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Die Hälfte der NHL-Hauptrunde 2016-17 ist gespielt. Einige Schlagzeilen der vergangenen Wochen gehörten Spielern aus dem deutschsprachigen Raum. NHL.com/de hat sich die Leistungsnachweise der Akteure aus Deutschland und Österreich genauer angesehen. Hier ist ihre Bilanz (geordnet nach der Zahl der Einsätze):

Leon Draisaitl, Edmonton Oilers
Der 21-jährige Kölner spielt eine überragende Saison. Er ist auf dem besten Weg, den deutschen Scorer-Rekord in der NHL von 56 Punkten - gehalten von Marco Sturm und Jochen Hecht - zu knacken. In der vereinsinternen Scorer-Wertung der Oilers liegt er hinter Superstar Connor McDavid auf Platz 2. In dieser Saison gelangen Draisaitl bereits fünf Drei-Punkte-Spiele. In drei weiteren Begegnungen verbuchte er zwei Zähler. Mit seinem Klub befindet er sich derzeit klar auf Playoff-Kurs. Für Draisaitl wäre die Endrunden-Teilnahme eine Premiere, für die Oilers das Ende einer zehnjährigen Durststrecke.
Bilanz: 44 Spiele, 38 Punkte (16 Tore, 22 Vorlagen)
Michael Grabner, New York Rangers
Der Villacher machte im bisherigen Saisonverlauf als Goalgetter von sich reden. Und zwar in einem Ausmaß, das im Vorfeld so niemand erwartet hatte. In der Rangers-Torschützenliste steht Grabner derzeit an der Spitze. Beim 5:4 gegen die Columbus Blue Jackets am 7. Januar gelangen ihm drei Tore und eine Vorlage. Drei Tage zuvor hatte er beim Sieg gegen die Philadelphia Flyers einen Doppelpack geschnürt. Folgerichtig wurde er als Spieler der Woche mit einem First Star ausgezeichnet - zum zweiten Mal in seiner Karriere. Sollte er in dem bisherigen Rhythmus weiterpunkten, könnte er seine eigene Rekordmarke von 52 Zählern aus der Spielzeit 2010-11 überbieten.
Bilanz: 42 Spiele, 27 Punkte (19 Tore, 8 Vorlagen)

Tobias Rieder, Arizona Coyotes
Nach einer monatelangen Hängepartie hatten sich der Landshuter und die Coyotes kurz vor Saisonbeginn auf einen neuen Zweijahresvertrag verständigt. Eine Entscheidung, von der beide Seiten profitierten. Für den Verein ist Rieder mit seiner Schnelligkeit offensiv wie defensiv wertvoll. Der Stürmer wiederum weiß, dass er bei den Coyotes regelmäßig zum Einsatz kommt. Wie im vergangenen Jahr dürfte die Saison für Rieder jedoch nach der Hauptrunde beendet sein. Denn bei der Vergabe der Playoff-Plätze spielt Arizona nach Lage der Dinge keine Rolle.
Bilanz: 39 Spiele, 16 Punkte (8 Tore, 8 Vorlagen)

Michael Raffl, Philadelphia Flyers
Der 28-jährige Villacher hat den Ruf einer stürmenden Arbeitsbiene. In den vergangenen drei Jahren erzielte er für die Flyers im Schnitt 30 Punkte. Ob er diesen Wert in dieser Spielzeit noch erreicht, erscheint fraglich. Ein Grund dafür ist, dass der Außenstürmer wegen einer Verletzung einige Partien verpasste. Doch auch sonst hat er noch nicht den gleichmäßigen Flow der Vorjahre erreicht, was Tore und Vorlagen betrifft.
Bilanz: 34 Spiele, 11 Punkte (8 Tore, 3 Vorlagen)
Dennis Seidenberg, New York Islanders
Der 35-jährige Verteidiger gehört zu den Leistungsträgern der Islanders. Herausragend sein Wert von +17 in der Plus/Minus-Statistik. Mit seiner Erfahrung und seinen Führungsqualitäten verlieh er der in der ersten Saisonphase nicht immer sattelfesten Islanders-Defensive zusehends mehr Stabilität. Doch wie so oft in seiner Karriere wurde Seidenberg durch eine schwere Verletzung zeitweise zum Zuschauen verurteilt. Diesmal war es ein Kieferbruch, der ihn zu einer Pause zwang. Nach seinem Comeback knüpfte er jedoch nahtlos an die starken Auftritte vor der Verletzung an.
Bilanz: 33 Spiele, 13 Punkte (4 Tore, 9 Vorlagen)
Thomas Vanek, Detroit Red Wings
Wie wichtig Thomas Vanek für die Red Wings ist, wurde deutlich, als er sich Ende Oktober verletzte und seinem Team anschließend vier Wochen nicht zur Verfügung stand. Seine Offensivpower fehlte an allen Ecken und Enden. Zuletzt kamen die Mannschaft und Vanek immer besser in Fahrt. In den vergangenen zehn Spielen erzielte der Österreicher achtmal mindestens einen Scorer-Punkt. Gegen die Los Angeles Kings am 5. Januar zeichnete er sich zum ersten Mal in dieser Saison als Doppeltorschütze aus.
Bilanz: 31 Spiele, 27 Punkte (10 Tore, 17 Vorlagen)

