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Kaum ist das Stanley Cup Finale vorüber, richtet sich der Blick bereits auf die kommende Saison. Die NHL Free Agency 2025 beginnt am 1. Juli um 12:00 Uhr Eastern Time (18:00 Uhr MESZ). Dies dürfte eine spannende Phase werden, denn die Verträge vieler Top-Stars laufen aus, sodass sie zum Unrestricted Free Agent (UFA) oder Restricted Free Agent (RFA) werden. Der Unterschied besteht darin, dass beim RFA die Transferrechte beim bisherigen Team verbleiben und durch Trade oder ein entsprechendes Angebot (Offer-Sheet mit Kompensation) abgelöst werden müssen. UFA können hingegen, wie der Name schon sagt uneingeschränkt frei wechseln. NHL.com/de nennt die Top-Stürmer der bevorstehenden Free Agency.

Mitchell Marner (Toronto Maple Leafs, RW, UFA)
Marner ist der Superstar der diesjährigen Free Agency. Der 28-Jährige hat bislang seine gesamte NHL-Karriere in Toronto verbracht. Doch nun stehen ihm alle Türen offen. In der zurückliegenden Saison erzielte er 102 Punkte (27 Tore, 75 Assists), war der fünftbeste Scorer und der drittbeste Vorlagengeber der NHL. Zuletzt kassierte er 10,9 Millionen US-Dollar pro Jahr. Eine Gehaltserhöhung dürfte ihm sicher sein. Aber wo? Nach dem Playoff-Aus gab er noch keine Prognose von sich. „Es ist so frisch, dass ich noch nicht über irgendetwas nachgedacht habe, was die Zukunft angeht“, sagte Marner, der während der Saison nicht mit den Maple Leafs verhandelt hatte: „In den kommenden Wochen werde ich mich mit meiner Frau zusammensetzen und anfangen zu reden und zu versuchen, über den nächsten Schritt zu entscheiden.“

FLA@TOR, Sp2: Marner trifft mit einem Distanzschuss

John Tavares (Toronto Maple Leafs, C, UFA)
Toronto könnte mit Tavares noch einen weiteren Top-Star verlieren. Der 34-jährige Routinier erzielte vergangene Saison 74 Punkte (38 Tore, 36 Assists) in 75 Spielen. Die ersten neun Jahre seiner NHL-Karriere verbrachte er bei den New York Islanders, ehe er nach Toronto wechselte und in den vergangenen sieben Jahren im Schnitt 11 Millionen Dollar pro Jahr verdiente. Klar ist, dass der Zwei-Wege-Center aufgrund seines Alters zukünftig weniger verdienen dürfte. Er signalisierte Bereitschaft, in Toronto zu bleiben. Fraglich ist allerdings, ob eine finanzielle Einigung zustande kommt. Es gibt nicht viele Top-Center auf dem Markt. Daher ist es gut möglich, dass andere Teams ihm lukrative Angebote unterbreiten.

Sam Bennett (Florida Panthers, C, UFA)
Der 29-Jährige ist der Unterschiedsspieler auf dem Wege zum Titel gewesen. Mit 15 Toren war Bennett der erfolgreichste Torjäger der Playoffs, führte die Panthers zum Gewinn des Stanley Cups und wurde mit der Conn Smythe Trophy als MVP der Playoffs ausgezeichnet. Sein nun endender Vertrag über vier Jahre brachte ihm durchschnittlich 4,425 Millionen Dollar ein. Er dürfte zukünftig viel mehr verdienen. Streng genommen hat er sich bereits zu Florida bekannt, denn bei den Feierlichkeiten schrie er ins Mikrofon: „I’m not leaving (ich werde nicht weggehen)!“ Klar ist aber auch: Der 29-Jährige dürfte auf dem Wunschzettel vieler Teams ganz oben stehen!

