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Bei 33 Grad Celsius, gefühlten 40, versammelten sich schon am frühen Nachmittag voller Vorfreude die Massen auf dem Areal vor der T-Mobile Arena, wo am Montag um 17:00 Uhr Ortszeit Spiel 1 des Stanley Cup Finales 2018 zwischen den Washington Capitals und den Vegas Golden Knights stattfinden sollte. Trikots in grau und weiß mit einem Ritterhelm in gold und silber war an diesem Spätfrühlingstag das angesagte Bekleidungsstück in der Welthauptstadt des Entertainments.

Vor noch nicht einmal acht Monaten haben die Golden Knights ihren Spielbetrieb in der NHL aufgenommen und nun standen sie tatsächlich im Endspiel um den begehrtesten Pokal des Eishockeysports. Die Golden Knights lösten eine Welle der Begeisterung in der 600.000 Einwohner-Metropole aus. Sie eroberten mit ihrem engagierten Auftreten schon während der regulären Saison im Handumdrehen die Herzen der Bewohner und wurden zum Tagesgespräch am Las Vegas Strip.
Glücklich schätzen durften sich jene Fans, die eines der begehrten Tickets für das Finale erhalten hatten. Sie waren nicht nur dabei sondern mittendrin. Sie gaben alles, um ihr Team nach vorne zu treiben.
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Angefeuert von über 18.000 Kehlen stürmten die Golden Knights zu einem 6:4-Sieg.
"Das war verrückt. Normalerweise schaust du beim Warm-up auf die Pucks, doch ich blickte hoch und sah, dass alle Sitze schon belegt waren. Ich bekam eine Gänsehaut. Diese Atmosphäre war die Vegas-Atmosphäre und die Fans standen die ganze Zeit hinter uns. Daraus haben wir schon das ganze Jahr unsere Energie gezogen. Die Fans sind großartig und sie haben es heute Abend gebracht", beschrieb Ryan Reaves, Vegas Torschütze zum 4:4-Ausgleich, gegenüber NHL.com/de seinen Gefühlszustand.
Niemanden hielt es mehr auf den Sitzen als Colin Miller in der achten Spielminute das erste Überzahlspiel zur 1:0-Führung nutzte und die Geräuschkulisse nahm auch nicht ab, nachdem die Capitals im ersten Durchgang und zu Beginn des Schlussdrittels zweimal in Führung gegangen waren. Der Glaube, dass ihre Golden Knights das Spiel noch drehen werden, erhielt dadurch keinen Dämpfer. Es kam nicht von ungefähr, dass den Golden Knights zweimal postwendend der Ausgleich gelang und Tomas Nosek gut zehn Minuten vor Spielende mit dem 5:4-Führungstor und mit einem Empty Netter, als noch drei Sekunden auf der Uhr standen, den Sack zumachte.

Vegas Verteidiger Nate Schmidt sah die Unterstützung der Fans als mitverantwortlich an, dass sie diese Partie noch drehen konnten: "Es gab viele Up und Downs. Da glaubst du, dass das Spiel in deine Richtung läuft - du triffst und dann schießen die wieder ein Tor. Es gab eine Menge Emotionen, die du versuchen musst, in den Griff zu bekommen. Das war ein emotionales Spiel für jeden. Die Fans waren heute Abend enorm wertvoll. Sie brachten unsere Jungs erst so richtig in Fahrt. Ich sag's dir. Wenn du diese Energie spürst, vor allem auf der Bank, dann schaffst du es. Es prickelt in der Luft und das ist etwas, von dem wir uns wirklich ernähren."
Auch die Spieler der Capitals hatten eine solche Stimmung in der Arena nicht erwartet.
"Absolut. Das war eine Wahnsinnsatmosphäre. Unglaublich, wie populär Eishockey hier geworden ist. Es hat mir Spaß gemacht. Es wäre lustiger gewesen, wenn ... Spiel 2 am Mittwoch werden wir bereit auf das sein", blickte Nicklas Backstrom ebenso bereits nach vorne, wie auch Washingtons Schlussmann Braden Holtby.
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Das ist etwas, das wir ausblenden müssen - diese Lautstärke in dem Gebäude. Es fällt einem schwer auf dem Eis zu kommunizieren, wenn es so laut ist. Du musst wirklich genau wissen, wo deine Mitspieler stehen und du musst dir gegenseitig vertrauen. Wir wissen, wie gut wir sind und wir wissen, dass wir noch besser werden müssen. Für Spiel 2 werden wir bereit sein."
Spiel 2 des Stanley Cup Finales findet in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag erneut in der T-Mobile Arena von Las Vegas statt.