Tom Kühnhackl, Pittsburgh Penguins
Für den Stanley-Cup-Gewinner verlief die Saison bislang durchwachsen. Im Oktober zählte Tom Kuhnhackl zur Stammformation. Seine Einsatzzeiten bewegten sich allerdings meist unter zehn Minuten. Anfang November strich ihn Trainer Mike Sullivan für einige Partien aus dem Kader. Am 26. November erzielte der 24 Jahre alte Landshuter gegen die New Jersey Devils seinen ersten Saisontreffer. Eine Verletzung Mitte Dezember warf ihn jedoch erneut zurück. Am 12. Januar feierte er gegen die Ottawa Senators sein Comeback. Die Erwartungshaltung an Kühnhackl im Verein und im Umfeld hat nach der märchenhaften Vorsaison deutlich zugenommen. Wenn er diesen Druck meistert und fit bleibt, wird er den Penguins im weiteren Verlauf des Jahres noch wertvolle Dienste leisten.
Bilanz: 24 Spiele, 5 Punkte (2 Tore, 3 Vorlagen)
Thomas Greiss, New York Islanders
Nach seinen starken Auftritten in den Playoffs der letzten Saison erwarteten viele, dass der 30-jährige Allgäuer bei den Islanders in dieser Spielzeit die Nummer 1 im Tor sein wird. Doch Coach Jack Capuano wollte sich nicht festlegen und ließ mal dem Deutschen, mal Jaroslav Halak starten. Damit war am Ende keinem von beiden wirklich gedient. So wechselten auch bei Greiss Licht und Schatten. Zuletzt zeigte er sich bei seinen Einsätzen von seiner besten Seite und stellte unter Beweis, dass er das Potenzial zur dauerhaften Nummer 1 besitzt.
Bilanz: 19 Spiele, 18 Starts, 10 Siege, Fangquote: 92,7 Prozent

Korbinian Holzer, Anaheim Ducks
Der 28-jährige Münchner hat bei den Ducks auch in dieser Serie wieder die Rolle des Ersatz-Verteidigers inne. Die erfüllt er gewohnt loyal. Bei seinen wenigen Einsätzen bewies er, wo seine Stärken liegen: im kompromisslosen Defensivspiel. Die Ducks gehören in dieser Saison zu den besten Teams im Westen. Die Teilnahme an den Playoffs scheint sicher. Für einige Experten gilt Anaheim sogar als Geheimfavorit für den Gewinn des Stanley Cups. Es bestehen daher gute Aussichten, dass Holzer noch die eine oder andere Einsatzchance bekommt.
Bilanz: 15 Spiele, 4 Punkte (0 Tore, 4 Vorlagen)
Philipp Grubauer, Washington Capitals
Für die Capitals ist es eigentlich ein gutes Omen, wenn der Rosenheimer eine Partie im Tor beginnt. Achtmal war das bislang in dieser Spielzeit der Fall, siebenmal hieß der Sieger Washington. Dennoch werden seine Dienste wie in den Jahren zuvor nur sporadisch in Anspruch genommen. Denn Grubauer hat das Problem, dass ihm mit Braden Holtby nicht nur einer der besten Torhüter der Branche vor der Nase sitzt, sondern zugleich ein ausgewiesener Vielspieler. Doch Grubauer erfüllte seine Pflicht: Er nahm die Reservistenrolle professionell hin und lieferte gute Leistungsnachweise, wenn er zum Einsatz kam.
Bilanz: 9 Spiele, 8 Starts, 7 Siege, Fangquote: 92,9 Prozent