FLA@EDM Sp5: Tkachuks Schuss wird geblockt, Bennett im Nachschuss

Brad Marchand (Florida Panthers, C, UFA)
Mit Marchand wird noch ein weiterer Titelgewinner zum Free Agent, der in den Playoffs (10 Tore, 10 Assists) auftrumpfte. Die Situation von ihm ist allerdings eine andere als von Bennett, weil er bereits 37 Jahre alt ist. Er verdiente zuletzt 6,125 Millionen US-Dollar im Jahr. In seinem Alter wird kein langfristiger Vertrag mehr angestrebt. Es geht eher darum, noch weitere Titel zu gewinnen. Die Chance dafür wäre in Florida weiterhin groß. Daher sagte er nach dem Gewinn des Stanley Cups: „Es ist eine unglaubliche Truppe hier. Ich habe jede Sekunde davon genossen und hoffentlich kann es so weitergehen.“

Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets, LW, UFA)
Wer einen Top-Spieler für den linken Flügel sucht, kommt an dem 29-Jährigen kaum vorbei. Vergangene Saison gelangen ihm 24 Tore und 39 Assists bei einer Eiszeit von durchschnittlich nur 15:48 Minuten. Nachdem er zuletzt durchschnittlich 6 Millionen US-Dollar im Jahr verdiente, kann er nun deutlich mehr fordern. Die Jets signalisierten Bereitschaft zu einem langfristigen Vertrag. Dies würde auch seinen Mannschaftskameraden Kyle Connor freuen: „Er ist einer unserer besten Spieler und prägt das Spiel enorm, wenn er auf dem Eis steht.“ Ehlers dürfte jedoch den Markt testen wollen, ehe er eine Entscheidung trifft.

Pius Suter (Vancouver Canucks, C, UFA)
Der Schweizer dürfte ein begehrter Free Agent sein, denn sein Preis-Leistungs-Verhältnis war zuletzt überragend. Dem 29-Jährigen gelangen vergangene Saison 25 Tore und 21 Assists – und das für ein Gehalt von „nur“ 1,6 Millionen US-Dollar im Jahr. Zeitweise war er sogar der Top-Scorer seiner Mannschaft. Sein Mitspieler Tyler Myers sagte im März: „Er hat sich bei uns enorm gesteigert, spielt viele Minuten und wirklich gutes Eishockey für uns.“ Eine Vertragsverlängerung in Vancouver erscheint möglich, wird aber nicht die einzige Option sein.

JJ Peterka (Buffalo Sabres, RW, RFA)
Mit 27 Toren und 41 Assists war der 23-jährige Deutsche der zweitbeste Scorer von Buffalo. Grundsätzlich fühlt sich Peterka bei den Sabres wohl. Ende März sagte er bei „Schlagschuss – dem offiziellen Podcast von NHL.com/de“: „Meine Zukunft liegt in Buffalo.“ Da er ein Restricted Free Agent ist, haben die Sabres seine Zukunft zwar in der Hand. Aber: Andere Teams könnten mit einem Angebot den Preis nach oben treiben und somit einen Wechsel forcieren. Peterka vereint Schnelligkeit, Vielseitigkeit, Einsatzbereitschaft sowie Effektivität und dürfte daher für viele Teams von Interesse sein.

Nachtrag vom 26.6.: Peterka wurde zu den Utah Mammoth transferiert und hat dort einen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnet.

Marco Rossi (Minnesota Wild, C, RFA)
Mit Marco Rossi wird noch ein weiterer Spieler aus dem deutschsprachigen Raum zum RFA. In der regulären Saison war der 23-Jährige mit 24 Toren und 36 Assists der zweitbeste Scorer seiner Mannschaft. Ein Verbleib in Minnesota ist trotzdem nicht gewiss. General Manager Bill Guerin ließ die Zukunft des Österreichers Anfang Mai offen, indem er sagte: „Ich weiß es nicht. Wir werden sehen, was passiert.“ Und was will Rossi? Er hatte gegenüber Trainer John Hynes seine Enttäuschung offenbart, in den Playoffs nicht mehr Eiszeit (11:08 Minuten im Schnitt) bekommen zu haben. Dies hatte Hynes selber öffentlich erzählt. Die Zukunft von Rossi ist daher schwer zu prognostizieren.

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