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Den Fans der Anaheim Ducks bietet sich beim Blick auf die Tabelle das gewohnt erfreuliche Bild. Die Kalifornier stehen einmal mehr an der Spitze der Pacific Division und der Western Conference. Neun Punkte nach vier Siegen, einer glatten Niederlage und einer Niederlage nach Penaltyschießen lautet die Zwischenbilanz der Ducks. Vergangene Saison belegten sie am Saisonende den zweiten Platz der Division, davor gab es fünf Mal in Folge den ersten Platz, zwei Mal führten sie zudem die gesamte Conference an.

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Dabei kämpfen die Ducks derzeit unter deutlich erschwerten Bedingungen um Punkte, sodass der Erfolg alles andere als selbstverständlich ist. Sie müssen auf wichtige Leistungsträger verzichten. Mit Ryan Getzlaf (Saison 2017/18: 56 Spiele, 11 Tore, 50 Assists), Ondrej Kase (66 Spiele, 20 Tore, 18 Assists) und Corey Perry (71 Spiele, 17 Tore, 32 Assists) fehlen drei der fünf Topscorer wegen Verletzungen. Davon lassen sich die Ducks jedoch nicht beirren. Mit einer Mischung aus Teamwork und harter Arbeit hangeln sie sich von Sieg zu Sieg.
In sechs Spielen mussten die Ducks zwei Mal ins Penaltyschießen. Einmal behielten sie dabei die Oberhand. Zwei weitere Spiele gewann Anaheim mit nur einem Tor Unterschied. Gegen die Dallas Stars gab die Mannschaft eine 3:0-Führung aus der Hand und verlor mit 3:5. Das klarste Ergebnis war ein 5:2-Sieg gegen die San Jose Sharks im ersten Spiel, bei dem die Ducks das Match nach einem 1:2-Rückstand durch drei Tore im Schlussabschnitt drehten. Auch beim jüngsten Auswärtssieg gegen die St. Louis Blues fiel das entscheidende Tor zum 3:2-Endstand erst in der 55. Minute.
"Wir haben nach der Niederlage gegen Dallas ein paar Dinge identifiziert, die wir in den Griff kriegen wollten", erklärte Siegtorschütze Andrew Cogliano. "Das haben wir heute größtenteils geschafft. Das war eine echte Energieleistung von unserem Team und vielleicht unser größter Sieg in dieser Saison. Das war ein wichtiges Spiel und ich glaube, das hat man gesehen."

ANA@STL: Cogliano erzielt ein PPG im 3. Drittel

Ob knapp oder eindeutig, ob mit den großen Stars oder ohne, die Mannschaft funktioniert und am Ende gehen die Punkte an Anaheim. Das geschieht bei den Ducks über eine geschlossene Teamleistung.
Während bei anderen Klubs die besten Spieler bereits zweistellige Punktewerte erzielt haben, ist der beste Scorer der Ducks Jakob Silfverberg mit sieben Zählern (drei Tore, vier Assists). Mit drei Treffern ist er auch der erfolgreichste Torschütze des Teams. Dafür haben bereits elf verschiedene Spieler getroffen. Zudem waren 17 der 22 eingesetzten Spieler an mindestens einem Tor direkt beteiligt.
"Wir haben nicht so viel Offensive geschaffen, wie wir eigentlich wollten", sagte Stürmer Jakob Silfverberg nach dem Sieg im Penaltyschießen gegen die Detroit Red Wings vor einer Woche. "Der Sieg war daher glücklich. Aber wenn man dahin geht, wo es weh tut, dann verdient man sich dieses Glück eben manchmal."
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Auf die Torhüter ist ebenfalls Verlass. Ryan Miller startete in einem Spiel und wurde einmal eingewechselt. Er kommt auf eine Fangquote von 94,6 Prozent und einen Gegentorschnitt von 1,51. Stammtorwart John Gibson begann die übrigen fünf Partien und hat 94,4 Prozent Fangquote, 2,07 Gegentore pro Spiel und einen Shutout zu Buche stehen. Dank der beiden Torleute mussten die Ducks die drittwenigsten Gegentore pro Spiel (2,17) in der gesamten NHL hinnehmen, obwohl sie die drittmeisten Schüsse auf das eigene Tor (36,0) zuließen.
Auch wenn Ducks-Trainer Randy Carlyle den Schlüssel fand, um ohne wichtige Spieler das Optimale aus seiner Mannschaft herauszuholen, freut man sich auf die baldige Rückkehr des ein oder anderen Leistungsträgers. Getzlaf trainiert nach seiner Leistenverletzung bereits wieder mit. Der Kapitän könnte dem Team einen zusätzlichen Energieschub, mehr Durchschlagskraft in der Offensive und mehr Stabilität verleihen.