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Der Start für die reguläre Saison 2020/21 in der NHL ist für den 13. Januar vorgesehen. Zur Einstimmung präsentiert NHL.com/de eine Serie mit den drei wichtigsten Fragen, mit denen sich die 31 Teams auseinandersetzen müssen. Zunächst beschäftigen wir uns mit den sieben Mannschaften, die sich nicht für die Postseason qualifiziert hatten.

In dieser Ausgabe: San Jose Sharks
Mit einer enttäuschenden Saisonbilanz von 29-36-5 belegten die als Mitfavorit in die Spielzeit 2019/20 gestarteten San Jose Sharks in der 31er-Liga am Ende lediglich Platz 29. Für ein Team, das vor Saisonstart noch selbstbewusst verkündete, um den Stanley Cup mitspielen zu wollen, war das ein gewaltiger Rückschlag, der den Machern in San Jose allen Grund geliefert hätte, in der Offseason den Kader von Grund auf neu auszurichten. Das ist jedoch nicht geschehen.
In Nordkalifornien vertrauen die Verantwortlichen größtenteils ihrem bisherigen Personal. Es gab im Verlauf der Wechselperiode nur marginale Veränderungen. Auch Trainer Bob Boughner, der mitten in der vergangenen Saison Peter DeBoer abgelöst hatte, bekommt eine weitere Chance, die Mannschaft in die Erfolgsspur zurückzubringen.

SJSharks

Ob es die Sharks tatsächlich schaffen, in der kommenden Saison in der oberen Tabellenhälfte mitzumischen, hängt von unterschiedlichen Aspekten ab.
1. Gelingt dem Team ein besserer Start?
Mitentscheidend für das schwache Abschneiden im Vorjahr war ein extrem schwacher Start. Gleich vier Niederlagen in Serie zum Auftakt waren keine gute Ausgangslage für die Mannschaft. Nach 15 Spielen lautete die Bilanz der Sharks 4-10-1. Der Druck, den Rückstand wettzumachen, wuchs von Partie zu Partie. Und je länger dem Team dieses Unterfangen nicht gelang, desto größer wurde die Unruhe und die Unzufriedenheit im Umfeld des Klubs.
Will man sich die Skeptiker diesmal direkt vom Hals halten, ist ein guter Saisonstart für die Sharks unabdingbar. Sollte es hingegen erneut mit einigen Niederlagen losgehen, dürfte sich die Situation in San Jose rasch zuspitzen.
2. Was machen Meier, Bergmann und Wiederer?
Der Schweizer Timo Meier gehörte in der Vorsaison zu den wenigen Lichtblicken in der Mannschaft. Mit 49 Punkten (22 Tore, 27 Assists) war er Top-Scorer der Sharks. Auf seine Qualitäten als Punktesammler ist die Vertretung aus San Jose auch in der neuen Spielzeit angewiesen, wenn sie den Sprung unter die ersten Vier der West Division und damit den Einzug in die Stanley Cup Playoffs schaffen will.

Meier toppt zum dritten Mal die Marke von 20 Toren

Deutlich tiefer als für Meier liegt die Messlatte für die beiden deutschen Angreifer Lean Bergmann und Manuel Wiederer. Sie wollen sich zunächst einmal einen festen Platz im NHL-Team von San Jose erkämpfen. Während Wiederer bisher noch keinen NHL-Einsatz vorzuweisen hat, stand Bergmann bereits einige Male für die Sharks auf dem Eis. In der Vorsaison bestritt er zwölf Begegnungen, in denen ihm eine Torvorlage gelang. Im bevorstehenden Trainingscamp will er alles dafür tun, um zu Saisonbeginn zum Aufgebot der Sharks zu gehören.
Wiederer zeigte sich vor Kurzem ebenfalls optimistisch, was sein NHL-Debüt betrifft. "Ich denke, dass die Chancen weiter gut sind. Ich bin jetzt hundertprozentig gesund und kann daher auch meine volle Leistung zeigen. Ich werde so lange wie möglich versuchen, dass ich es in die NHL schaffe. Auch wenn ich schon einiges erlebt habe in meiner Karriere, sehe ich mich immer noch als jung an", sagte der 24-Jährige gegenüber NHL.com/de.
3. Was passiert auf der Torhüterposition?
Insgesamt 226 Gegentore in 70 Hauptrundenspielen waren im Vorjahr ein wesentlicher Grund dafür, dass es die Sharks nicht ins Feld der 24 Postseason-Teilnehmer schafften. Der erfahrene Torhüter Martin Jones (30) benötigt dringend ein besseres Jahr als in der Vorsaison und muss seine vielen Kritiker Lügen strafen. Der Goalie startete 2019/20 in 40 Begegnungen im Kasten der Sharks, konnte dabei jedoch lediglich 17 Siege einfahren. Ein Gegentorschnitt von 3,00 war eindeutig zu schlecht, um seine Mannschaft in die Playoffs zu führen. Von Jones muss wieder mehr kommen, wenn es in San Jose im Frühjahr 2021 die erhofften K.o.-Spiele geben soll.
Mit Devan Dubnyk (34, kam von den Minnesota Wild) steht ab sofort ein zweiter Routinier für die Torhüterposition bereit. Er soll Jones unter Druck setzen und darf sich sogar selbst Hoffnungen auf den Job als Nummer eins machen, wenn dessen Steigerung ausbleibt. Entsprechend selbstbewusst gab sich Dubnyk kurz nach seiner Verpflichtung: "Ich bin mir sicher, dass ich noch weiß, wie man Pucks stoppt. Ich habe eine Menge Selbstvertrauen und will bei einem starken Hockey-Team beweisen, wie gut ich bin."