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Die Edmonton Oilers haben das Verfolgerduell in der Pacific Division gegen die Los Angeles Kings am Donnerstagabend im Rogers Place mit 4:1 gewonnen. Damit haben die Oilers Rang zwei gefestigt, sogar die Tabellenführung ist jetzt zum Greifen nahe. Edmontons Superstars Connor McDavid (1-2-3) und Leon Draisaitl (0-3-3) lieferten jeweils ein Drei-Punkte-Spiel und stellten die Playoff-Tauglichkeit ihrer Mannschaft eindrucksvoll unter Beweis.

Edmonton kann auch Körper

Können die Oilers auch in den physisch-geprägten Stanley Cup Playoffs bestehen? Diese Frage stellt sich bereits seit Jahren. Anders als in der regulären Saison geht es in der Endrunde deutlich physischer zu, Verteidigung und Torwart geraten mehr unter Druck.

Nach einem gefühlten Playoff-Spiel gegen die Kings darf diese Frage mit „Ja“ beantwortet werden: Edmonton dominierte gegen die physisch starke Mannschaft aus Kalifornien das Körperspiel (49:32 Checks), Torwart Stuart Skinner überzeugte mit einer starken Leistung (32 Saves, 97 Prozent Fangquote) und die Offensive präsentierte sich angesichts von 20:33 Torschüssen sehr effizient.

Spielbericht: EDM 4, LAK 1

„Es ist immer schwer gegen diese Jungs“, sagte Kapitän McDavid. „Sie sind so solide, wie sie nur sein können, spielen strukturiert und verantwortungsvoll. Sie sind gut, weshalb es immer schwer für uns ist. Es braucht ein geduldiges und reifes Spiel. Ich finde, dass wir das heute auf allen Ebenen gezeigt haben.“

Abwehrchef Darnell Nurse (sieben Checks) führte die „Hit-Parade“ an, doch auch die Stürmer Evander Kane (sechs), Adam Henrique (sechs), Ryan Nugent-Hopkins (fünf) und sogar McDavid (fünf) teilten kräftig aus.

„Wir kennen diese Spiele: Es wird viel gecheckt, wir müssen auch mal defensiv spielen und können damit umgehen. Wir fühlen uns wohl damit, glauben an uns und haben gezeigt, dass wir es können“, so McDavid. „Wir versuchen, hier in dieser Kabine etwas aufzubauen. Es geht darum, dass jeder etwas zum Sieg beiträgt. Darauf konzentrieren wir uns schon die ganze Saison.“

Draisaitl & McDavid kreieren zum 117. Mal ein Tor

Der Beitrag von McDavid und Draisaitl war einmal mehr enorm hoch. Beide lieferten ein Drei-Punkte-Spiel und wirkten zweimal in dieser Partie sowie bereits zum 117. Mal in ihrer NHL-Karriere bei einem Treffer zusammen. Damit überholte dieses „Duo Infernale“ das langjährige Gespann Alex Ovechkin und Niklas Backstrom (Washington Capitals, 116). Unter allen noch aktiven NHLern kommen nur Anze Kopitar und Drew Doughty (Los Angeles Kings, 122) sowie Sidney Crosby und Kris Letang (Pittsburgh Penguins, 119) auf mehr Co-Produktionen bei Toren.

LAK@EDM: McDavid stoppt den Puck und befördert diesen ins Tor

Während die Tore-Serien von Draisaitl (fünf Spiele, fünf Tore) und Zach Hyman (vier Spiele, fünf Tore) rissen, baute McDavid seine Multi-Punkte-Serie auf sechs Spiele (2-14-16) aus. Draisaitl verlängerte seine Punkteserie auf ebenfalls sechs Partien (5-5-10).

Torwart Skinner in Playoff-Form

Unter den „Three Stars of the Game“ tauchte neben McDavid (1st Star) und Draisaitl (3rd Star) auch Torwart Skinner (2nd Star) auf.

„Wie schon viele Male hat er den Unterschied ausgemacht und richtig gut gespielt“, sagte Oilers-Trainer Kris Knoblauch über Skinner. „Du erhoffst dir von deinem Torhüter immer, dass er einen wichtigen Save in einem wichtigen Moment zeigt. Heute hat er genau das getan.“

Seit dem Jahreswechsel kommt kein NHL-Torwart auf mehr Siege als Skinner (19), auch kann er seit dem 1. Januar mit 91,8 Prozent Fangquote und einem Gegentorschnitt von 2,42 glänzen. In Edmonton präsentiert sich also auch die jahrelange Problemposition als „Playoff-ready“ (bereit für die Playoffs).

Wiedersehen in den Stanley Cup Playoffs?

Durch den Sieg gegen den Verfolger bauten die Oilers (44-23-4) den Vorsprung auf die Kings (38-23-11) auf fünf Punkte aus. Edmonton darf nun sogar nach oben schauen, denn Pacific-Spitzenreiter Vancouver Canucks (45-20-8) ist nur noch sechs Zähler entfernt, bei zwei absolvierten Spielen mehr.

Los Angeles rutschte dagegen auf Rang vier und damit auf den zweiten Wildcard-Platz in der Western Conference ab. Die Vegas Golden Knights (40-25-8) haben sich zwischen Oilers und Kings geschoben.

Ein Treffen zwischen beiden in der 1. Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 scheint ein realistisches Szenario zu sein.

„Ich würde mir wünschen, dass wir gegen sie spielen würden“, sagte Skinner. „Diese Jungs spielen in jeder Partie hart und wissen, wie sie gegen uns spielen müssen. Es sind immer packende Duelle gegen sie. Sollten wir auf sie treffen, dürfte das sehr spannend werden. Für uns war es ein schöner Sieg, der uns mehr Spielraum für einen Heimvorteil gibt.“

LAK@EDM: Draisaitl gelingen drei Assists

„Sollten wir in den Playoffs auf sie treffen, werden sie ihr Spiel auf ein neues Niveau heben“, glaubt Knoblauch. „Wir müssen dann wiederum unser Spiel verbessern.“

Auch Los Angeles, das die Saison-Serie gegen Edmonton mit 1:3 verlor (1-2-1), zieht seine Lehren. „Das Chancenverhältnis war ziemlich ausgeglichen. Am Ende haben sie ihre Chancen aber genutzt“, analysierte Kings-Interimstrainer Jim Hiller. „Wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Ihr Torwart hat gut gespielt. Wir müssen Tore schießen, wenn wir mit ihnen mithalten wollen.“

„Sie haben das heute gut gemacht und waren immer an uns dran“, sagte der Schweizer Flügelflitzer Kevin Fiala. „Es gab nicht viel Platz für uns.“

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