Gavin McKenna

Nach dem Draft ist vor dem Draft, ist die alljährliche Devise. Der nächste Jahrgang für den NHL Draft 2026 steht bereits in den Startlöchern und arbeitet darauf hin, die Scouts von sich zu überzeugen. Angeführt wird die nächste Gruppe junger Spieler von Ausnahmetalent Gavin McKenna, dem Cousin von Connor Bedard von den Chicago Blackhawks. Ein weiterer beachtenswerter Kandidat ist Lars Steiner, das größte Schweizer Offensivtalent seit Jahren.

Hier ist ein erster Überblick über den Draft-Jahrgang 2026:

McKenna lässt die Konkurrenz weit hinter sich

Außenstürmer McKenna ist eine Klasse für sich und die klare Nummer eins des Jahrgangs. Er ist ein unglaublicher Skater und Techniker, der kaum vom Puck zu trennen ist und fleißig Punkte sammelt. McKenna geht bereits in seine vierte Saison für die Medicine Hat Tigers in der Western Hockey League (WHL).

In der Saison 2022/23, während der er seinen 15. Geburtstag feierte, erzielte er in nur 16 Spielen 18 Punkte (vier Tore, 14 Assists). In seiner ersten vollen WHL-Spielzeit sammelte er 97 Punkte (34 Tore, 63 Assists) in 61 Partien, wurde zum CHL Rookie des Jahres gewählt, schaffte es ins All-Rookie Team und ins Third All-Star Team. In der abgelaufenen Saison war er mit 129 Punkten (41 Tore, 88 Assists) der zweitbeste Scorer hinter dem knapp drei Jahre älteren und bereits von den Washington Capitals gedrafteten Andrew Cristall. McKenna wurde zum CHL Spieler des Jahres gewählt und gewann mit den Tigers die WHL-Meisterschaft.

Gesunde Mischung aus Verteidigern und Stürmern in Nordamerika

Der nächste Jahrgang scheint mehr Tiefe zu haben als der des Draft 2025 und nicht so offensivlastig zu sein. Unter den nordamerikanischen Spitzenspielern halten sich Verteidiger und Angreifer die Waage. Hinter McKenna folgen unter anderem die Stürmer Ethan Belchetz und Ryan Roobroeck sowie die Verteidiger Ryan Lin und Keaton Verhoeff. Auffällig ist, dass der 1,80 Meter große Lin der einzige Spieler des Quartetts ist, der nicht mit Leichtigkeit die Marke von 1,90 Meter knackt.

Die vier Kanadier haben sehr unterschiedliche Stärken und Spielstile, obwohl Belchetz und Roobroeck eine sehr ähnliche Statur haben. Beide haben einen guten Schuss, Roobroeck verlässt sich aber eher auf seine läuferischen Fähigkeiten, während Belchetz deutlich körperbetonter spielt und sich gerne mit der Brechstange durchsetzt.

Lin kontrolliert das Spiel durch eine Kombination aus beeindruckendem Skating und hoher Spielintelligenz. Verhoeff kann läuferisch nicht mit ihm mithalten, hat aber ebenfalls eine gute Übersicht, ist zuverlässig in der Defensive und hat einen mächtigen Schuss.

Vielversprechende Gruppen aus Schweden, Tschechien, Slowakei

Der Draft 2025 war besonders in den ersten 20 Picks sehr von Kanadiern dominiert. Das könnte nächstes Jahr ganz anders aussehen, denn Schweden, Tschechien und die Slowakei schicken einen starken Jahrgang ins Rennen.

Die Schweden werden angeführt von Außenstürmer Ivar Stenberg, dem vielleicht besten Spieler hinter McKenna. Stenberg dominierte die schwedische U20-Liga und schaffte den Sprung in die SHL-Mannschaft von Frölunda. Dort sammelte er in 25 Spielen seine ersten drei Punkte (ein Tor, zwei Assists). Zu ihm gesellen sich Center Viggo Bjorck und Rechtsaußen Elton Hermansson als Schwedens Spitzenkandidaten.

Aus Tschechien dürfen sich die beiden Flügelspieler Adam Novotny und Simon Katolicky Hoffnungen auf eine gute Position machen. Besonders Novotny ist ein beachtenswertes Talent und geht bereits in seine dritte Saison für Mountfield HK in der höchsten tschechischen Spielklasse.

Die Slowakei hat zahlreiche Eisen im Feuer, angeführt von Stürmer Adam Nemec, der vergangene Saison für HK Nitra in der slowakischen Spitzenliga bereits sieben Punkte (drei Tore, vier Assists) in 20 Spielen erzielte. Mit ihm bilden Außenstürmer Tobias Tomik und Verteidiger Vladimir Dravecky das Spitzentrio der Slowakei.

Die Schweiz hat einen Kandidaten für die erste Runde

Die Schweiz darf sich wieder Hoffnung auf einen frühen Pick machen. Mit Lars Steiner bereitet sich in Nordamerika aktuell das größte Schweizer Offensivtalent seit Jahren auf den NHL Draft vor.

Steiner machte im Sommer 2024 den Schritt vom HC Davos zu den Rouyn-Noranda Huskies, dem ehemaligen Team von Sven Andrighetto und Timo Meier, in der QMJHL. Der rechte Flügelspieler legte eine überragende erste Saison hin und war mit 60 Punkten (23 Tore, 37 Assists) der zweitbeste Scorer, Torjäger und Vorbereiter unter allen Rookies der Liga. Nur der eineinhalb Jahre ältere Matvei Gridin, den die Calgary Flames bereits 2024 gedraftet hatten, übertraf ihn in allen Kategorien.

Steiner glänzt in der Offensive durch Vielseitigkeit und Kreativität. Er kann seine Mitspieler in Szene setzen, hat aber auch selbst einen beeindruckenden Torinstinkt und einen extrem gefährlichen Schuss. Steiner hat definitiv gute Chancen auf die erste Runde und könnte sich mit einer überzeugenden Saison weit nach vorne spielen.

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