Verlängerung durch. Den Siegtreffer zum 4:3 erzielte Ryan Strome in der dritten Minute der Overtime. Das Spiel war eine Werbung fürs Eishockey und dürfte den Weg für ein reguläres NHL-Spiel in Deutschland in nächster Zukunft bereitet haben.

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Bereits vor Beginn der Partie hatte NHL Deputy Commissioner Bill Daly sich entsprechend geäußert. Für die NHL-Offiziellen war das Duell der Global Series Challenge zwischen den Oilers und den Haien so etwas wie ein letzter Test. "Wir wissen, dass Eishockey in Deutschland eine große Bedeutung hat. Das freut uns und wenn wir mit einem unserer Teams dazu beitragen können, diesen Sport noch populärer zu machen, tun wir das gerne.", sagte Daly.
Vom enormen Zuspruch der Fans war er begeistert. "Als ich heute ins Hotel gekommen bin, haben 30 bis 40 Leute gewartet, nur um einen Spieler der Edmonton Oilers zu sehen. Ich erlaube mir jetzt schon zu sagen, dass das Gastspiel der NHL in Köln ein voller Erfolg ist. Die Oilers haben die zwei Tage hier genossen und sind von den Leuten in der Stadt mit unglaublicher Herzlichkeit aufgenommen worden." Laut Daly müssen sich die NHL-Fans in Deutschland nicht mehr allzu lange gedulden, bevor sie ein Hauptrundenduell der Liga serviert bekommen. "Unser Ziel ist es, bald wieder hierher zu kommen", betonte er. Allerdings wollte er diese Aussage nicht allein auf Köln bezogen wissen. Die Stadt sei eine Option unter mehreren, ließ Daly wissen.

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Die Protagonisten auf dem Eis zeigten sich ebenfalls begeistert, was sich da bei der Global Series Challenge in der Lanxess Arena abgespielt hatte. "Es ist toll, wie die Fans mitgegangen sind", sagte Leon Draisaitl. Der gebürtige Kölner wusste wohl als Einziger, wie laut es in der Halle zugehen würde und was die Oilers erwartet. Die Zuschauer empfingen Draisaitl bei der Mannschaftsvorstellung mit donnerndem Applaus. "Sie lieben aus irgendeinem Grund meinen Nachnamen", meinte er mit einem Augenzwinkern. Draisaitl stand bei diesem Match zusammen mit Tobias Rieder in der Startaufstellung. Dritter im Bunde ihrer Sturmformation war Milan Lucic. "Es war cool, ein wenig Deutsch sprechen zu können in meiner Reihe", kommentierte Draisaitl. Rieder pflichtete ihm postwendend bei. "Ich hätte es nicht besser ausdrücken können", meinte er. Rieder schoss die Oilers an diesem Abend auf Zuspiel von Draisaitl im ersten Drittel mit 1:0 in Führung.
Edmontons Kapitän Connor McDavid war angetan vom Vergleich gegen die Haie. "Es hat viel Spaß gemacht, heute gegen sie zu spielen", sagte er. Ein dickes Lob zollte er den Fans. "Sie sind einfach unglaublich, gehen lautstark mit und verleihen dem Spiel dadurch viel Energie. Es wäre interessant, hier mal ein reguläres Saisonspiel auszutragen", so McDavid.
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Die Einheimischen genossen den Vergleich gegen die Oilers ebenso in vollen Zügen. "Das war ein tolles Event für uns Spieler und natürlich auch für die Fans", sagte Kölns Kapitän Moritz Müller. Der Haie-Verteidiger hatte den Treffer zum 2:2-Ausgleich erzielt. "Wir wollten unsere Liga heute würdig vertreten. Das ist uns ganz gut gelungen, würde ich sagen. Die Stimmung war phantastisch, wie bei der Heim-WM. Es ist immer eine tolle Sache, wenn die Arena voll ist", sagte der Mannschaftsführer.
Zu den Helden des Abends in Reihen der Kölner zählte Torhüter Hannibal Weitzmann. Er wurde zu Beginn des zweiten Drittels eingewechselt und parierte eine Reihe von Schüssen der Oilers. "Es war ein tolles Gefühl zu sehen, dass wir auch Eishockey spielen können." Weitzmann stand übrigens zum ersten Mal in der Lanxess Arena auf dem Eis. "Und dann gleich gegen ein NHL-Team vor dieser tollen Kulisse antreten zu dürfen, ist schlicht und ergreifend unglaublich", betonte er.